![]() |
![]() |
#1 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.06.2009
Beiträge: 57
|
![]()
Ein Vogel flötet einsam in dem Baum,
in dessen Schatten wir so oft gemeinsam lagen. Dann gingst du fort und aus war unser Traum. Du sahst für dich nicht mehr genügend Raum, du kamst dir wie gefangen vor, dich quälten Fragen. Ein Vogel flötet einsam in dem Baum. So dunkel wie sein Lied ist auch sein Flaum, ich konnte deine Qualen oft nicht mehr ertragen. Dann gingst du fort und aus war unser Traum. Oft stand ich sinnend an des Waldes Saum und träumte, dass wir uns befreiten von den Plagen. Ein Vogel flötet einsam in dem Baum. Wir wurden Fremde und wir sprachen kaum: Wer würde wohl als Erster etwas Falsches sagen? Dann gingst du fort und aus war unser Traum. Du zucktest, hattest vor dem Munde Schaum, als dich das Messer traf, da endeten die Klagen. Ein Vogel, einsam, flötete im Baum, dann gingst du fort und aus war unser Traum. |
![]() |
![]() |
![]() |
#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: im kalten schleidener tal
Beiträge: 1.011
|
![]()
hallo otter,
respekt - du weißt mit sprache umzugehen! da du wohl kein anfänger bist: kennen wir uns aus anderen foren? das endet ja fürchterlich - wobei die tragödie durch die beiden lakonischen schlusszeilen allerdings - glücklicherweise - "entschärft" wird. kleiner kritikpunkt: nach meinem wissensstand sind villanellen - wie sonette - durchgehend fünfhebig, wähernd du in der mitte der terzette mit sechs hebungen arbeitest... liebe grüße norbert |
![]() |
![]() |
![]() |
#3 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.06.2009
Beiträge: 57
|
![]()
Hallo Norbert,
ja, wir kennen uns schon. Ich habe deinen Weggang im Lyfo bedauert und dir damals eine PN geschrieben (wg ESB und Sozialklimmbimm). Danke für deine Antwort. Das Schöne an der Villanelle, in meinen Augen, ist, dass sie sehr viele Freiheiten bietet, im strikten Rahmen. "A villanelle needs no particulary meter or line length" ( http://www.uni.edu/~gotera/CraftOfPo...illanelle.html )und auch Variationen in den Wiederholungen sind erlaubt. Hier habe ich mich auf eine beschränkt. Die Hebungsanzahl in den mittleren Zeilen zu erhöhen war gar nicht so einfach ![]() Freue mich über dein Gefallen, LG, Otter |
![]() |
![]() |
![]() |
#4 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
|
![]()
Hallo Otter,
eine klassische Villanelle? Ich habs auch mal versucht, es ist nicht so einfach. Das Thema ist natürlich grauslich, hattest du grad nen Horrorfilm gesehen ...? ![]() Leider ist dein Link englisch ![]() Ist das gang und gäbe bei einer Villanelle, dass man nur zwei Reime hat ? Lieben Gruß, Chavali
__________________
. © auf alle meine Texte
|
![]() |
![]() |
![]() |
#5 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.06.2009
Beiträge: 57
|
![]()
Hallo Chavali,
es ist schon eine klassische Villanelle, als sie die feststehenden Reime A1 und A2 nicht variiert (bis auf den Schluss, aber das musste sein, wegen der Zeit. Ich hätte sonst flotet' schreiben müssen). Die Zeilenlänge ist nicht vorgeschrieben (und selbst wenn, wen kümmert es?) Thematisch bietet sich natürlich, ob der ständigen Wiederholungen, ein obsessives Thema an. Es muss nicht immer fröhlich enden ![]() Und ja, verdammt, mehr als zwei Reime hast du nicht. So ziele gut. LG, Otter Geändert von Otter (03.07.2009 um 07:45 Uhr) |
![]() |
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|