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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, cypi!
Wunderschön, deine Hommage an den Vergötterten! Sicherlich eines der stimmigsten und rundesten Werke, die ich je von dir lesen durfte! Da weiß selbst ich nichts zu bemäkeln! Auch über diesen Beitrag hätte er sich überaus gefreut, er, der sein Schaffen selbst stets als "bescheidenes Ringen" sah. LG, eKy PS: Habe 1. und 3. Strophe noch nachkorrigiert. Ich hoffe, die Änderungen gefallen dir ebenso.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.11.2009 um 12:30 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
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Hallo Erich
Deine Morgenhymne scheint zugleich ein Abschiedslied zu sein. Das Lyrische Ich hält noch an der vielleicht gemeinsamen Nacht mit der geliebten Person fest, während der Tag schon das Ende dieser Seligkeit einläutet. Seltsam, oder, dass Romantik auch fast immer etwas mit Seufzern, Melancholie und Trauer zu tun hat? Dies zeugt deshalb von der Differenz zwischen Wunsch und Ist, ein Konflikt in der Seele, dem Empfinden, und somit von dem Festhalten bzw. Nichtloslassen des Ichs. Aber genau diese Art von Pathos, so scheint mir, hat auch RMR zu poetischer Magie gewandelt. Was ich meine: Ein Dunkel..., zweifelnd..., bangen Armen..., Erbarmen heischend..., sterben..., Scherben meiner Seligkeit... könnten dazu interpretiert werden, dass Romantik und Liebe mit Schmerzen und Ängsten zu tun hat. Liebeskummer, ja, das schon. Aber Liebe ansich? In diesem Sinne, auch weil vor allem das Gedicht von cyparis irgendwie in das selbe Horn stößt, sehe ich die klassische Romantik als sehr wehmütig (auch da steckt "weh" drin). Wenn ich mich frage, was der Dichter damit transportieren möchte, komme ich, subjektiv gesehen natürlich, nicht umhin, als Antwort: um Mitgefühl heischend zu geben. Oder, um den Leser um ein Aufgreifen der vermittelten Emotionen zu ersuchen. Und dies ist durchaus Romantik zu nennen. Wenngleich ich solcherart Poesie als Jugendlicher eher als traurig machend empfand. Und da ich ein sentimentaler Bursche war, litt ich regelrecht mit den lyrischen Personen mit. Nur, dass sich aufgrund "Die Leiden des jungen W." tatsächlich Jungs das Leben nahmen, konnte ich nicht verstehen; mein Bestreben war und ist, Lebensenergie zu tanken, nicht Todessehnen, anyway. Aber - vielleicht ist doch nichts schöner, als ein Klagelied, wer weiß. Ob Apoll das auch als Anliegen hat(te)? So lese ich dein schönes Gedicht fast polasierend zum Titel; der ja Hoffnung, neuer Beginn, vermittelt zum sehr, sehr melancholischen Inhalt, wie ich meine. @Cyparis Ich bin mit Erich einer Meinung, dass dein Gedicht eines der Schöneren ist von allen, die ich von dir kenne. ![]() Blaugold Blaugold |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, blaugold!
Mitleid heischend? Mitnichten, zumindest nicht als bewußte Intention. Was zu solchen Texten bewegt? Sinn für die Schönheit der Sprache, ein Mitteilungsbedürfnis darin bezüglich des Abschiedsschmerzes, der Wehmut darüber, dass nichts auf dieser Welt von Dauer ist, aber auch die abgeklärte Weisheit, die sich damit abfindet und damit zurechtkommt. Die Melancholie verleiht dem Werk Tiefgang, die Ruhe und Kontemplation über das zu bewältigende Leid stellt, auch wenn die Träne im Augenwinkel immer etwas mitschwingt. Aber wehleidig? Nur wenn man böswillig niedere Motive unterstellen möchte... ![]() ![]() LG ,eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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