Du fleißiger Nachtarbeiter

[a.c.larin]

Mein Schatz, sei wirklich auf dich stolz!
Das warn jetzt siebzehn Klafter Holz,
die du ganz meisterlich zerlegt hast,
in dem du nachts sie laut zersägt hast,

volltönend und auch sehr sonor
und ziemlich nah bei meinem Ohr!
Da ich dir lauschte viele Stunden,
hat mich der Schlaf heut nicht gefunden!

Nun sitz beim Frühstück ich gerädert
mit Wangen, welche blaugeädert,
mit Lidern wie ein Wolkenstore
und durchgeschnarchtem rechten Ohr.

Doch werde ich mich revanchieren
und heute Abend schnabulieren
das Dörrobst! (Denn ich liebe Pflaume).
So unterstütz ich dich im Traume.

So ists - Wer wollte das bereun?-
lebt man im Team und nicht allein...

[Blaugold]

Hallo Larin

Ich lese mich mal wieder durchs Forum und entdecke ein witziges Werklein, das mich inhaltlich zum Schmunzeln bringt - denn ich schrieb vor langer Zeit inhaltlich Ähnliches.

Schade, dass dein Gedicht ein paar Schwächen aufweist: die Pointe bzw. das Fazit scheint mir notgedrungen und in der ersten Strophe sind das 2. Reimpaar eineiege Zwillinge und die Metrik holpert da auch.
Mir fallen als mögliche Reimwörter zu "hast" ein: Ballast, Ast, Rast..., oder
du wolltest da eigentlich die letzten beiden Wörter gar nicht schreiben, so dass der Reim eigentlich zerlegt - zersägt heißen soll, hm?
so vielleicht:

Mein Schatz, sei wirklich auf dich stolz!
Du hast jetzt siebzehn Klafter Holz,
ganz meisterlich bei nacht zerlegt,
in kleine Stücke sie gesägt,


meine Version geht so:

[Sägewerk

"Wo hat der bloß die Säge her?"
denkt sie so kurz nach Mitternacht.
"Der schuftet scheinbar wirklich schwer!"
Sie hat noch kein Aug zugemacht!

Da schreckt sie auf: "Was macht er jetzt?
Ja, ach du liebe Herrgottsgüte,
hat er sich noch aufgesetzt
und sägt sich wohl noch weiter müde."

Nun hockt er schaukelnd da im Bett,
man hört sein Schnarchen hallen!
Als gings um eine Timberwett.
Der Baum müsst' doch bald fallen!

Es dämmert draußen schon der Tag,
die Ruhe findet sie erlabend.
Zu Ende ist es mit der Plag.
Die Schicht beendet. Feierabend!

Sehr heftig atmend liegt er jetzt
im Bett, als hätt er im Akkord
den ganzen Schwarzwald kleingefetzt!
"Ich glaube, ich bin morgen fort,

denn, wie der Teufel will, könnt sein,"
denkt sie, "der Traumbaum fällt mal um,
gerade in mein Bett hinein -
dann bin ich tot und glotze dumm..."

meine Pointe ist auch nicht so arg toll.


Blaugold

[a.c.larin]

lieber blaugold,

danke für deine mühe beim kommentieren!
ich selber nehme solche scherzgedichte weit weniger ernst - und daher wohl auch weit weniger genau unter die lupe. daher ist mir der "zwilling" erst aufgefallen, als du ihn mir gezeigt hast. vielleicht fällt mir noch ein, wie ich ihn umbaue.

da ich hier auf ganz reale ereignisse anspiele , muss die pointe so bleiben, wie sie ist, sonst versteht der betreffende ja nicht mehr, was ich meine!
(das spiel schnarchsack gegen gasometer steht derzeit 1:1!)

ist also eher ein werk zur pflege der eigenen psychohygiene
(lachen statt ärgern!) und hat mich am darauffolgenden tag zumindest ein wenig aufgefrischt.
hochliteratur ist etwas anderes - aber es gibt ja schließlich auch andere (und unterhaltsamere ) gründe, eine nacht lang wach zu bleiben...

die armen "zerschnarchten" können davon nicht mal träumen!

liebe grüße, putzmunter
larin

[Leier]

Hahahaha, Ihr Zweie!


Wenn einem so viel Gutes wird beschert,
das ist schon einen Kaffee wert!

Das Benoten und Kommentieren wird fast überflüssig,
man müßte sich in Qualen winden.
Köstlich!

cyparis

[a.c.larin]

liebe cyparis,

was glaubst du wohl , wie es mir nach dem genuss von 250 g dörrpflaumen erging?

lg,
larin

[Panzerknacker]

Hallo ihr zwei bedenk ichs recht,

war die Nachtarbeit nicht wirklich schlecht.
Wenn so was aus der Feder kommt,
Glückwunsch sage ich da prompt.

Der Knacki schickt lachende Grüße