Zum Schulanfang

[a.c.larin]

Wo ist nur die Zeit, die dumme Suse, hingekommen?
Grade warst ein Baby du, mit Schnuller im Mund!
Hoch aufgeschossen stehst du da, ganz unbenommen
hat das viele Wachsen doch nur dein einen Grund:

Flieg zur Sonne, Schmetterling!
Flieg hinein in deine Welt!
Streck deine Fühler aus,
kehr Phantasie und Mut heraus
und wäge von den Dingen nur, was zählt!

Und in ein paar Tagen wirst du nun ein Schulkind sein,
wirst auf einmal wichtige Erfahrung haben.
Deine armen Eltern blicken fragend hinterdrein:
Jetzt wird sich herausstelln, was wir dir einst gaben.

Flieg zur Sonne, Schmetterling!
Flieg hinein in deine Welt!
Strecke deine Fühler aus,
kehr Phantasie und Mut heraus
und wäge von den Dingen nur, was zählt!

Deine Wege werden meine Wege nicht mehr sein,
in deiner Sprache wirst du Vieles anders nennen.
Doch deinetwegen, meinetwegen sollts uns immer freun,
des einen Spur im andern wieder zu erkennen.

Flieg zur Sonne, Schmetterling,
freu dich nur an deinem Tanz!
Denn auch ich war einst ein kleines Kind,
und auch ich war so ein Wirbelwind -
und wenn du lächelst, werd ich wieder ganz!

Wo ist nur die Zeit, die dumme Suse, hingekommen?
Grade warst ein Baby du, ich seh es noch vor mir.
Schritt um Schritt hast du dir manchen steilen Weg erklommen,
und wo immer du auch hingehn magst, geht auch ein Stück von mir...

Flieg zur Sonne, Schmetterling,
flieg hinein in deinen Traum!
und lass dich nicht unterkriegen,
und lass dich niemals besiegen,
um dem Leben , das in dir ist, zu vertraun!

Flieg zur Sonne, Schmetterling!
Flieg hinein in deine Welt!
Strecke deine Fühler aus,
kehr Phantasie und Mut heraus
und wäge von den Dingen nur, was zählt!

[Corazon]

Grüss Gott a.c.larin,

ja, der Schulanfang ist schon vorbei, ich weiss. Dennoch kann ich so ein schönes Werk nicht ohne Kommentar lassen.
Natürlich ist das kein Kindergedicht. Kinder können gar nicht erwarten, dass die Zeit vergeht und sie gross werden.

Dann erst merken sie, was du in wunderschönen Worten beschreibst, wie schnell die Zeit vergeht.
Du erwähnst so viele Dinge, die so zutreffend sind für Eltern:
Die Veränderung des Babys zum Kind - und zum aufmüpfigen Teenager. So schnell.
Die Frage, ob man alles richtig gemacht hat, wo die Reise hingeht.
Die andere Sprache.
Der möglicherweise andere Weg, den man aber immer mitgehen wird.

Du bist ein Philosoph und ein Dichter. In diesem Gedicht hast du philosophiert - auf hohem poetischen Niveau. Ich habe mich wiedererkannt, meine Gedanken, meine Sorgen und auch meine Überraschung, was aus meinem Kind in ein paar Jahren geworden ist.

Ein wunderschöner Text.

gurabia aidoru

[a.c.larin]

liebe gurabia aidoru,

am liebsten würde ichs dir vorsingen!
dieser text entstammt nämlich einem lied, das ich schrieb, als mein sohnemann
vom kindergartenkind zum schulkind wurde....
(da hab ich doch ein wenig wehmütig hinterdrein geblickt...)

mittlerweile ist der ganze kerl 1, 86 m und macht mit dem auto die gegend unsicher!

und ich? ich gewöhne mich allmählich an eine mitgliedschaft im club der alten schachteln... , ach was:

übrigens: man macht nie alles richtig!
aber wenn man hinreichend gut war, dann darf man sich auch schon freuen. ( und das schaffen die meisten)

danke für deinen kommi und gute nerven der jungen mama auch weiterhin!
larin

[Corazon]

Hallo a.c.larin,

meine Tochter ist erst acht Jahre alt.
Aber das, was du bei dem Wechsel vom Kindergartenkind zum Schulkind gefühlt hast, habe ich auch empfunden.

Ich habe mir schon gedacht, dass es ein Lied ist, wegen des Refrains.
Ganz toll gelungen, echt.

Liebe Grüsse an dich.

gurabia aidoru