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Alt 26.03.2009, 20:04   #1
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
Standard zweiter Ausschnitt aus "Die blauenTore"

dies hier ist erneut ein Ausschnitt...zwischen diesen beiden Teilen ist noch einiges anderes passiert, doch ich hoffe ihr könnt diesen Textteil dennoch etwas abgewinnen

„Ich habe ihn getötet, Narijana! Ich habe einen Elben und einen Bruder getötet...!“
„Alle Worte die ich dir sagen könnte, bieten kaum Trost Esmirell, doch versuche mir zu glauben, wenn ich dir sage, dass dein Tun das einzig Richtige war. Du hast ihn gehört...glaubst du wirklich du hast ihn getötet? Nein...du hast ihm die Erlösung gewährt, die er so sehr erbat. Du hattest als einzige den Mut das zu tun was nötig war und für diesen Mut bewundere ich dich. Du hast seine Dankbarkeit gespürt, was mehr als dies könnte dich überzeugen richtig gehandelt zu haben?
Nein, unsere Trauer, unsere Angst und unsere Wut muss dem Einen gelten, der in der Verblendung seines Hasses, all dies angerichtet hat.“
Narijana sah in die Runde, blickte jedem in die Augen und nicht wenige erschraken über die Wut in ihrem Blick.
„Ich bin zu müde um viele Worte zu gebrauchen, ihr alle wisst wer dieses schreckliche Geschehen veranlasst hat. Und Narjew ist dabei weiter Leben zu zerstören, wenn wir ihm nicht jetzt Einhalt gebieten wird er bald die Provinzen in seiner Hand haben. Ihr alle wisst wie wortgewandt er ist. Niemand außer uns kennt die Wahrheit...wir müssen ihn stoppen und zwar jetzt und ein für alle mal.
Bringt ihr noch die Kraft auf Narjew zu stoppen, dann helft mir die Hüter zu erreichen oder wir werden mehr verlieren als einen Heilerbruder.“
Narijanas Blick schien zu brennen und jeden der anwesenden Heiler ins Innere zu schauen, sie bemerkte kaum die beschwörenden Bewegungen die ihre Hände vollführten, sie wusste nur, dass Narjew endgültig gestoppt werden musste, denn er kannte kein Zögern und kein Gewissen mehr.
Wann war aus puren Machtinteresse dieses Monster entstanden das auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nahm. War Narjew wirklich nur durch den Tod seiner Schwester so verwandelt oder hatte bereits seit längerem ein Wahnsinn in ihm geherrscht, den niemand bemerkte?
Ihr Blick änderte sich, wurde weicher:
„Was meint ihr, findet ihr noch Kraft in euch mir zu helfen? Findet ihr noch Kraft für den Ruf an die Hüter?“
Esmirell stand auf, stellte sich an die Seite Narijanas:
„Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber das ich, ihr alle, diesen Schrecken erleben musstet...ich will nicht umsonst das Blut eines Bruders an den Händen haben, sein Tod soll nicht ungesühnt bleiben. Narijana, dass was ich noch an Kraft aufbringe, soll dir gehören und wenn es das Letzte ist was ich tue.“
In ihrer Stimme lag eine Bitterkeit die lange Zeit brauchen würde um zu heilen.
Nach und nach setzten sich immer mehr Heiler wieder auf ihre Plätze und mit einem Blick der ihre Dankbarkeit nicht verbarg ging Narijana wieder in die Mitte des Sonnenballs.

Erneut erklangen die vereinten Stimmen der Heiler, doch enthielten die Töne einen neuen Klang den die Elben noch nie vernommen hatten. Diesmal war es nicht nur die nährende und erschaffende Kraft der Sonne die hier gepriesen wurde, sondern auch ihre Unbarmherzigkeit und ihre Stärke wenn sie Staub und Dürre brachte, die Felder austrocknete und Wasserläufe verschwinden ließ.
Das Energienetz das sich erneut um Narijana wand war von anderer Farbe, es hatte nicht mehr nur diese sanften Goldtöne sondern ihn ihm züngelten Lichter von roter und oranger Farbe wie in einem Feuer und wie ein Feuer forderte es mehr von seinen Erzeugern, wollte gefüttert und genährt werden, verbrauchte ungleich mehr Substanz der Heiler als jemals sonst gefordert worden war.
Und dennoch brach kein Heiler den Kontakt, ihre Einigkeit wäre ohne Narjews Frevel niemals so bindend und stark geworden. Doch sie alle zahlten mit dem Preis ihres Glaubens. Das Übel lag in jedem Lebewesen und nicht nur die Menschen hatten es in diese Welt getragen. Jeder von ihnen musste mehr über sich lernen als er je zu lernen bereit war. Jeder zahlte mit einem Teil seiner Seele, die an das Gute glaubte, denn jeder von ihnen musste die dunkle Seite in sich erkennen, musste bereit sein diese dunkle Seite, die Rache für den erlittenen Schmerz wollte, zu zulassen um erneut die Kraft für die Große Verbindung zu finden.
Und tatsächlich, es gelang. Narijana erreichte die Hüter der Provinzen und ihre Stimme klang aus vielen Mündern um den Mitelben von neuen Wahrheiten zu berichten und den Greueltaten Narjews.
Sie konnte nicht diskutieren, konnte nur hoffen das sie alle von der Wahrheit ihrer Worte überzeugte. Ja, das ihr Volk schon deshalb überzeugt war, weil viele andere Heilerstimmen in ihren Worten eingebunden waren, wie in einem mächtigen Chor. Auch die Elben weit ab, hörten die neuen Töne in diesem Lied und auch wenn sie sie nicht verstanden, war die Wahrheit in diesem neuen Chor unumstößlich, dass nicht nur Gutes in dieser Welt seinen Platz hatte sondern auch das Schlechte und das es an jedem Einzelnen lag dieses Schlechte zu zu lassen oder zu verneinen.
Vieles musste berichtet werden, die Heiler wurden über ihre Grenzen hinaus strapaziert und nicht wenige von ihnen brachen nach der Verbindung zusammen. Diener eilten herbei und kümmerten sich um die zu Tode erschöpften, einige konnten noch mit Unterstützung der Bediensteten alleine gehen doch die meisten mussten aus dem Saal hinaus getragen werden.
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)
badico ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2009, 11:46   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Liebe babsi,

diese Ausschnitte erinnern mich immer wieder an ein Computerspiel, wo es auch Heiler gibt.
Deine Geschichte liest sich im Prinzip spannend, an manchen Stellen ein wenig langatmig oder sie Sätze sind zu lang.
z.B. hier:
Zitat:
Das Energienetz das sich erneut um Narijana wand war von anderer Farbe, es hatte nicht mehr nur diese sanften Goldtöne sondern ihn ihm züngelten Lichter von roter und oranger Farbe wie in einem Feuer und wie ein Feuer forderte es mehr von seinen Erzeugern, wollte gefüttert und genährt werden, verbrauchte ungleich mehr Substanz der Heiler als jemals sonst gefordert worden war.
oder hier:
Zitat:
Auch die Elben weit ab, hörten die neuen Töne in diesem Lied und auch wenn sie sie nicht verstanden, war die Wahrheit in diesem neuen Chor unumstößlich, dass nicht nur Gutes in dieser Welt seinen Platz hatte sondern auch das Schlechte und das es an jedem Einzelnen lag dieses Schlechte zu zu lassen oder zu verneinen.

Willst du diese Geschichte als Buch veröffentlichen?
Gern gelesen!

Lieben GRuß,
Chavali
__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 25.06.2009, 06:38   #3
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
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Hallo badico

Ich habe jetzt beide Teile aus deinem unvollendeten Werk "Die Blauen Tore" gelesen.
Ich finde sie angenehm zu lesen, einen eigenen Stil vermag ich durch diese kurzen Ausschnitte und weil ich dies sowieso wenig beurteilen kann, nicht zu fixieren.
Du beschreibst genügend ausführlich das Geschehen, wobei vielleicht Charakter, Habitus etc. von Hauptpersonen noch genauer vorgestellt werden könnten, finde ich. Möglicherweise ist das sowieso in deiner Planung.

Ich war einst glühender Fan von allem, was sich Fantasy oder Science Fiction schrieb: Taschenbücher, Filme, Comics. Aus dieser Sparte gefiel mir mit am besten - natürlich - "Herr der Ringe" als Film, ebenso "Der dunkle Kristall", ein Trickfilm mit Puppen, toll gemacht, find ich. Dazu "Excalibur" von John Boormann als Regisseur (die TV Verfilmung ist mau).
Ich les immer noch gern fantasievolle Comics, Beispiele: "Sandman" von Neil Gaiman, die Neuinterpretation von "Peter Pan" von Loisl oder die eher lustige Serie "Troll von Troy".

Von den Taschenbüchern las ich gern Geschichteten von Tanith Lee.

Ich wünsche dir viel Ausdauer, Fantasie und sprühende Einfälle bei deinem Vorhaben "Die Blauen Tore".
Wie du an der Zeit für diesen Kommentar ablesen kannst, ist es früher Morgen. Die Sonne blinzelt schon und die Vögel zwitschern...Ich hab manchmal Bereitschaftsdienst, da geh ich nie ins Bett, bin schon etliche Male aus schönstem Schlaf zum Dienst gerufen worden, da bleib ich lieber wach (zuhause), harre der Dinge und habe so ein wenig mehr Zeit fürs Forum.
Ach, könnte ich doch noch viel mehr lesen und kommentieren auf der Insel...aber die Zeit, die Zeit...


Blaugold
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