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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 01.10.2009, 12:15   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, larin!

DANKE! Du fasst in erklärende Worte, was ich beim Schreiben vage fühlte! Genau dies waren meine Intentionen.
Der "Heilige" und vor allem sein Interagieren mit den "Gläubigen", "Jüngern" und Konsorten, und wie leicht da allenthalben Missverständnisse wie Religionen entstehen, besonders nach dem Ableben der Heilsgestalten, weil sie da ja nichts mehr richtigstellen können!
So gesehen ist eigentlich JEDE "heilige" Mission zum Scheitern verurteilt, zumindest aus der Sicht des Stifters. Die Weltgeschichte wird alles verzerren, verfälschen, ob mit Absicht oder durch Übersetzungsfehler usw...
Traurig nur, dass es immer Leute geben wird, die selbst das widersinnigste Geschreibsel in Bibel oder wo auch immer ernst und wörtlich(!) nehmen!
Seltsam, wie wenig oft nötig ist, um logisches Denken und gesunden Menschenverstand zu ignorieren. Seufz...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 01.10.2009, 13:05   #2
a.c.larin
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hi, erich!
Zitat:
Seltsam, wie wenig oft nötig ist, um logisches Denken und gesunden Menschenverstand zu ignorieren
das ist die schlechte nachricht.

die gute nachricht lautet:

es braucht oft genauso wenig, damit die liebe in der welt ist....

unverdrossen (ohne zu wissen, woher das kommt)
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 21.10.2009, 14:48   #3
Erich Kykal
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Hi, larin!

Ich schreibe spät hier zurück, denn im Zuge anderer Bearbeitungen ist dies etwas versackt.
Liebe....ja, das ist ein großes Wort! Ich habe sie - denke ich, da muss man ja vorsichtig sein - einmal für kurze Zeit empfunden, leider unerwidert, und dann nie mehr.
Kurze hormonell gesteuerte Verschossenheit will ich nicht anführen, obwohl manch andere mangels Durchblick geneigt sein mögen, dies dazuzuzählen.
Liebe ist aus meiner Sicht bestenfalls schwierig. Mein angedeuteter Asperger ist da auch nicht hilfreich.
Liebe ist philosophisch, zumindest ab einem gewissen Alter, finde ich. Aber was weiß ich schon...

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (03.01.2013 um 11:25 Uhr)
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Alt 21.10.2009, 15:01   #4
a.c.larin
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lieber erich,

keine frage - liebe kann uns vieles abverlangen.
möglicherweise fasse ich den begriff "liebe" aber weiter.

liebe kann sein:
sexus - eros - agape - karitas (vielleicht auch : katharsis?)

ich glaube, irgendetwas davon lässt sich immer wieder einmal verwirklichen, in kleinen teilen, winzigen stückchen, nach und nach, wie bei einem puzzlespiel.
ein spezielle altersbeschränkung nach unten oder oben sehe ich da nicht .
(außer vielleicht, was den sexus anlangt, doch sigmund freud und wilhelm reich zufolge sind wir bereits im kindesalter" sexueller", als wir wahrhaben wollen...)

vielleicht sollte man den begriff der "liebe" einfacher umschreiben als ein "grundsätzliches wohlwollen" - damit allein verändert sich schon sehr viel, athmosphärisch betrachtet.
fakum ist: in gegenwart mancher menschen fühlt man sich wohler als bei anderen - und woran mag das wohl liegen?

buddha lächelt uns an, so, als wüsste er, warum...
liebe grüße,
larin
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Alt 22.10.2009, 09:15   #5
Erich Kykal
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Hi, larin!

Da möchte der Biologe in mir antworten: Der Geruch entscheidet, wen wir sympathisch finden, ohne dass wir es uns bewußt machen!
"Ich kann dich gut riechen!" - Das sind keine leeren Worte! Erst später entscheiden Geisteshaltung und Charakter mit. Und ganz am Anfang zählt primär der optische Eindruck, aber nur kurz.
Der olfaktorische Einfluß wird in unserer "zivilisierten" Welt grob unterschätzt.

Nur das Träumerle in mir wehrt sich zweifelnd: Aber Gefühl ist doch...

Weiter kommt es nicht. Die wissenschaftlichen Argumente fesseln und knebeln es und lagern es unter: Existent, aber irrelevant! im Kontor der zu Kontrollverlust führenden Unwägbarkeiten.

LG, eky
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Alt 22.10.2009, 15:51   #6
a.c.larin
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lieber erich,

.... und der philosoph in mir antwortet: der geist beherrscht die materie!

es gibt menschen mit ungeheurer mentaler präsenz.
diese "awareness" und die achtsamkeit, mit der sie uns begegnen, macht sie für uns "attraktiv" - jedes andere "mögen" ist doch bloß laune....

liebe grüße
larin
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Alt 23.10.2009, 13:36   #7
Erich Kykal
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Ach, larin!

Das musst du mir mal erklären, inwiefern irgendein Geist die Materie "beherrscht"!

Wir sind ihr ausgeliefert, bestehen ganz und gar aus ihr, sind nichts ohne sie, können sie bestenfalls marginal manipulieren, und das Ergebnis solcher Bemühungen ist meist bejammernswert! (siehe meine letzte Diät...)

Mentale "Präsenz"? Nur für jene, die sie ihnen zugestehen, weil sie geführt oder unterwiesen sein wollen! Gespielte oder ausgestrahlte Selbstsicherheit (bis hin zu einem Gefühl der Überlegenheit oder Arroganz) ersetzt nicht den gesunden Menschenverstand derer, die sich solchen Propheten ausliefern!

Ich schrieb dieses Gedicht aus der Sicht solcher Leute, stellte mir vor: Wie würden derlei Überzeugte und willige Jünger solch einen Menschen gesehen oder interpretiert haben wollen?
Glaube dies: Sie sind nur so groß, wie wir sie machen. Und dass wir offenbar den Hang oder das Bedürfnis dazu haben, schreckt mich weit mehr als der immer wieder betriebene Missbrauch solcher Macht, aus dem wir sonderbarerweise nichts zu lernen scheinen!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (11.12.2012 um 16:04 Uhr)
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Alt 23.10.2009, 17:43   #8
a.c.larin
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lieber erich,

ich weiß nicht, wie ich dir meine weltsicht "erklären" soll.

konzentration und achtsamkeit hat nichts mit überheblichkeit zu tun - schon gar nicht mit "auslieferung an propheten" .

dass deine letzte diät fehlgeschlagen ist, tut mir leid, bestätigt mich aber eher in meiner überzeugung. als eine, die weiß, dass es gar nicht so einfach ist, kilos loszuwerden , kann ich dir aus jüngste persönlicher erfahrung mitteilen: ich habe im frühjahr zehn kilos abgenommen, weil da plötzlich eine energie in meinem kopf war, die sagte: jetzt kann ich leichter werden! ich wurde leichter , solange diese energie da war ( und natürlich muss man sich dabei auch anders ernähren und bewegung machen), sobald die energie weg war, ging auch mit dem leichter-werden nichts mehr weiter. ich habe in den letzten jahren nicht einmal den versuch unternommen abzunehmen, weil ich genau wusste, dass da erst mal ein bestimmter knoten in der seele entwirrt werden muss, damit das abnehmen möglich ist. solange die "seele" ( oder das unterbewusstsein oder was immer es auch sonst sein mag) grund hat, dazu "nein" zu sagen, (weil die speckschicht zum beispiel auch eine schutzschicht darstellen könnte) , wird abnehmen nicht möglich sein.
ich hatte das glück , eine "lösung" für eine lange mitgetragenes problem zu finden - die "erleichterung" war zuerst mental spürbar, dann ließ sie sich erst in die körperebene umsetzen.

es gibt auch das beispiel der shaolin -mönche, die mit tigern spazieren gehen,
weil sie ihren geist darauf trainieren, sich nicht zu fürchten...
es gibt heilung auf energetisch - gedanklicher ebene, die auf den körper rückwirkt (ist kein blabla, kann wirklich funktionieren) , und es gibt überhaupt "mehr dinge zwischen himmel und erde , als die schulweisheit sich träumen lässt".

