Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 04.02.2010, 09:53   #1
Hans Beislschmidt
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Hans Beislschmidt
 
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: Saarbrücken
Beiträge: 974
Hans Beislschmidt eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

Hey Quicksilver

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an! Genau das hat mich neugierig gemacht.
Die diametralen Metaphern sind klug gewählt, z.B.

Zitat:
kalter Schweiß auf glühend’ Stirn,
Auch Zähne, welche tränensuchend zubeißen, lösen eine Bilderflut-Lawine aus.

Faldi hat sich ja schon mit einer Deutung versucht. Ich bin gespannt auf deine Aufschlüsselung dieser eigenwilligen Interpretation.

Lieben Gruß vom Hans
__________________
chorch chorch
Hans Beislschmidt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2010, 15:52   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Quicksilver,
wie die anderen zieht auch mich dein Gedicht an - kurz und so viele Bilder.

Ich denke an ein im Feuer gefangenes Tier, z.B. bei den australischen Feuern.
Nur hier wäre es möglich, vom Hubschrauber aus nur zusehen zu können.
Aber

Nun stelle ich mich in die Warteschleife. Vielleicht kommen noch mehrere Lösungen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2010, 22:10   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard

Moin Quick,

ich versprach ja, noch einmal auf dein Gedicht zurück zu kommen.

Gut, ich versuche mich noch einmal darauf einzulassen.

Zitat:
Adern schon zum Bersten schwellend,
Augen aus den Höhlen quellend,
kalter Schweiß auf glühend’ Stirn,
erst stehend, dann auf allen Vier'n.
Aus Strophe 1 entnehme ich, daß es sich um ein Lebewesen handelt.
Es besitzt Adern, Augen, es schwitzt. Erst steht es (auf zwei Beinen), dann ist es auf allen Vieren.
Damit können wir schon einmal davon ausgehen, daß es sich im weitesten Sinne um einen Primaten handelt, dem etwas "Ungewöhnliches" wiederfährt, was ihn in diesen körperlichen Zustand versetzt.

Zitat:
Voll Inbrunst sich die Stimme hebt,
vor lauter Zorn die Lunge bebt,
harter Biss der starken Zähne,
tiefensuchend eine Träne.
Dieses Lebewesen schreit vor Schmerz und Zorn, den es über seinen Zustand empfindet. Es scheint ein starkes Gebiss zu haben, aber keine Tränen.

Zitat:
Doch schalldicht ist der dunkle Raum.
Man sieht ihn, aber hört ihn kaum.
Nun spürt er schon die heißen Flammen.
Ein lauter Schrei bricht leis' zusammen.
Hier kommt der Break.

Ich muss weiter spekulieren.

Die Qual spielt sich im Inneren dieses Wesens ab.
Das alles ist nicht zu sehen und zu hören.
Vielleicht handelt es sich um ein Versuchstier, z.B. einen Schimpansen, im Labor, an dem irgendwelche Experimente durchgeführt wurden.
Vielleicht bekam er etwas injiziert, was diese Reaktionen auslöste, die ihn innerlich zu verbrennen drohen.
Man kann es nicht sehen, weil ein Tier keine menschliche Mimik besitzt.

Anm.: Auf den Schimpansen bin ich durch die starken Zähne und das Suchen einer Träne gekommen.


Ganz schlüssig ist das alles nicht, aber hier komme ich nicht weiter.


Jetzt bist du wieder dran...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2010, 14:01   #4
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard

Hallo zusammen,

ich möchte zur Auflösung lediglich meine PN an Falderwald zitieren:

Zitat:
Hi Faldi,

ich möchte dir einen Hinweis lieber per PN zukommen lassen, um die anderen nicht sofort in ihrer Interpretation zu beeinflussen.

1. Es handelt sich um eine Metapher. Im ersten Moment sollte man einen Flammentod vermuten. Da aber die letzte Strophe dahingehend Unklarheiten aufweist, muss die Intention eine andere sein. Der Schlüssel zur Allegorie liegt in dieser Strophe, denn hier wechsle ich von der Innenansicht, der puren Beschreibung des lyr. Ichs und seiner Empfindungen, zur Aussenbetrachtung.
2. Genau dort verschwindet dann (hoffentlich) dein Problem. Ab S 3 (Man sieht ihn) wird beschrieben, dass das lyr. Ich die Schmerzen im dunklen Raum (in seinem Innern) alleine erfährt, man es von aussen aber nicht sehen kann. Der Schrei, der innen so stark ist, dringt nicht nach aussen.

Wofür das Feuer und die weiteren Elemente stehen, überlasse ich deiner Fantasie
Ich hoffe, euch genügen diese Hinweise, denn mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen. Die (Hinter)gründe für den Schrei sind unerheblich für den Leser, denn er wird seine eigenen Gründe hineinlegen.

@Hans: Ich freue mich sehr, dass du deinen inneren (Wild-)Schweinehund überwunden hast und mal einen Kommentar hinterlässt

Liebe Grüße an alle
von
Quicksilver
__________________
Suche die Quintessenz
Quicksilver ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 03:56 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg