03.02.2010, 13:57 | #1 |
Von Raben umkreist
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Hahn Noon
Die Weissagung oder Hahn Noon
Ein Hahn auf einem Hühnerhof, sehr arrogant und ziemlich doof, der prahlt in seiner Hühnerrunde: „Schon bald bin ich in aller Munde. Ihr wisst, ich habe hier das Sagen, und will heut mal was Kühnes wagen. Die Flügel werde ich entfalten, dank meiner Macht den Zug anhalten.“ Um Zwölf Uhr Mittags steht sodann duellbereit der Hühnermann auf Gleis Nulleins, die Hühner beben, und stemmt sich keck der Lok entgegen. Was er verhieß, trat prompt auch ein: Am nächsten Tag gab’s Hühnerklein. Geändert von Sidgrani (05.02.2010 um 09:22 Uhr) |
03.02.2010, 16:49 | #2 |
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Hallo Mandrillo,
zunächst mal, dein Gedicht gefällt mir, es ist lustig, salopp geschrieben und hat eine Prise schwarzen Humor. Soweit, so gut. Nur der Schluss, da komme ich nicht klar. Was trat denn prompt ein? Das Hühnerklein? Aber die Vorhersage war doch: "dank meiner Macht den Zug anhalten" Du schreibst: "Was er verhieß, trat prompt auch ein" Aber das stimmt doch nicht, oder glaubst du, der Zug hielt wegen bisschen Hühnerklein an? Tja, so nett das Gedicht ist, mit dem Schluss komme ich nicht klar. Herzlicher Gruss Corazon |
03.02.2010, 18:52 | #3 |
Von Raben umkreist
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Hallo Corazon, freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt.
Die Weissagung, die dann prompt eintritt, bezieht sich auf eine andere Aussage des Hahnes mit einem uralten deutschen Ausdruck - naah, klickerts? Den Begriff findest du übrigens bei google. Liebe Grüße Mandrillo |
03.02.2010, 19:04 | #4 | |
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Zitat:
schau mal, ich bin Peruanerin, was weiss ich von uralten deutschen Ausdrücken? Und unanständige deutsche Worter kenne ich ja mal gar nicht. Bei google muss ich ja irgendeinen Begriff eingeben, wenn ich was suche, ich habe keine Ahnung welchen... So werde ich also nie erfahren, was der Hahn wo verheissen hat, wem und warum... Vielleicht versteht es ja ein anderer Kommentator, Moderator, Terminator, wie auch immer. Corazon |
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03.02.2010, 19:06 | #5 |
Lyrische Emotion
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Hallo Mandrillo,
der Titel hatte mich neugierig gemacht, ist er doch eine Anspielung auf den Western-Klassiker High Noon, Zwöf Uhr Mittags, was du ja auch im Text selbst noch einmal verarbeitest. Tja, die Prophezeiung deines größenwahnsinnigen Hahns ist ja nun wirklich eingetreten. Er wollte in aller Munde sein und sich tatsächlich mit dem Zug duellieren. Was für eine Held, dieser Maulheld. Schließlich war er ja auch in aller Munde, wenn auch nicht als der Größte, so eben doch als Hühnerklein. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt... Sehr witzig umgesetzt und es transportiert ja auch noch eine Moral: Überschätze deine Kräfte nicht, sonst fällst du auf die Nase oder wer hoch steigt, wird tief fallen. Gerne gelesen, geschmunzelt und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald PS: Den Titel könntest du auch ändern in: High Huhn...
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
03.02.2010, 19:12 | #6 |
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04.02.2010, 19:17 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo mandrillo,
die sache mit dem hühnerklein ist ja nun geklärt - es ist halt doch nicht immer so toll, wenn man "in aller munde" ist.... dein gedicht liest sich flockig-locker, nur an einer stelle gefällt mir der übergang nicht ganz so gut: .....auf Gleis Nulleins, die Hühner beben, und stemmt sich keck der Lok entgegen. gefiele mir so besser: ......auf Gleis Nulleins, die Hühner beben: Keck stemmt er sich der Lok entgegen! war nur so eine anregung, vielleicht gefällts sie dir ja! amüsierte grüße, larin |
05.02.2010, 09:19 | #8 |
Von Raben umkreist
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Hallo Corazon,
nimm es mir bitte nicht übel, dass ich dich ein bisschen zappeln ließ. Ich hielt es für angebrachter, du kommst selbst auf die Pointe. Außerdem wollte ich den übrigen Lesern keinen Tipp geben. Als Peruanerin kennst du den Ausdruck "Hühnerklein" natürlich nicht, aber für was Unanständiges hast du den Ausdruck doch bestimmt nicht gehalten, oder? Danke Falderwald für deinen Beitrag. So ist das Leben: Je unbedeutender einer ist, umso mehr leidet er (vielleicht auch nur seine Mitmenschen?) an Selbstüberschätzung. Deine Anregung, larin, gefällt mir. Habe den Text umgestellt. Euch allen liebe Grüße Mandrillo |
25.02.2010, 12:13 | #9 |
Flaschenpost
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hallo Mandrillo,
der Titel weckte auch mein Interesse und ich wurde nicht enttäuscht. Ein lustiges Hühnerhofgedicht im Paarreim, hast du hier verfasst, mit gelungener, wenn auch erahnter Pointe. Ein wenig makaber, aber nicht schlecht. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
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