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Alt 04.03.2009, 07:40   #1
Chavali
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Geiz (Todsünde Nr.2)



Der Geizhals zählt täglich sein gehortetes Geld
mit gierigen Augen in geschlossener Kammer.
Um ihn und sein Leben ist es traurig bestellt,
er hat nichts davon, ein Bild voller Jammer.

Er kann nicht teilen, hat niemals genug,
in Kargheit verlebt er die stummen Tage,
er trinkt nur Wasser zum trockenen Brot.
Die Familie verkümmert in Sorge und Not.

Beständig siegt Habgier über den Tod,
noch rafft er und schafft er die Taler herbei,
erblickt schon bald schwächelnd das Morgenrot,
ein Atemzug noch: Und dann ist er frei.


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Alt 04.03.2009, 07:41   #2
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Neid (Todsünde Nr.3)



Sie geben sich locker und sind doch verkrampft
in ihrem eignen Begehren,
pro domo die Wahrheit wird einfach zerstampft,
wobei sie die Lügen vermehren.

Sie schleimen und flöten aus sicherem Loch,
scheinen dich ganz zu verstehn,
sie lächeln dich an und würden dich doch
am liebsten von hinten sehn.

Denn sie sind eitel wie nichts auf der Welt,
säh'n sich am liebsten ganz vorn,
der Neid zerfrisst sie und hat sie gefällt
und sticht und nährt ihren Zorn.


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Alt 04.03.2009, 07:43   #3
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Zorn (Todsünde Nr.4)




Er frisst sich durch alle Menschenschichten,
lässt schorfige Wunden und Narben zurück,
er kann nicht auf Vergeltung verzichten
und bricht sich vom Kuchen der Rachsucht ein Stück.

Die Wut ist gewaltig und taubt den Verstand,
gräbt schwelende Löcher in den Hort der Vernunft,
sie quillt aus der Tiefe wie ein schwärender Brand
und setzt sich ein Denkmal der zerstörenden Zunft.

Der Zorn lässt den Menschen rücksichtslos sein,
ihm sind die Normen und Regeln egal,
er zürnt und wird ein gefühlloser Stein,
ihm bleibt bis zum Abgesang keine Wahl.


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Alt 06.03.2009, 08:14   #4
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Wollust (Todsünde Nr.5)


In heißen Lüsten wälzen sie sich,
geben dem Drängen nach,
wann immer sie wollen, lagern sie sich
in jedes Schlafgemach.

Schuldgefühle kennen sie nicht,
auch keine Bedenken und Scham,
Triebe zügeln wollen sie nicht
und steigern sich in ihren Wahn.

Ruchlos und frevelnd ziehn sie durch das Land,
Keuschheit ist ihnen fremd,
sittenlos greifen sie nach der Vision,
die keinen Anstand kennt.

Verlogen scheint diese Institution,
die die Moral nach außen predigt,
wie immer trinken sie heimlich Wein.
Das Volk ist vom Wasser geschädigt.

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Alt 06.03.2009, 08:15   #5
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Völlerei (Todsünde Nr.6)


Endlos und maßlos stopfen sie sich
gefräßig die gierigen Bäuche voll.
Selbstsucht und Egoismus treiben sie an,
die größte Wampe hat ohne Scham der Kaplan.

Der Völlerei wird unmäßig gefrönt,
nicht ein Gedanke wird dran verschwendet,
dass es eine Welt gibt voll Elend und Harm,
um Brot zu kaufen sind die meisten zu arm.

Doch die, die haben, geben nicht ab,
viel wichtiger ist deren eig'nes Befinden,
sie raffen alles, was ihrer habhaft scheint,
sie hören es nicht, wenn ein Hungerkind weint.

Im Überfluss laben ist hoch angesagt
in unsrer technisierten, modernen Welt,
wir kaufen und horten für unser Geld,
soziales Verhalten ist da nicht gefragt.

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Alt 06.03.2009, 08:17   #6
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Trägheit (Todsünde Nr.7)


Träge und ehrlos ihre Tage zerfließen,
Arbeit und Mühen als Fremdwort begriffen;
Faulheit und Feigheit als Freude genießen,
Würde und Stolz sind schon lange vergriffen.

So vertun sie ihr Leben phlegmatisch und dumm,
ihr Wille getrübt, ohne Tatkraft und Mut;
die helfende Hand und das Wort bleiben stumm,
selbst wenn sie es könnten, bleibt kalt faules Blut.

Schwermut des Hirns wird dereinst sie zerfressen,
die Weggefährten wenden sich ab;
verkümmert mit ihnen, was sie einst besessen,
finden sie letzte Ruhe im Grab.


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