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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.08.2009, 10:03   #1
Galapapa
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Hallo Larin,
versteh mich bitte nicht falsch! Ich schreibe Gedichte seit 1 1/2 Jahren (wünschte, ich hätte auch schon vor 30 Jahren damit angefangen) und mache immer wieder die Erfahrung, dass vor allem junge Menschen (das betrifft auch meine Kinder) mit diesem romnantischen Stil nicht mehr viel anfangen können.
Ich meine auch: Wenn Gedichte, die vor 200 Jahren produziert wurden, heute noch als angenehm empfunden werden, warum sollten Texte im gleichen Stil geschrieben heute nicht mehr schön oder zeitgemäß sein können?
Romantik ist ein Zauber, der nie unmodern sein wird!
Mit herzlichem Gruß!
Galapapa
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Alt 17.08.2009, 11:22   #2
Leier
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Lieber Galapapa -

ich stimme Dir aus vollem Herzen zu!
Es ist ja nicht nur die Romantik. Auch frühere Lyrik (vor allem Barocklyrik) wa zutiefst harmonisch und wird es immer bleiben.
Wie in der Musik Neutöner den Ohren weh tun, so tut mir in den Augen und im Herzen die unharmonische Lyrik weh. Aber - hach! - sie ist ja so existentialistisch!!!
(In meinen Augen meist ungekonnt. Aus vielerlei Gründen. Ich könnte, aber ich mag sie nicht aufzählen).
Das hat, genaugenommen, mit Romantik nichts zu tun, sondern wirklich nur mit Harmonie.
Auge, Ohr und Geist wollen in Einklang sein.


In diesem Sinne
lieben Gruß
von
cyparis

Geändert von Leier (17.08.2009 um 11:24 Uhr)
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Alt 17.08.2009, 11:34   #3
a.c.larin
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lieber galapapa,

kinder können doch NIE was damit anfangen, was ihre eltern toll finden!
(steht ihnen zu - irgendwie müssen sie sich schließlich von uns abgrenzen)
die meinen rollen schon mit den augen, sobald ich nur einen spontanen zweizeiler laut sage - da muss ich noch gar nicht romantisch geworden sein....
aber ich bin ja auch wirklich eine landplage...

für die kurze zeit, die du dich dem dichten ergibst, schreibst da aber sehr versiert, alle achtung!

liebe grüße,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 17.08.2009, 23:10   #4
Galapapa
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Hallo Cyparis,
auch ich kann Dir wiederum nur zustimmen. Deine Bemerkung "meist ungekonnt" trifft meiner Meinung nach gerade in der Musik nicht selten zu. Es gibt da moderne Strömungen, die mich sehr befremdet haben, weil da nicht nur die Harmonie völlig fehlt, sondern die Musik durch bloßen Lärm ersetzt wird, das Singen durch Röhren und Gröhlen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es Menschen gibt, die das schön finden. Daß es trotzdem so ist, hat vielleicht damit zu tun, dass es vor allem junge Menschen sind, die sich mit etwas identifizieren wollen, was die ältere Generation ablehnt und was die Alten schockiert.
Natürlich habe ich das gleiche in meiner Jugend erlebt, Beatles gehört, auf Kurzwelle von Radio Luxemburg, mit dem Ohr am Lautsprecher, weil's die Eltern nicht hören durften. Das war aber gleichzeitig eine echte Begeisterung für diese damals neue Musikrichtung.
Und grade da habe ich bei der "Lärmmusik" meine Zweifel.
Wenn ich in der Lyrik zurückschaue, finde ich auch da Dinge, denen ich ziemlich ratlos gegenüberstehe: Dada-Gedichte z.B., bestehend aus Versen (damit waren es Gedichte!), deren sinnloser Inhalt aus scheinbar wahllos aneinandergereihten Worten bestand; die Worte wiederum bestehend aus vermutlich willkürlich zusammengefügten Buchstaben, unaussprechbar und sinnlos.
Ich kann aus solchen Werken für mich keinen Gewinn ziehen, Anhänger vielleicht den, die Anderen schockiert zu haben.
Ein für meine Begriffe schönes Gedicht jedoch kann mich in eine angenehme Stimmung versetzen und mir ohne Elektrotechnik wunderschöne Bilder zaubern. Und das nenne ich einen Gewinn Durch Genuß.
Einen herzlichen Gruß an Dich!
Galapapa

Hallo Larin,
dieses Augenrollen kenn ich von meinen Töchtern, wie auch den eigenartigen Gesichtsausdruck von Kollegen, denen man zu einem bestimmten Anlaß ein Gedicht geschenkt hat.
Ich hab mich nicht beirren lassen und habe inzwischen den Eindruck, dass ab und an so was wie Anerkennung und Respekt spürbar werden: Kollegen drucken sich kleine Texte aus oder Töchter blättern im Forum...
Dein Kompliment ist mir natürlich "runter wie Öl", wie man bei uns zu sagen pflegt; ganz lieben Dank dafür!
Allerdings, ohne die Hilfe von vielen gleichgesinnten und kompetenten Zeitgenossen aus verschiedenen Gedichteforen wäre ich noch der gleiche Stümper, wie vor zwei Jahren. Da empfinde ich tiefe Dankbarkeit und nehme jede Kritik weiterhin mit großem Interesse auf.
Mit einem lieben Gruß an Dich!
Galapapa
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Alt 18.08.2009, 09:18   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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lieber galapapa,

das ist das gute an so einem forum: die rohdiamanten können einander den letzten schliff verpassen, neu facetten anbringen oder einfach nur alte frisch aufpolieren.....
irgendwann einmal sind wir dann alle brillant!

auf meinem arbeitsplatz wissen sie schon, dass ich die "frau für gewisse minuten" bin (nämlich immer dann , wenns darum geht, auf ein geburtstagbillet den passenden reim zu zaubern) - die stelle des hofnarren ist also fix in meiner hand....
vielleicht sind ja die meisten zeitgenossen auch nur viel zu erstaunt darüber,
was für verwickelte gedanken in so einem dichterhirn oft rumspuken...!
das lassen wir aber ruhig deren problem sein!

liebe grüße
larin
__________________
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Alt 18.08.2009, 11:58   #6
Panzerknacker
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Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
Beiträge: 1.613
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Hallo Galapapa,

ich finde deine Zeilen ohne lange drum rum zu schreiben:

Einfach ganz große Klasse.

Schade das dein Werk so kurz war,

der Knacki grüßt begeistert.
__________________
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also bin ich perfekt.
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Alt 19.08.2009, 07:57   #7
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Knacki,
...so kurz, wie das Leben eben...
Bin sprachlos ob dieses großartigen Lobes!!
Ja, die Kürze, sie ist ein wichtiges Instrument für das Gesamtbild; manche schönen Gedichte zerlaufen leider in einer irgendwann auflösenden Länge...
Dem Clown darf ich doch diesen Rat geben: Lies es zwei mal, dann ist es doppelt so lang..(grins)
Mit einem herzlichen Gruß!
Galapapa

Liebe larin,
genau das meinte ich, was Du als "Frau füe gewisse Minuten" bezeichnet hast. Dieses Hofnarrengefühl macht mir sehr viel Spaß!
Ich seh das wie wahrscheinlich z.B. ein Jongleur. Der freut sich daran, wie Andere seine Kunst bestaunen, und wie er mit den Ringen o.Ä. jongliert, so tun wir das mit den Worten unserer Sprache...
Einen lieben Gruß an Dich!
Galapapa

Geändert von Galapapa (19.08.2009 um 08:07 Uhr)
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