Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Auf der Suche nach Spiritualität

Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 03.02.2010, 15:19   #1
Andere Dimension
Gast
 
Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 177
Standard

Hallo Faderwald,

auch hier komme ich wieder zu spät und meine Vorredner haben das Lob schon vorher über dein Gedicht und dich ausgeschüttet- das schliesse ich mich an!

eine Stelle gibt es... die ich mir auch anders vorstellen könnte:

Wenn meine Seele einst hinüberschwebt
ins sanfte Reich der Liebe und der Wonne,
dann trauert nicht, weil sie dort weiterlebt
im Licht der ewiglichen großen Sonne.

hier würde ich 2 x3 Silben nehmen

z.B. im Licht der ewiglich strahlenden Sonne


zu überlegen wäre auch "einst" aus der ersten Zeile...da sich einst mehr auf die Vergangenheit...als auf die Zukunft. "erst" wäre eine Option


Schönes Gedicht!

Viele Grüße
A.D.

Geändert von Andere Dimension (03.02.2010 um 15:24 Uhr)
Andere Dimension ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2010, 17:40   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
Standard

Lieber Faldi,
Zitat:
Ja, such deinen Text mal raus, es würde mich interessieren, auf was dein Protagonist den Schwerpunkt richtet.
hier bin ich nochmal und zwar mit dem Link zu dem Gedicht, das ich meinte

Wenn ich tot bin

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2010, 06:49   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo falderwald,

ich kann es gut nachvollziehen, dass du das gedicht zunächst unter "fröhliches und hoffnungen" einstellen wolltest.

wer den tod an sich nicht fürchtet, der kann die tatsache der eigenen endlichkeit ja durchaus unter einem positiven aspekt betrachten.

was sollte einem der tod auch noch antun können, was einem das leben nicht schon längst angetan hätte?

sterben kann allerdings sehr unangenehm sein - und niemand wünscht es sich, im alter senil oder dement zu werden, keiner ist von lebensbedrohenden oder schmerzhaften krankheiten begeistert, an er - was solls? das ist der lauf der dinge. ( es gibt übrigens ein buch von art buchwald: "ich hatte keine ahnung, dass sterben so viel spaß machen kann" - das spricht eine ganz andere sprache. kommt eben immer drauf an, wie man sich zu den tatsachen einstellt)

für mich ist das leben wie ein lied. wenns gut geht, sogar eine tolle melodie.
aber was sollte an einer tollen melodie noch besser werden, wenn man sie ins unendliche ausdehnt und ausleiert? daher muss es irgendwo einen schlusspunkt, eine cäsur geben.

ob es danch ein "dahinter" gibt, kann man sich ausmalen oder auch nicht.
aber der gedanke unendlich lange leben zu müssen wäre für mich eine glatte horrorvorstellung. alles würde sich immer nur wiederholen und wiederholen und wiederholen! langeweile ist schlimmer als der tod.

im grunde genommen ist der tod ja auch nicht etwas, was uns erst im alter plötzlich überfällt. er begleitet uns immer schon, vom ersten atemzug an.

ich glaube, erst aus der tatsache ihrer endlichkeit heraus erhalten die dinge ihre wesentliche komponente.

habe dein gedicht sehr, sehr gerne gelesen.
du hast dir selbst ein sehr klangvolles requiem geschrieben!

liebe grüße, larin

Geändert von a.c.larin (04.02.2010 um 06:56 Uhr)
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2010, 23:39   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Liebe Chavali,

ja danke, ich bin dem Link schon gefolgt...


Liebe larin,

ich stimme dir voll und ganz zu.

Der Tod selbst erscheint mir human, das Sterben hingegen kann lange und schrecklich sein.

Das Buch von Art Buchwald kenne ich allerdings nicht.
Ich hab mal nachgegoogelt und etwas über den Autor und sein Schicksal erfahren.
Der Originaltitel lautete: "Too soon to say goodbye"

Der Gedanke, das Leben mit einem Lied zu vergleichen, hat was für sich.
Aber warum sollte eine schöne Melodie irgendwann einmal enden?
Die schönen Melodien haben Jahrhundert überdauert, sie können gar nicht sterben.
Ich sehe das etwas realistischer.
Unsere Körper nutzen sich ab und der Schlusspunkt ist rein biologisch bedingt.
Was anderes wäre es, wenn der Körper immer jung und leistungsfähig bliebe.
Ich glaube nicht, daß ich dann freiwillig abtreten würde, denn ich will ja noch so viel wissen...

Vor dem ewigen Leben hätte ich auch keine Bange.

Wir leben hier auf einer Welt in dieser menschlich sterblichen Hülle, aber das Universum ist so groß, so unendlich groß, daß es sicherlich noch ganz viele Welten und Lebensarten zu entdecken gibt, so daß Langeweile ganz sicher nicht zu befürchten wäre.