"ich weiß, dass ich nichts weiß". ( aber hin und wieder mal habe ich davon schon ein bisschen was erlebt und erfahren).

und was, bitte, ist bei unserem dialog hier das wichtigere:
die materie (computer, kabel , netzwerk) oder die geister, die sich dessen bedienen? ( deiner und meiner?)

ich gebe dir die ehre, nicht dem ding.

liebe grüße,
larin
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Alt 23.10.2009, 19:08   #9
Blaugold
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Hallo Erich, Larin

Mit Interesse las ich eure weiteren Diskussionen zum Titelthema.
Ich steig mal beim "gesunden Menschenverstand" ein.
da steht, und wird auch so bezeichnet: Menschenverstand. lassen wir die nähere Bestimmung weg, bleibt zumindest Verstand übrig.
Verstand ist nicht Geist! Verstand entsteht im Denken und mithilfe des Gehirns. Haben auch Tiere. Sowohl Hirn, als auch eingeordneter Verstand. Allerdings benötigt der Vorgang des Denkens Zeit, wenn auch nur millisekundenweise. Geist ist vielleicht wie Intuition, plötzlich ohne "angestrengtes Nachdenken" parat. Und im Gegensatz zur Intuition kontinuierlich.
Liebe im herkömmlichen Sinn ist fast ausschließlich als Reaktion auf ein Objekt
im menschlich Verstand: ich liebe - meinen Partner, meine Kinder, meine Ansichten, meine Illusionen, meinen Glauben, meinen Gott, mein Land ... hier kann man schon allein schon erkennen, dass es mit dem Ego zu tun hat, alles "meine" ist Objekt dieser Haltung, genannt Liebe.
Hier hört im Allgemeinen die weitere "Untersuchung", was Liebe sein mag, auf: Leider.
Diese Art von "Liebe" bringt sämtliche Konflikte zwischen Menschen mit hervor, weil sie nichts anderes ist, (etwas, das "zu haben, darum zu kämpfen, dadurch zu leiden, erstrebenswert ist,) als ein Produkt des pathetischen Denkens.
Buddha macht Schluss mit dieser Art Verbundenheit des Geistes mit solchem Weltbilde (= Bild von der Welt, Einbildung, Denkstrukturen, deshalb auch materialistisch geprägt).

Gibt es eine "andere" Liebe? Für Menschen, die hier aufhören, etwas "Erhabeneres" zu erforschen nicht. Hier, Erich, fällt mir dein Einwand in einem Kommentar ein, dieses "Besondere" am Menschen nicht hochzuloben. das sehe ich genauso. Weder Jesus, noch Buddha sahen sich selbst als was Besonderes im Sinne von anbetungswürdig. Ihr einziges Bestreben war, allen Menschen ein Liebe nahezubringen, die bar jeder allzu menschlichen egoistischen Gesinnung, an der sie sonst scheitern muss, zu offenbaren.
Aber anstatt dieses "Geschenk" mit der nötigen Aufmerksamkeit und eigenen Läuterung zu integrieren, werden - nicht nur - diese zwei verklärt und ihre Liebe missinterpretiert.

Liebe hat etwas Duldendes. Sie wertet nicht in Gut oder Böse. Sie ist keine Reflektion des Denkens! Sie kann mit den mentalen Vorgängen des Hirns in Verbindung treten, doch das Hirn kann sie nicht durch Ideen erschaffen!
Liebe erkennt die Ursache und die Folgen des Leidens, (Ego), doch klammert sich nicht an dieses Weltliche Empfinden. Ihre "Macht" besteht darin, dass sie niemals verletzt, geschändet oder in Büchern gebannt werden kann, nicht mal in Vorstellungen des Bewusstseins. Denn Bewusstsein im Wortsinn enthält "Wissen" und Wissen ist Software des Hirns!
Es gibt keine sogenannte "selbstlose Liebe", Liebe ist, sofern sie nicht wie oben beschrieben ist, ohne Selbst. Das Verständnis einer "Selbstlosen Liebe" würde den sie in sich tragenden Menschen im Wahn opfern, siehe Märtyrertum; für eine "höhere Idee", also was Anstrebenswertes, also etwas, das das Ego im Grunde initiiert!
Es ist aber kein Akt jener Liebe, die z.B. Buddha offenbarte, mit Opfern nach etwas zu streben, oder mit Frömmigkeit etwas zu erwarten. Diese Liebe ist, (schon) ewig!

Ich hoffe, diese Diskussion findet im Grunde öffentlichen Zuspruch und wird nicht gar zu radikal als offtopic angesehen.


Blaugold
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