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Alt 25.05.2009, 00:10   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Jenny,

dann schauen wir doch mal, wieviel eine 4-köpfige Familie monatlich ungefähr für diesen kleinen (Luxus)Teil der Ernährung ausgeben müsste (ich habe mal ganz knapp kalkuliert):

30 l Biomilch : 26,70 (jeden Tag 250 ml/pro Person)
3 kg Speisequark: 7,08 (jeden Tag 25 g/pro Person)
1 kg Butter: 5,96 (jeden Tag 8,33 g/pro Person)
60 x Naturjoghurt: 10,50 (jeden Tag 0,5 St/pro Person)
60 Bio-Eier: 15,50 (jeden Tag 0,5 St/pro Person)
30 l Bio-Apfelsaft: 35,70 (jeden Tag 0,25 l/pro Person)

30 x 500 g Vollkornbrot: 52,50 (jeden Tag 125 g --> 2,5 Scheiben/pro Person)
1 kg Emmentaler (Bio???): 10,28 (jeden Tag 8,33 g/pro Person)
10 Salate: 12,90 (jeden 3.Tag einen Salat für 4 Personen)
5 kg Tomaten 14,80 (jeden Tag ca. 1 Tomate / pro Person)

total: 191,92 €

Das ist eine Menge "Moos" für einen schmalen Geldbeutel.
Es gibt unzählige Familien, die mit 2000 € und weniger monatlich auskommen müssen.

Ohne weitere Getränke, wie z.B. Wasser, ohne Obst, ohne Gemüse, ohne ausgleichende Eiweisstoffe, ohne eine warme Mahlzeit, deckt das o.a. nicht einmal ein Fünftel des täglichen Bedarfs.
(Genussmittel wie Tee, Kaffee, Zigaretten, Alkohol und Süßigkeiten lasse ich mal außen vor, weil man dies nicht zwingend zum Leben braucht.)
Und dann frage ich mich, wo wir denn nur die ganzen Bio-Lebensmittel für knapp 7 Milliarden Menschen hernehmen sollen?

Weiterhin schreibst du:
Zitat:
Für mich ist nicht nur die Massentierhaltung ausschlaggebend, sondern allein schon die Tatsache, dass Tiere nur für unsere Mägen und Mülleimer gezüchtet und in Gefangenschaft gehalten werden. Was gibt uns das Recht, über dieses Leben zu bestimmen?
Du sagst es doch selbst, diese Tiere werden ausschließlich für die menschliche Ernährung gezüchtet. (Genau wie Getreide auf den Feldern.)
Sie sind genau dafür da, wofür sie verwendet werden: Zur Ernährung, es ist Schlachtvieh. (Was in den Müll gehört wird oft noch zu Katzen- und Hundefutter verarbeitet, die der Mensch zur eigenen Erbauung in Gefangenschaft hält.)
Deshalb haben wir auch das Recht, über dieses Leben zu bestimmen.
Man könnte natürlich auch fragen, wer gibt uns denn das Recht, über pflanzliches Leben zu bestimmen, welches auch für die menschliche Ernährung gezüchtet wird?
Ist dieses Leben minderwertiger, als das tierische Leben? Und wenn ja, warum sollten wir uns mit minderwertigen Nahrungsmitteln zufrieden geben?

Grundsätzlich ist der Mensch ein Allesfresser. Es gibt sogenannte Ernährungstabus, die von Gesellschaft zu Gesellschaft völlig unterschiedlich sein können.

Ich will auch niemanden angreifen oder verletzen, der aus Überzeugung Vegetarier, oder gar Veganer ist, doch dies sollte letztendlich jedem selbst überlassen werden. Alles andere läuft auf eine Form der Missionierung hinaus, und wir wissen alle, wozu das z.T. geführt hat.

Wer sich aber auf Milchprodukte und Eier beruft, der vergisst oftmals, daß genau dafür auch Tiere gezüchtet und in Gefangenschaft gehalten werden.
Und wenn ich mir vorstelle, daß ich dann Milchprodukte, die aus der fettigen, weißen Flüssigkeit, die aus den Drüsen von Säugetieren stammt, gewonnen werden, die vorher sogar erst einmal trächtig werden mussten, oder aber Eierprodukte, alles aus den Keimzellen unfertiger Tiere gewonnen, zu mir nehme, dann wird mir eigentlich ganz anders, wenn ich darüber nachdenke.
Aber das macht ja gar nichts, denn nebenbei ernähre ich mich ja auch noch von den Fortpflanzungsorganen verschiedener Pflanzen, lecker.
Da ist so ein Stück sauberes Muskelfleisch eigentlich eine reelle Sache dagegen.
Und wenn ich mir dann so unsere Rinder ansehe, dann sehe ich diese schönes, sauberes Gras fressen, daß außer seiner schönen grünen Farbe kaum von Nutzen ist.
(In anderen Ländern werden Tiere zur Nahrungsmittelgewinnung in der freien Wildbahn gejagt und dadurch bis an den Rand des Aussterbens gebracht.)

Da können wir noch endlos lange drüber diskutieren, ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen.

Halten wir fest:

-Wir könnten mit wesentlich weniger Fleisch auskommen, aber nicht gänzlich ohne.
-Quälende Tierhaltungen, Transporte und Schlachtungen sind zu verurteilen und abzulehnen.
-Auch sollten nicht immer mehr Regenwälder zugunsten von Weideland gerodet werden. (Dann müssten wir den Ländern, die dies praktizieren, aber auch Alternativen bieten.)
(-auch anzumerken an dieser Stelle wären einige wiederliche religiöse Praktiken, wie z.B. das Schächten, aber das darf man ja gar nicht laut erwähnen, sonst ist man ja Rassist.)

Da gäbe es sicherlich noch viele Punkte, die man benennen könnte.

Ich halte es für ein Gerücht, daß wir den Hunger in der Welt mit einer vegetarischen Lebensweise effektiv bekämpfen könnten.
Der Hunger in der Welt kommt dadurch, daß wir es hinnehmen, daß diese Menschen (ver)hungern, denn es ist auch jetzt genug an Nahrungmitteln vorhanden, um diese "Mäuler" zu stopfen.
Was täglich in den Supermärkten, Restaurants und Haushalten der westlichen Gesellschaften weggeworfen wird, ist die eigentliche "Sünde".

Und jetzt einmal ganz zynisch und nicht so ganz ernst gemeint:

Wer weiß, wofür der Hunger in der Welt gut ist. Wir haben jetzt schon einen Bevölkerungszuwachs von ca. 80 Millionen Menschen pro Jahr.
Wie hoch diese Quote ohne Hunger, Epedemien und Naturkatastrophen wäre, weiß ich nicht zu sagen.
Ich weiß nur, daß diese Menschen nicht alle "bio-ernährt" werden können, nicht einmal ein Viertel davon.
Deshalb wird es auf absehbare Zeit keine Einschränkungen in der Fleischproduktion geben und Firmen wie Monsanto dürfen weiter mit genmanipulierten Saatguten ihr Monopol ausbauen.

Ich bin heute auch von Salat und Brot satt geworden, keine Frage, aber ich werde mir auf die Dauer sicherlich nicht mein Rumpsteak oder mein Schnitzel vom Teller ziehen lassen.
Ich bin ein mündiger Mensch (glaube ich jedenfalls) und lebe in der angeblich freiesten Gesellschaft aller Zeiten, also bestimme ich auch selbst, was ich esse.
Wenn ich die Wahl habe, zwischen einem Steak, daß von einem Rind stammt, welches sein Leben lang auf einer grünen Weide verbracht hat, oder einer Portion Champignons, die in dunklen, sterilen Kellern gezüchtet werden, dann nehme ich das Steak.

Medium+ bitte...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


PS: Ich unterschreibe sofort Aufrufe gegen Pelze, Elfenbein, Robbenjagd und Walfang etc...
Aber auch da gilt, dann müssen wir den Menschen, die davon ihren Lebensunterhalt bestreiten, Alternativen bieten.
Ich denke auch an all die eingesperrten Ziervögel, Fische, Reptilien, jedoch s.o.
Das ist eine Spirale ohne Ende.

Das ist der Preis des Menschseins...

Wäre ich ein Löwe, dann wäre es mir total gleichgültig, ob die Antilopen, die Zebras, die Gnus usw. in ständiger Angst vor meinem Überfall lebten.
Ich würde mir holen, was ich brauche und meinen Körper nach meinem Ableben einfach den Hyänen und den Geiern überlassen.

So ist das: Fressen und gefressen werden. Ein Naturgesetz eben...
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 25.05.2009, 15:02   #2
Leier
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ICH trau mich fast gar nicht:

Will aber doch eine sehr subjektive Betrachtung dalassen:

Tiere bauen keine Käfige. Tiere zäunen nicht ein. Tiere "filetieren" ihre Beute nicht.
Züchten nicht. Haben keine Bolzenschußgeräte.

LG
von
cyparis


*
ich spreche in der Hauptsache von Säugetieren.
Daß Ameisen Blattläuse "melken" ist m.E. i.O, denn sie murksen sie nicht ab, um ihre Tafel reichhaltiger zu machen.
Aber ich gönne jedem ein Maikäfer-Filet!

Geändert von Leier (25.05.2009 um 15:43 Uhr)
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Alt 25.05.2009, 15:36   #3
Medusa
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Liebe Seeräuber-Jenny,
jetzt MUSS ich aber noch einmal! Entschuldige bitte; es soll dies gewiss nicht MEIn Faden werden!

Liebe Cyparis,
sämtliche Deiner Argumente

"Tiere bauen keine Käfige. Tiere zäunen nicht ein. Tiere "filetieren" ihre Beute nicht.
Züchten nicht. Haben keine Bolzenschußgeräte.
"

treffen für Termiten, Ameisen, Marienkäferchen und ähnliche Insekten nicht zu! Sie halten sich "Herden" anderer Insekten, um sie zu melken, sie sperren sie ein und zerlegen sie "fachmännisch". Sogar Dein "Bolzenschussgerät" widerspricht der Realität: Es gibt beispielsweise Spinnen und Frösche, die ihre Opfer mit giftigem Speichel oder ähnlichen Waffen "erschießen".

Nix für ungut.
Liebe Grüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (25.05.2009 um 18:56 Uhr)
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Alt 25.05.2009, 16:33   #4
Falderwald
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Liebe Jenny,

wenn dir diese Diskussion unter einem deiner Gedichte zu weit geht, dann könnte ich einen Teil der Beiträge kopieren und einen seperaten Diskussionsfaden im "Eiland-Treff" eröffnen.
Aber nur wenn du möchtest.


Hallo zusammen,

das scheint mir noch eine interessante Diskussion hier zu werden.

Ich denke, cyparis meint, daß Tiere keine künstlichen Waffen (ge)brauchen.
Das hat aber einen anderen Hintergrund.
Die natürlichen menschlichen Waffen haben sich im Laufe der Evolution sehr stark zurückgebildet.
Wir haben weder scharfe Krallen, noch Reißzähne, Hörner oder einen starken Schwanz, den wir zur Verteidigung oder zum Angriff verwenden können.
Wir produzieren kein Gift, haben keine Stacheln und ähnliche Dinge.
Auch sind wir Zweibeiner längst nicht so schnell, wie ein Vierbeiner eben.
Ohne Waffen, die auf Distanz töten, wären wir wahrscheinlich schon längst ausgestorben. (Verhungert und/oder aufgefressen.)
Ich glaube kaum, daß es einem Menschen möglich wäre, mit bloßen Händen ein Rind oder ein Schwein zu erlegen.
Selbst wenn wir größere Beutetiere bei einer Flucht einholen könnten, besitzen wir wohl kaum die natürlichen Werkzeuge, um ihnen einen ernsthaften Schaden zuzufügen.
Das wussten schon die Steinzeitmenschen, die mit Steinen, Knüppeln, scharfen Knochen oder Speeren auf die Jagd gingen.
Das ist nämlich die eigentliche Waffe des Menschen, die sogenannte Intelligenz und die Fähigkeit, Wissen und Erkenntnisse umzusetzen und anzuwenden.

Der Mensch aber ist seit Urzeiten ein Jäger und Sammler gewesen.
Warum sollten wir das Verhalten, welches seit Jahrtausenden erfolgreich war, ablegen?

Die Perversion, und da stimme ich mit jedem Tierschützer überein, ist diese unsägliche Massentierhaltung, z.B. diese Käfige in den Geflügelfarmen.
Das braucht es wirklich nicht.
Ein Zaun um eine Weide ist aber auch ein Schutz für die Weidetiere, weil sie sonst in unserer Gesellschaft dorthin laufen, wo sie sich und andere gefährden.
Diese Tiere wissen ja nichts von ihrer Umwelt.
Man denke nur mal daran, wenn eine Rinderherde über das Leverkusener Kreuz marschieren würde.

Daß Tiere ihre Beute nicht filetieren ist aber falsch.
Wer je gesehen hat, wie eine Hornisse eine Wespe fein säuberlich zerlegt, indem sie ihr zuerst den Kopf abbeißt, dann die Flügel usw., der wird wissen wovon ich rede.
Auch die Löwen fressen das zuerst, was am Nahrhaftesten für sie ist.
Die stärksten Tiere holen sich z.B. die Eingeweide, weil sie damit noch andere Nährstoffe aufnehmen.
Die schwächeren Tiere müssen sich mit dem begnügen, was die "Herrschaften" übrig lassen.
Und selbst die nehmen noch lange nicht alles, was ja auch gut so ist, denn schließlich müssen die Aasfresser ja auch noch leben.

Das geht von den Säugetieren über die Insekten, Würmer, Larven, Maden bis hin zu den Bakterien.

Alle wollen leben, alle wollen sein und alle tun nur das eine: Fressen und sich vermehren.

Aber gegen Maikäfer-Filets habe ich was.
Diese putzigen Dinger sollten geschützt werden, sind sie doch schon fast ausgerottet worden.
Warum eigentlich?

Ach ja, um die Nutzpflanzen zu schützen.
Sowas aber auch...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2009, 16:43   #5
Leier
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Lieber Faldi,


auch Katzen holen sich das nahrhafteste, was sie in Mäusen finden (die bittre Gallenblaselassen sie ligen, hahaha!), aber sie züchten sich keine.
ich wettere nicht gegen den Fleischverzehr.
Ich wettere gegen Massentierhaltung. Die Tiere quält. Den Verbrauchern zu"liebe".

Ich will mich ja hier nicht unbeliebt machen,
möcht aber doch meine Sicht klar zeigen.


(Mir braucht kein Huhn mehr mitleidheischend in die Augen zu blicken!)

Lieben Gruß
vom
vogeligen
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2009, 18:27   #6
a.c.larin
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abgesehen davon wirds dem getöteten zebra wohl ziemlich egal sein, ob es nach seinem ableben noch filetiert wird oder nicht ......
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 25.05.2009, 19:45   #7
Seeräuber-Jenny
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Ahoi Falderwald,

diese Diskussion geht mir durchaus nicht zu weit!

Ich will und kann niemanden missionieren, sondern nur die Vorteile darlegen, die eine vegetarische und vollwertige Ernährung bietet.

Deine Rechnung hat mir einen gelinden Schock versetzt. Obwohl mein Einkommen nicht üppig ist, kann ich mir Bio-Lebensmittel leisten. Nicht ausschließlich und nicht nur aus dem Bio-Laden, sondern auch aus dem Discounter.

Allerdings muss ich nur für meinen Lebensunterhalt und den der beiden Katzen aufkommen. Die Katzen erbauen mich zwar, würden aber ein elendes Leben auf der Straße führen würden, hätte ich sie nicht zu mir genommen. Ich ernähre sie auch nicht vegan, wie es manche tun, denn Katzen fressen im Gegensatz zu uns zum größten Teil Fleisch.

Meines Erachtens wäre es möglich, weltweit auf ökologische Landwirtschaft umzusteigen. Es gibt auch schon einen Verband, der sich dies zum Ziel gesetzt hat, die „International Federation Of Organic Agriculture Movement“. Sie wurde 1972 als internationaler Dachverband ökologischer Anbauverbände und Organisationen gegründet mit dem Ziel einer weltweiten Einführung ökologischer, sozialer und ökonomisch vernünftiger Systeme, die auf den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft beruhen.

Du hast recht. Gegenwärtig sind noch genügend Nahrungsmittel für alle Menschen auf der Erde verfügbar. Es handelt sich lediglich um ein Verteilungsproblem. Der ökologische Landbau bietet aber auch vielerlei Vorteile für die armen Länder.

Um nicht aus dem hohlen Bauch zu diskutieren, habe ich die Bundeszentrale für politische Bildung bemüht. Hier eine Zusammenfassung der Argumente für den ökologischen Landbau in den Ländern der Dritten Welt:

Millionen von Kleinbauern in Entwicklungsländern leben und arbeiten auf marginalen Standorten. Statt hohe Energiepreise und Mineraldünger zu bezahlen könnten lokal verfügbare Ressourcen genutzt werden.

Unerwartete Dürreperioden oder Extremwetterereignisse wie Starkregen vernichten ganze Ernten. Die in der ökologischen Landwirtschaft üblichen Bodenbedeckungsmaßnahmen reduzieren das Risiko von wassermangelbedingten Ernteausfällen.

Durch umsichtig angelegte Fruchtfolgen, Ausbringung von Kompost und Einsatz von stickstofffixierenden Leguminosen lassen sich die Qualität von Böden und die Nährstoffverfügbarkeit für Kulturpflanzen verbessern.

Ökologische Landwirtschaft eröffnet Bauern den Zugang zu neuen Märkten und löst sie aus der einseitigen Abhängigkeit von klassischen Exportmärkten (wie jene für Kaffee, Tee und Baumwolle).

Durch den Verkauf von zertifizierten Produkten aus ökologischer Landwirtschaft entsteht für Kleinbauern ein substantieller Einkommenszuwachs, welcher auf konventionellen Märkten nicht erreichbar ist.

Ökologische Landwirtschaft gilt als arbeitskraftintensives Verfahren. Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft hat aufgrund des höheren Arbeitskräftebedarfs positive Arbeitsmarkteffekte.

In einer umfassenden Form leistet ökologische Landwirtschaft wichtige Beiträge zur Weiterentwicklung traditioneller Ernährungsgewohnheiten. Der Wegfall von umwelt- und gesundheitsschädlichen Pflanzenschutzmitteln ist ein weiterer Beitrag zum Schutz der Gesundheit der Bauern.

Ökologische Landwirtschaft pflegt natürliche Ressourcen und erhält damit die Lebensgrundlage von Menschen auch jenseits der Hofgrenzen. Umweltleistungen wie Bodenschutzmaßnahmen verringern den Abtrag von Oberböden und den Eintrag von Sedimenten in Fließgewässer.

Vor allem in Afrika, dem am meisten von Hunger betroffenen Kontinent, ist ökologische Landwirtschaft eine praktikable Strategie, die Menschen dauerhaft aus Ernährungsunsicherheiten herausführen kann.


Darüber hinaus verringert die Erzeugung von Futtermitteln in der Dritten Welt dort das Angebot an Grundnahrungsmitteln.

Schlimm, dass wir Tiere züchten, um sie zu töten. Grauenhaft, wie wir sie misshandeln. Medusa hat beschrieben, wie die Kälber ohne Licht angebunden im Stall dahin vegetieren. Ob so ein Kalb jemals Lebensfreude empfindet? Vom Schächten ganz zu schweigen, das übrigens in muslimischen Ländern zunehmend mit Betäubung ausgeführt wird. Und wer einmal Bilder vom Delfinschlachten in Japan gesehen hat, wird sie nie mehr vergessen. Wir können davon ausgehen, dass bei den Fleisch essenden Familien ausschließlich das Fleisch kranker Tiere auf den Tisch kommt. Das soll lebensnotwendig oder gar gesund sein?

Du hast auch Recht, wenn du von der Verwendung tierischer Produkte im Allgemeinen anprangerst. Was mit Milchkühen und Legehennen in Massenhaltung passiert, ist genauso verbrecherisch.

Nein, wir haben nicht das Recht, über das Leben der Tiere zu bestimmen. Sie sind Individuen wie wir, die wir die menschliche Sklaverei abgeschafft haben. Allein Gott hat das Recht, über Leben zu bestimmen.

Das pflanzliche Leben ist gewiss nicht weniger wert als unseres und das der Tiere. Deswegen habe ich auch geschrieben, dass ich auch die Pflanzen ehre, die ich esse und Gott dafür danke. Irgend etwas müssen wir ja essen. Wie ich bereits in meinem Beitrag zu Medusas "Kochkunst" dargelegt hatte, wird durch die Massentierhaltung ein Vielfaches an Pflanzen vernichtet als nötig wäre, vom Regenwald, der riesigen Weideflächen für Rinder weichen muss, ganz zu schweigen.

Zitat:
Das ist nämlich die eigentliche Waffe des Menschen, die sogenannte Intelligenz und die Fähigkeit, Wissen und Erkenntnisse umzusetzen und anzuwenden.
Ganz genau! Wir sind eben keine Löwen oder Zebras. Wir sind in der Lage, selbst zu entscheiden, wie wir uns ernähren.

Lass dir also dein Rindersteak schmecken - so wie ich mir mein Sellerieschnitzel!

Zitat:
PS: Ich unterschreibe sofort Aufrufe gegen Pelze, Elfenbein, Robbenjagd und Walfang etc...
Prima! Komme bei Gelegenheit gern darauf zurück!

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny



Ahoi cyparis,

ich gebe dir recht, was die Perversion betrifft, Tiere raffiniert zuzubereiten, teilweise noch lebend wie die bedauernswerten Hummer, nur um den Gaumen zu erfreuen.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny



Ahoi Medusa,

es mag genug Beispiele in der Natur geben. Ich kannte gar nicht alle, sehr interessant. Doch alles, was wir Menschen tun, tun wir mit Absicht und Berechnung, anders als die Tiere.



Ahoi larin,

vielleicht ist es so einem armen Tier sogar ganz recht, wenn es tot ist. Dann haben die Qualen wenigstens ein Ende.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Geändert von Seeräuber-Jenny (25.05.2009 um 19:47 Uhr)
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