Natürlich wird ein biologisches Lebewesen während seiner gesamten Existenz vom Tod begleitet. Dies macht man sich jedoch erst später klar, denn als junger Mensch weist man das noch ganz weit von sich.
Obwohl das Ereignis zu jeder Zeit eintreffen kann.
Letztendlich ist es gut, daß man es nicht vorhersehen kann, wann der Zeitpunkt da ist.

Zitat:
ich glaube, erst aus der tatsache ihrer endlichkeit heraus erhalten die dinge ihre wesentliche komponente.
Das ist wohl wahr, denn was wären wir ohne Relationen?
Wir könnten nichts erfahren, wenn es sie nicht gäbe.
Alt und neu, hell und dunkel, kalt und heiß etc.
Das eine kann ohne das andere nicht existieren.

Und da alles ein ewiger Kreislauf ist, muss das Alte auch dem Neuen weichen.

Doch in jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang, denn irgendwie muss es ja schließlich weiter gehen.

Davon bin ich überzeugt...


Vielen Dank für die lobenden Worte und deine Gedanken zu diesem Gedicht...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2010, 10:16   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo falderwald,

natürlich "endet" eine schöne melodie auch irgendwann - sonst wäre ja musik ein einziger dauerwerbejingle!
die komposition ( genauso wie ein theaterstück , ein roman , ein gedicht)
lebt von ihrem temporären aufbau : da gibt es eine einleitung, ein thema , eine zuspitzung des themas, einen schluss.
ohne diese inneren ( und auch äußeren) strukuren könnten wir wohl gar nicht wahrnehmen, worum es geht:

selbstdersatzbaulebtjavondereinteilungoderwäreesdi rlieberwennichohneunterlassundineinemfortnursoweit erschreibenwürdeunddasunendlichlangezeit?
ichwettedawürdeichnichteineneinzigenkommentarkrieg enwersolltesichauchsowasantunwollendawürdemanjablö dedabei!


(und da hab ich dir jetzt beim verstehn der botschaft sogar noch geholfen- durch abstand, fettdruck und zwei satzzeichen!)

also: das unendliche leben stelle ich mir zu unübersichtlich vor, als dass ichs für mich selber haben wollte. ich wünsche mir zuerst mal, auf den punkt zu kommen! noch mal neu anfangen, in einem anderen leben?
da hätte ich dann aber gerne das wissen und die erfahrungen, die ich in diesem leben gesammelt habe, mitgenommen.....
du siehst also: ich wäre ein sehr anspruchsvoller wieder - zugebärender!
das wird sich der liebe gott noch gut überlegen müssen. )

daher: vorerst bleib ich mal hier!

liebe grüße,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2010, 01:28   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Liebe larin,

jawoll, bleiben wir erst mal noch eine Weile hier.

Was danach der liebe Gott oder wer auch immer mit uns macht, liegt sowieso nicht in unseren Händen.
Oder vielleicht doch?
Man kann ja nie wissen, denn ich habe da noch so einiges vor.
Das kann ja wohl nicht alles sein.

Die Erfahrungen deiner "früheren und zukünftigen" Leben trägst du sowieso in dir.
Du musst dich nur daran erinnern, das ist nämlich der Punkt, auf den man kommen muss...

Was die Melodie betrifft, so sehe ich keine Ähnlichkeiten mit deinem Satz.
Die Töne kommen auch nicht immer im gleichen Abstand und mit der gleichen Geschwindigkeit, bzw. ohne Punkt und Komma.

Aber an meinem CD-Player befindet sich eine Funktion, und die heißt "Repeat".

Wenn ich also eine CD einlege und auf Repeat (1 Song) stelle, dann spielt er solange diese Melodie, bis entweder irgendetwas kaputt geht oder die Energie ausbleibt oder beides. (Oder ich es abschalte, aber das ist etwas anderes)

Genau wie beim biologischen, menschlichen Körper...

Aber ist die Melodie dann wirklich zu Ende?

Ich wage es zu bezweifeln, denn sie wird ewig trällern, wenn auch auf einer anderen Zeitebene.

Das alles ist viel zu komplex, als daß wir das hier auf die Schnelle erörtern könnten.

Alles ist rund, alles dreht sich. Um sich selbst und um einen bestimmten Punkt. Und das alles zusammen um einen imaginären Punkt, der dort liegt, wo die Unendlichkeiten aufeinander treffen.

Erst wenn das aufhört sich zu drehen, dann ist Ende.

Aber dann kommt etwas Neues, wie immer...


Konstruktiver Gedankenaustausch...)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 10:58 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg