11.02.2010, 13:27 | #1 |
Flaschenpost
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
|
Schneeschmelze
Begraben liegt das alte Jahr,
es ruht nun unter Eis und Schnee. Der Wind vertreibt die Wolkenschar im Glanze spiegelt sich der See. Vom Dache rutscht der Schnee im Schwall, zur Mittagsstand von freier Hand, noch säumt ein aufgetürmter Wall in Ruß getunkt den Straßenrand. Auch auf dem Felde schmilzt die Schicht, im Schwinden tränkt sie still das Land. Das erste Glöckchen drängt ans Licht, der Frühling streut sein Blumenband.
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) Geändert von ruhelos (15.02.2010 um 14:35 Uhr) |
11.02.2010, 14:05 | #2 | |||
lebendig
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
|
Hallo ruhelos,
ich freue mich, mal wieder ein Gedicht von dir lesen zu können. Es gefällt mir aufgrund der Rhythmik und Bildhaftigkeit sehr gut. Besonders sticht für mich dieser Vers heraus: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Alles in Allem ein wirklich schönes Gedicht. Gefällt mir. Grüße von Quicksilver
__________________
Suche die Quintessenz |
|||
11.02.2010, 23:11 | #3 | ||
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Liebe ruhelos.
ich muss vorab anmerken, dass hier noch Starre und Kälte regieren. Kein Glöcken könnte die Kraft aufbringen. Auch darum liest sich dein Gedicht wie ein schöner ferner Traum. Aber nicht nur darum. Zitat:
Ich bin ein Dorfkind und Schnee hatte für mich immer mit unendlichem Weiß zu tun. Kannst du dir meine Enttäuschung vorstellen, als ich meinen ersten Winter in der Stadt erlebte? Ich habe behauptet, man würde den Winter häßlich machen. Du tunkst ihn in Ruß und schon hört es sich ganz anders an. Zitat:
Nur um mitzureden: Auch auf dem Felde taut die Schicht, (wegen der Aussprache: sch und Sch) sie tränkt das Land noch im Vergehn. Ein schönes Gedicht, dass eine ersehnte Hoffnung trägt. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
||
12.02.2010, 02:50 | #4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
|
Liebe ruhelos,
zuerst habe ich gedacht, das Gedicht könne auch in "Natur" stehen, weil es ja ein Naturereignis, die Schneeschmelze, beschreibt. Dann habe ich mir aber gedacht, nein, bei dem derzeitigen Wetter lassen wir das mal schön in Hoffnung stehen, denn diese soll man ja bekanntlich niemals aufgeben. Den Einstieg finde ich besonders schön gelungen, denn das unter Schnee und Eis begrabene alte Jahr bezeichnet eine treffende Symbolik. Und wenn der Schnee endlich geschmolzen ist, kann das neue Jahr mit dem Leben anfangen. Hoffentlich bald, wobei wir wieder beim Anfang, den Hoffnungen, wären. Sag mir Bescheid, wenn du das erste Schneeglöckchen siehst. Ich werde es dir auch vermelden... Schöne Zeilen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
__________________
Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
15.02.2010, 14:40 | #5 |
Flaschenpost
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
|
hallo Quicksilver,
schön deinen Schriftzug einmal wieder unter meinem Gedicht zu lesen und vielen Dank für dein Lob und deine Kritik. Den Tippfehler habe ich behoben. Es freut mich sehr, dass dir meine Umschreibung des in Ruß getunkten Schnees gefällt. Dir ist es auch gelungen, die Schwachstelle in meinem Gedicht zu finden. Ich habe darüber nachgedacht und die Zeile geändert: statt sie tränkt das Land im Gehn nun im Schwinden tränkt sie still das Land. So musste ich auch die letzte Zeile des Reimes wegen ändern, in der Frühling streut sein Blumenband. Ich hoffe, die Änderungen finden dein Gefallen. hallo dana, vielen Dank für dein Lob, reale Bilder und pure Lyrik. Deine Worte tuen mir gut. Es freut mich, dass ich dir mit der Umschreibung des in Ruß getunkten Schneewalls den grässlichen Schneematsch sympathischer machen konnte. Auch ich kenne Winter in der Stadt und auf dem Land und stimme dir zu auf dem Land ist er schöner. halllo falderwald, du hast es recht, das Gedicht passt auch in die Rubrik Natur. Aus 2 Gründen steht es aber hier: 1. In der Rubrik Natur gibt es schon unzählige Gedichte von mir 2. In diesem Gedicht geht es mir hauptsächlich um die Hofnung auf den baldigen Frühling. Bei dem Einstieg ging es mir wirklich, genau wie du meinst, um die Beschreibung des bereits begrabenen alten Jahres und die Schneeschmelze, die das Erwachen der Natur im neuen Jahr zufolge hat. Schön, dass du dies erkannt hast. Viele noch schneeglöckchenfreie Grüße ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) Geändert von ruhelos (15.02.2010 um 14:57 Uhr) |
15.02.2010, 18:21 | #6 | |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Hallo ruhelos,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
|
17.02.2010, 01:07 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
liebe ruhelos,,
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
18.02.2010, 13:06 | #8 |
Flaschenpost
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
|
hallo chavali,
danke für dein Lob. Vermutlich gefällt dir di letzte Strophe so sehr, weil sie den Einzug des Frühlings beschreibt, auf den wir alle so sehnsuchtsvoll warten. hallo ginton, vielen Dank für deine kurzen und knappen anerkennenden Worte. Die große Schneeschmelze, die anscheinend heute ihren Anfang hat, kann bestimmt mancherorts zu einem ernst zunehmenden Problem werden, besonders in Gebieten in denen Hochwasser sowieso des öfteren zu Überschwemmungen führt. Ich denke hier z. B. an die 3 Flüssestadt. Über die Schneeschmelze und die daraus resultierenden Überschwemmungen ließe sich bestimmt auch ein Gedicht schreiben. Viele scneeglöckchensuchende Grüße ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|