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Alt 26.01.2010, 19:43   #1
Quicksilver
lebendig
 
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Hallo Pedro,

dein aufzählender, Stakkato-ähnlicher Stil, verbunden mit der sehr einfachen Sprache in dieser Geschichte, unterstützt recht gut eine hintergründige Wahrheit an solchen Vorkommnissen:

Die Selbstmordattentäter sind meist nicht gebildet genug, um zu erkennen, dass sie benutzt werden.

Falderwald muss ich korrigieren. Der Glaube des Islam an sich verlangt so etwas nicht von seinen Anhängern. Es sind vielmehr die, die Macht innerhalb der jeweiligen Institution innehaben. Das war und ist im Christentum und jeder anderen religiösen Institution nicht anders. Es ist sogar in keiner sonstigen Institution anders

Diese Stelle unterstreicht das besonders:
Zitat:
irrtümlich war ihr Haus von einer Bombe getroffen worden, wie man ihm gesagt hatte.
Ich an Stelle des Attentäters müsste mich doch fragen, warum der Imam oder wer anders mich dafür aussucht? Wenn er doch so sehr davon überzeugt ist, dass einen Märtyrer im Himmel 72 Jungfrauen und ewige Glückseligkeit erwarten, warum tut dieser gläubige Mensch es dann nicht selbst? Warum geht er nicht mit gutem Beispiel voran?

Gute Denkanstöße lieferst du hier.

Grüße
von
Quicksilver
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Alt 26.01.2010, 20:43   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Pedro, hallo Quicksilver,

ich habe mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt und bezog dies auch nicht speziell auf den Islam.

Zitat:
Zitat von Quicksilver
Der Glaube des Islam an sich verlangt so etwas nicht von seinen Anhängern. Es sind vielmehr die, die Macht innerhalb der jeweiligen Institution innehaben.
Zitat:
Zitat von Falderwald
Alles im Namen der Religion und für einen Glauben, der äußerst zweifelhaft erscheint, wenn er solche Dinge von seinen Anhängern verlangt.

...

Dahinter stecken immer Menschen, welche die Gläubigkeit ihrer Artgenossen benutzen, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen.
Ich hätte schreiben sollen: Im Namen einer Religion und für einen Glauben, der äußerst zweifelhaft erscheint, wenn er solche Dinge von seinen Anhängern verlangt.

Im Grunde ist jede Religion an sich friedlich.
Es kommt eben immer nur darauf an, wie sie von den jeweiligen und augenblicklichen Funktionären missbräuchlich ausgelegt wird.

Das wollte ich nur noch mal kurz klarstellen...


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.01.2010, 07:53   #3
Pedro
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Hallo Quicksilver,

Zitat:
Der Selbstmordattentäter sind meist nicht gebildet genug, um zu erkennen, dass sie benutzt werden.
- die Selbstmordattentaeter stammen meist aus der Oberschicht, haben oft ein Studium abgeschlossen.

Zitat:
Falderwald muss ich korrigieren. Der Glaube des Islam an sich verlangt so etwas nicht von seinen Anhängern. Es sind vielmehr die, die Macht innerhalb der jeweiligen Institution innehaben. Das war und ist im Christentum und jeder anderen religiösen Institution nicht anders.
- zumindest im Christentum (Altes Testament) verlangt ein Gott, dass seine Anhaenger alle umbringen, die ihnen (ihm) im Wege stehen, Maenner, Frauen, Kinder, Tiere. (So haben es Menschen, die damals in einer Institution Macht hatten, aufgeschrieben.)
Soweit mir bekannt ist, galten die 10 Gebote (Du sollst nicht toeten) zunaechst nur fuer eine "auserwaehlte"Gruppe untereinander.

Zitat:
dass einen Märtyrer im Himmel 72 Jungfrauen und ewige Glückseligkeit erwarten,
- habe gehoert, dass die Vorstellung "Jungfrauen" wegen eines Uebersetzungsfehlers entstanden sei


Zitat:
Gute Denkanstöße lieferst du hier.
- das freut mich

Gruss

Pedro
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>Die Kritiker nehmen eine Kartoffel, schneiden sie zurecht, bis sie die Form einer Birne hat, dann beißen sie hinein und sagen: „Schmeckt gar nicht wie Birne.“< (Max Frisch)
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Alt 27.01.2010, 10:14   #4
Quicksilver
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Hallo Pedro,

Zitat:
- die Selbstmordattentaeter stammen meist aus der Oberschicht, haben oft ein Studium abgeschlossen.
Ich gebe zu, dass ich das nicht widerlegen kann. Wenn dem aber wirklich so ist, hast du durch die Sprache in dieser Geschichte einen falschen Eindruck erweckt. Sie ist sehr einfach gehalten und die Gedanken des Attentäters wirken auf mich nicht so, wie die eines durchschnittlich gebildeten Menschen.

Zitat:
- habe gehoert, dass die Vorstellung "Jungfrauen" wegen eines Uebersetzungsfehlers entstanden sei
Gehört habe ich das auch. Da ich aber keine arabische Sprache beherrsche, kann ich es nicht abschließend beurteilen

Grüße
von
Quicksilver
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Alt 04.02.2010, 08:28   #5
Pedro
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Hallo Quicksilver,

Zitat:
die Gedanken des Attentäters wirken auf mich nicht so, wie die eines durchschnittlich gebildeten Menschen.
- ich habe geschrieben, dass die Attentaeter "meist" aus der Oberschicht stammen.
- ich kann nicht nachvollziehen, dass die Gedanken des Attentaeters in meiner Geschichte niederes Niveau haben.

Ich danke dir, dass du dich mit dem Text beschaeftigst. Vielleicht sollte ich da was aendern, verdeutlichen.

Gruss

Pedro
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>Die Kritiker nehmen eine Kartoffel, schneiden sie zurecht, bis sie die Form einer Birne hat, dann beißen sie hinein und sagen: „Schmeckt gar nicht wie Birne.“< (Max Frisch)
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Alt 11.02.2010, 09:16   #6
Quicksilver
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Hallo Pedro,

die niedere Bildung habe ich u.a. an folgendem festgemacht:

Zitat:
Er dachte an seine Eltern und Geschwister. Sie lebten nicht mehr; irrtümlich war ihr Haus von einer Bombe getroffen worden, wie man ihm gesagt hatte.
- Gesagtes ohne Beweise einfach so hinzunehmen spricht nicht für einen kritischen, intelligenten Charakter

Zitat:
Sein Vater war Bauer gewesen, sie bescheiden gelebt. Was in den Städten passierte, bekamen sie kaum mit.
Ein paar Schafe und Ziegen hatten sie , Olivenbäume und einen kleinen Hund.
Aber plötzlich flogen Flugzeuge über sie, zum ersten Mal sah er Panzer vorbeifahren, Männer in Uniform aus anderen Ländern kamen und blieben.
- Du beschreibst nach diesen Eindrücken nicht, dass er zur Schule ging, den Wohnort, das Land wechselte oder dergleichen. Dementsprechend geht man davon aus, er sei immer noch "fremd" in dieser neuen Welt. Dass er mit der U-Bahn stets zur Arbeit fuhr, ändert daran nichts. Auflösen könntest du diese Diskrepanz, wenn du kurz erwähnst, als was er gearbeitet hat und seit wann er in Deutschland?! lebt.

Die Punkte sind natürlich rein subjektiv und verstärken sich durch die auch sonst sehr einfach gehaltene Sprache.

Gruß
von
Quicksilver
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Alt 12.02.2010, 10:29   #7
Pedro
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Hallo Quicksilver,

ich habe hier versucht, in einer Momentaufnahme einen Sachverhalt zu schildern.
Es handelt sich um einen Auszug, eine Zusammenfassung eines längeren Textes, den ich einmal geschrieben habe.
Ich habe hier nicht ausgeführt, dass er damals, als seine Familie starb, ein Kind war, später eine Ausbildung als Arzt in seinem Land erhielt, als "Sclhäfer" ausgebildet wurde, nach Deutschland kam, hier als Krankenpfleger arbeitete.

Dieser langer Text war für mich unbefriedigend. Ich merkte, dass ich seine Mentalität nicht verstand, dem Leser nicht übermitteln konnte. Den Werdegang eines religiösen Fanatikers zu schildern, haben schon andere vergeblich versucht. (Updike: Der Terrorist)

Ich danke dir, dass du dich mit meinem Text so ausführlich beschäftigt hast,
eventuell muss ich ihn noch einmal überarbeiten.

Gruß

Pedro
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>Die Kritiker nehmen eine Kartoffel, schneiden sie zurecht, bis sie die Form einer Birne hat, dann beißen sie hinein und sagen: „Schmeckt gar nicht wie Birne.“< (Max Frisch)
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