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#1 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo louis,
da danke ich dir zunächst mal für die lange antwort - trotz grausamner erkältung! also vorweg: dein sonett ist alles andere als ein fehlschlag. (immerhin hat es mich doch aus meiner derzeit eher lethargischen stimmung gerissen - und mich streckenweise sogar ins schawfeln gebacht ![]() das könntest du also durchaus als erfolg verbuchen! ich hab mich vielleicht zu sehr an dem wort "keiner" gestoßen. wahrscheinlich bin ich (immer noch , ![]() ich bin mir auch nicht so sicher, ob wirklich die menschheit in ihrer gesamtheit verblödet, oder ob nicht bloß die mediale darstellung in diese richtung voranschreitet ( abteilung: billigfernsehen). es werden ja auch die beine der frauen auf den postern immer länger, nicht aber in der realität! ( es sei denn, jemand wäre so dämlich, sich auf "langbein" umoperieren zu lassen.) deine persönliche, momentane gestimmtheit sei dir natürlich unbenommen. (düster war mir auch schon oft genug, ich kenne das also), vielleicht zeigt meine reaktion ja nur die heftige abwehr meiner eigenen düstergestimmtneigung? jetzt komm ich ins grübeln.... ![]() dieses "niemand sieht mehr - nur die dichter" habe ich aus jener zeile herausgelesen ( oder meintest dus anders?): Zitat:
dass allerdings einzig die dichter imstande wären zu erkennen, glaube ich halt nicht. kluge und feinfühlige leute gibt es überall, aber wies halt so ist: je weiter man nach oben kommt, desto dünner wird die luft (abteilung: einsame spitze) ich vermute, es wird ein dürer, ein galileo galilei oder ein euler auch nicht gerade massenhaft leute gekannt haben, mit denen er sich auf seinem niveau hat unterhalten können. ( dazu ein buch von alice miller: "das drama des begabten kindes.") wie dem auch sei: hier in diesem forum kann man sich auch auf höherem nivau unterhalten (was ja auch immer wieder hinreichend genug beweisen wird) die technik gibt uns in jeder weise möglichkeiten in die hand, die unsere vorfahren nicht hatten. und jeder nützt sie halt gemäß seiner fähigkeiten. vom sonette schreiben wollte ich dich aber gewiss nicht abhalten.(da wär ich wohl der letzte, der dazu ein recht hat, wo ich doch selber kaum welche schreibe.) deine sehnsucht nach dem zarten, feinen kann ich viel zu gut nachvollziehen. ( dazu hat auch schon reinhard mey geschireben: "die welt sieht nur die grellen schilder, und dein pastell versteht sie nicht.") ich ziehe halt meinen schluss so: lieber freu ich mich riesig über das bisschen gute - und dem "haufen mist" ( oder dem, was halt für mich im augenblick nicht brauchbar ist) geb ich einfach keine energie mehr. da ich dir und deinen gedanken so viel aufmerksamkeit gewidmet haben, steht also für mich fest, dass du mirs wert warst. ![]() schon wieder geschwafelt. das wird ja langsam chronisch ..... ![]() liebe grüße dem um schönheit ringenden, larin Geändert von a.c.larin (02.03.2010 um 13:11 Uhr) |
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#2 | ||||
lebendig
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
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Hallo Louis,
dir ist m.E. ein gutes Sonett gelungen. Ein paar kleine Anmerkungen habe ich dennoch: - Ich stolperte beim ersten Lesen an derselben Stelle wie Falderwald und Dana. Beim zweiten Lesen fällt es jedoch nicht weiter ins Gewicht. Ich würde nichts daran ändern. - Wie larin stößt mir der Bezug einzig zum Dichter ein wenig auf. Einerseits könntest du mit dem Wort "Künstler" oder "Denker" dahingehend die Gruppe erweitern, andererseits schreibst du hier als Dichter ein Gedicht - für Dichter (für dich selbst/Schublade oder dieses Forum). So betrachtet ist diese bewusste Überspitzung durchaus legitim. Um nicht nur Vorgekautes zu wiederholen, zeige ich dir, was mir noch aufgefallen ist: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Insgesamt habe ich mich wirklich gern mit diesem Sonett auseinander gesetzt und es sind lediglich Peanuts, die mir ins Auge fallen. Andere, wahrscheinlich auch du, werden dies nicht so sehen wie ich. Grüße von Quicksilver
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#3 |
ComMODa
Registriert seit: 09.08.2009
Ort: Zürich, Schweiz
Beiträge: 314
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Guten Abend,
nun will ich euch endlich antworten... ![]() Larin, wie ich schon sagte, sollte die Figur des "Dichters" hier für an Stelle der Wenigen stehen. Vermutlich eine etwas unglückliche Wahl, das sehe ich jetzt ein, aber aus dem Kontext sollte die Absicht ersichtlich sein. Ich bin davon überzeugt, dass es Menschen gibt, die von keinem Funken künstlerischen Geistes beseelt sind. Das stimmt mich nicht düster, sondern zynisch... ...auch nicht viel besser. Noch einmal vielen Dank für Votum und Diskussion. Quicksilver, für deinen Kommentar danke ich dir. Auch für dein Lob. Zu deinen Kritikpunkten: 1. Der vergangene Blick Gerne würde ich widersprechen, weil mir die Zeile in dieser Form sehr gut gefällt - aber ich kann nicht. Du hast recht, vergangenes kommt nicht wieder. Aber du verzeihst sicher, wenn ich diesen Fehler einfach stehen lasse, mit "verhangen" kann ich mich nämlich nicht anfreunden und ein anderes Reimwort gleicher Bedeutung fällt mir nicht ein. 2. Der Tempusfehler Ich seh' keinen. Vielleicht weil ich Schweizer bin? Kannst du mir das vielleicht erklären? 3. Die Sache mit der Frage Absolut richtig. Keine Ahnung, warum ich diese seltsame Wendung gewählt habe. Wird gleich geändert. Danke für deinen Korrekturvorschlag, aber ich denke, ich setzte hier ein "bleibt" - einverstanden? Freut mich, dass dir mein Werk trotz den kleinen Mängel gefallen hat. Bis bald. Liebe Grüsse Louis |
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#4 | |
lebendig
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
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Hallo Louis,
ich melde mich noch einmal bezüglich des Tempusfehlers: Zitat:
Lieben Gruß von Quicksilver
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#5 |
Flaschenpost
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo Louis,
ein ansprechendes Sonett hast du hier verfasst. These, Antithese und Synthese sind gut ausgefeilt. Im 1. Quartett beschreibst du anschaulich, dass viele Menschen den Blick für das Schöne verloren haben. Ich denke, dass die Menschen einfach zu beschäftigt sind, um noch mit wachen Augen die Natur zu betrachten. Im 2. Quartett hebst du hervor, dass der Dichter im Gegensatz dazu, jene Dinge wahrnimmt und darüber schreibt. In den Terzetten dann hebst du die Hoffnung hervor, dass in Zukunft die Menschen wieder wie Kinder, auch die kleinen schönen Dinge im Leben wieder wahrnehme werden. Allerdings stimme ich Quicksilver zu. Es ist nicht verständlich, warum du im 2. Quartett vom Präsens ins Perfekt wechselst. Warum sangen die Engelschöre und singen nicht mehr. Auf alle Fälle habe ich das Sonett gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) Geändert von ruhelos (12.03.2010 um 13:35 Uhr) |
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