Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 21.05.2009, 16:38   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Worte können

.
.
.


Worte können sein wie Pfeile,
giftgetränkt mit Eifersucht
gegen einen Freund in Eile
abgeschossen, eine Gruft

schaffen und darin versenken
höchstes Gut, das, einst geteilt,
blühte, um sich zu verschenken;
tief verwundet nie mehr heilt.

.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 16:49   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hui, liebe Dana,

das ist wohl das Pendant zu dem positiven 'Worte können'.
Vielleicht eine Idee:
Die beiden Teile in eins einstellen und vielleicht noch eine Abschluss-Strophe dazudichten?
So eine Art Resümee?
Ja, die Idee gefällt mir
Und dieser Text natürlich auch, denn Worte, Wunden und Narben sind das, was bleibt.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (22.05.2009 um 11:55 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 17:29   #3
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Liebe Dana,

ja, es wäre gar nicht schlecht, fügtest Du beide Gedichte zusammen; allerdings folgte dann die Ernüchterung nach den ersten positiven Zeilen auf dem Fuße!

Während die ersten, liebevollen Verse sanft und klangvoll herüber kommen, habe ich den Eindruck, dass Du mit "Bösem" weniger leicht umzugehen weißt. Für diese Zeilen wünschte ich mir mehr "Schmackes" !

Ich grüße Dich ganz herzlich ,
Medusa.

Geändert von Medusa (21.05.2009 um 17:31 Uhr)
Medusa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 17:59   #4
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.570
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

und wären wir also hier, wie ich schon bei dem *himmelhochjauchzend* werk sagte und dies hier bei dem *zu tode betrübt* weiterführen will, ist meine these, das worte absolut unwichtig sind, denn was eigentlich zählt ist nur..warum ein wort gesagt wird, also ist mir im grunde dann wichtig, weshalb es zu diesen worten kam und des weiteren natürlich wie man selbst damit umgeht...würde man zb jedes wort auf die goldwaage legen, welches tagtäglich gesagt wird, nun ja dann könnten worte wirklich ziemlich viel..viel wichtiger ist es in meinen augen den absender zu kennen oder zu erkennen..deswegen, worte sind wichtig, jedoch steckt meines erachtens viel mehr potential in dem dahinter...sagen wir es gibt eine szenerie wie du sie beschreibst, was wäre die konsequenz aus solch einer verletzung? des weiteren ist natürlich bei worten wichtig, ja mein gott hat er mich direkt angesprochen, wem wurden diese worte gesagt usw..wenn man also worte in einem großen kontext sieht erst dann, weiß man eine wahrheit, ansonsten muss gilt denke ich die alte regel "worte sind wie schall und rauch" erst der sinn hinter den worten ist überhaupt sinnvoll...ich verabschiede mich jetzt mit den worten, das dies wiederum ein guter text ist, muss jedoch auch sagen das der andere, der positive dir besser lag..na ja eigentlich ist das ja jetzt schon fast ein kompliment um hinter die worte zu schauen..mit einem fingerzeig natürlich

LG basse
__________________
© Bilder by ginton

Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 18:38   #5
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

oh ja, dana,


treffend, deine zeilen und pfeilgenau auf den punkt gebracht. es wird nie mehr so, wie es davor war. oder es bedarf beinah übermenschlicher anstrengung, die narben mit liebendem auge zu sehen, die von solchen schussverletzungen bleiben.


ein toller text!

gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
fee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2009, 10:20   #6
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo dana,

schön, dass du nun auch die andere Seite der Worte verdichtet hast. Dein Gedicht im Kreuzrem gefällt mir gut. Nur an einer Stelle ist der Reim nicht ganz sauber: Eifersucht - Gruft. Der Vergleich zu den mit Gift getränkten Pfeilen ist zwar nicht neu, aber sehr passend.
Bei der letzten Zeile kam ich beim Lesen ins Stocken, da m. E. aus dem Text nicht klar hervorgeht, was nicht heilt:

tief verwundet, nie mehr heilt.

Zwar scheint die Lösung klar, aber es fehlt die Erwähnung.

Auf alle Fälle gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
ruhelos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2009, 10:48   #7
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Dana,

wie wahr!
Und diese Pfeile haben Widerhaken. Jahrzehntelang.
Darf ich Dich auf ein sehr delikates, aber m.E. wichtiges Komma hinweisen?



.

Worte können sein wie Pfeile,
giftgetränkt mit Eifersucht
gegen einen Freund in Eile
abgeschossen, eine Gruft

schaffen und darin versenken
höchstes Gut, das einst geteilt, (Höchstes Gut, das, einst geteilt...)
blühte, um sich zu verschenken;
tief verwundet nie mehr heilt.
.



Lobende Grüße
von
Deiner Erbsenzählerin
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2009, 20:09   #8
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Chavali,
ich weiß, es böte sich an, beide Gedichte gegenüber zu stellen.
Ich habe jedoch bewusst getrennt und möchte es so beibehalten, um nicht das Gute mit dem Bösen zu erschlagen. Beide sollen eigene Wege gehen.

Liebe Medusa,
du hast bereits das ausgesagt, was ich Chavali schrieb. Die Ernüchterung soll vermieden werden.
Was soll ich? Noch böser werden?
Sicher hast du recht mit noch mehr "Schmackes". Das lerne ich bestimmt noch.

Lieber Basti,
deinem ausführlichen Kommi stimme ich voll und ganz zu.
Worte können wirklich viel - doch entscheidend ist, warum sie fallen.
Es gelingt nicht immer, dass sie das Gegenüber so erreichen, wie sie gemeint sind.
Viel zu oft können dieselben Worte, die sanften wie die bösen zu Sätzen gereiht, jeweils das Gegenteil meinen aber auch das Gegenteil bewirken.
"Hör auf, du gehst mir auf die Nerven" - kann eine empfindsame Seele zutiefst verletzen, wenn sie den Spaß, der reißerisch ankommen sollte, nicht versteht.
Zugleich, beim richtigen Verstehen, kann es einen herzlichen Lacher auslösen.
Für das Kompliment, dass mir die sanften Worte eher liegen, bedanke ich mich herzlich.

Liebe fee,
leider ist es so, dass Verletzungen fast mit der Ewigkeit einher gehen.
Man kann verzeihen, wieder wollen - doch die nächste kleine Assotiation bringt es wieder auf den Tisch - ob zur Sprache, sei dahin gestellt. Man wird nämlich "sparsamer" mit Worten und beschneidet wie automatisch die Weite (hier die Freundschaft).

Liebe ruhelos,
es stimmt mit der Eifersucht und Gruft. Habe schon vor dem Posten versucht ins "Reine" zu kommen - jedoch ohne Erfolg.
Das "nicht heilen wollende" will ich kurz erklären.
Das höchste Gut (hier Freundschaft), wenn es angeschossen (verletzt) wird,
kann nimmer heilen (werden).
Wird es durch die Erklärung verständlicher?

Liebe Cypi,
ja, die Langzeit-Widerhaken sind es, die erst wirkliche Schmerzen bereiten.

Das Komma übernehme ich, weil du die Expertin bist.
So richtig überzeugt bin ich aber nicht. Mit einem Schüler würde ich darüber streiten - mit dir natürlich nicht.


Euch allen herzlichen Dank für eine wichtige "Aussprache".

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:24 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg