Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 05.06.2009, 01:51   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Verwinkelt ist mein Sinn

Den Mond hab ich bedichtet,
die Sonne bunt gemalt,
und Regenbögen blieben
ungewinkelt.

Im Kreisrund deiner Iris
verdichtet sich der Glanz,
der lichterlos erhellt
Augenblinzeln.

Das Herz, aus dem ich ruf,
verschlüsselt, wie dein Blick,
fängt auf des Mondes Aura.
Schattenschwarz.

Ein Poem in der Nacht
begreift die Sonne nicht.
Verwinkelt ist mein Sinn
unbedichtet.
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2009, 14:17   #2
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo blaugold,

dein reimfreies Gedicht findet mein Gefallen. Ich hoffe ich blamiere mich nicht zu sehr mit meiner Interpretation. Ich sehe hier das lyr. ich als einen Dichter, der die Welt um sich herum recht wohl zu beschreiben weiß (z. B. die Natur und die Menschen um ihn herum. Jedoch sich selbst weiß, das lyr. ich nicht zu beschreiben. Sein Herz und sein Sinn sind ihm selbst verschlüsselt. Vermutlich hat es Schweres erlebt, dass es gern verdrängt. Es lenkt sich selbst ab, indem er andere Dinge verdichtet. Ich bin gespannt auf deine Antwort.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
ruhelos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.06.2009, 19:41   #3
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo ruhelos

Ja, deine Interpretation entspricht schon ziemlich meiner Intention.
Nur hast du dabei die 2. Strophe nicht genügend mit erklärt.

LI hat in Gefühlen oder Poesie schon Jauchzen und Melancholie sowohl erlebt, als auch ausgedrückt.
Trotzdem bleibt der Regenbogen "eckig". Damit möchte ich andeuten, dass LI ihn nicht wirklich intellektuell unterbringt, weil...

Die Iris eines Gegenüber, eines geliebten Menschen (das Auge) ist der Einblick, der Weg in die Seele. Im gegenseitigen Schauen erkennt man auch sich selbst, es wird hell, klar. Augenblinzeln = von Augenblick zu Augenblick.

Das eigene Herz ruft und ist doch keine andere Stimme, als das Herz des anderen, das ebenso im Kern rätselhaft ist. Schattenschwarz = Melancholie.

Ein Poem in der Dunkelheit (z.B. Trauer, Schwermut, etc) kann Freude nicht spiegeln, sich nicht durch Frohsinn zu einem fröhlichen Regenbogen verbiegen lassen,
...weil das Gemüt noch nicht wieder aus dem Versuch der Quadratur (= verstandesmäßig) aus der Schwermut entkommen kann. Es geht wohl nicht allein mit Ratio. Verwinkelt ist oft der Intellekt. Ein Regenbogen ist eine "runde" Sache. Alle Farben sind vertreten in gewisser Harmonie!

Ich danke dir für Kommentar und teilweiser Interpretation.

Blaugold
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:56 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg