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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 08.01.2010, 18:09   #1
Feingeist
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Hoi eKy,

sei mir nicht böse, aber man bemerkt Dein Tief - sagen wir, als ich den Titel anklickte, erwartete ich ein fulminantes, rilkisch angehauchtes Werk, wie ich es von Dir kenne; und dann das.

Ich will nicht an Deinem Werk herumkritteln, ich will Dir nur mein Empfinden mitteilen: Ein Wecker macht im allgemeinen "Tick-Tack" - das ist für mich trochäisch - hätte dementsprechend den Trochäus als Versfuß vorgezogen.
Vielleicht hattest Du eine ähnliche Idee, hast Dich aber für den Iambus entschieden, weil sonst das "hastet" nicht wirklich passt?
Das passt aber auch hier nicht wirklich, da die überlangen Verse nicht so wirken, als würde der Zeiger hasten sondern eher, als würde er gemächlich seine Runden drehen.
Vielleicht hast Du aber auch, ohne über derlei nachzudenken, einfach losgeschrieben?! Eher nicht, Du sagst ja, dass Du dieses Gedicht schriebst, um Deine Schreibblockade bewusst zu überwinden?!
Um beim Wort rund zu bleiben. Da ich weiß, wie gute Werke von Dir aussehen, finde ich dieses einfach nicht rund genug

Zweifellos sieht man, dass Du um Ideen ringst, Aufziehherz, Federwerk(gibt's ja, trotzdem schön gesetzt), den Übergang vom Weckerzeiger zum Menschen an sich - dennoch, kenne bessere Werke von Dir!

Nimm's mir nicht krumm! Bin schon gespannt, was als nächstes kommt!

Liebe Grüße

Feingeist

Geändert von Feingeist (08.01.2010 um 18:13 Uhr)
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Alt 11.01.2010, 10:48   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Feingeist!

Du hast mich durchschaut, aber gründlicher, als du denkst!
Ich schreibe nämlich IMMER einfach so grauflos, ohne über "derlei" wie Versmaß oder Reimschema vorher nachzudenken. Das ergibt sich einfach irgendwie von selbst, wenn ich die gewollte Aussage meines Gedankens in schöne und gereimte Sprache setze. Manchmal muss nachgefeilt werden, aber grundsätzlich funktioniert es bei mir so wie beschrieben: Ich bin ein "Aus-dem-Bauch-Dichter"! Dass das mit der Metrik bei mir überhaupt so einigermaßen funktioniert, ist vielleicht meinem natürlichen Rhythmusgefühl zu verdanken: Ich bin auch "einigermaßen" musikalisch...

Übrigens: Man kann auch ein Gedicht über Zeit und Uhren schreiben, ohne zwangsläufig das "Ticktack" zugrundelegen zu müssen!
Womit du allerdings sehr recht hast, ist die gekünstelte Langzeiligkeit und "Konstruktion" dieses Werkes. Ich habe hier viel und lang dran rumgebessert (oder rumgeschlechtert, je nachdem...), weil's mir diesmal nicht so flüssig wie sonst von der Feder ging. So gesehen geb ich dir recht: Es gibt Besseres von mir!

LG, eKy
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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