14.03.2010, 21:00 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Es traf sich
Es traf sich, dass um diese Ecke
Ein kleiner Mann gelaufen kam. Das Leben schien wie eine Schnecke, Die niemals eine Wendung nahm. Es trafen sich der Mann und ich Kurz in des Gehwegs grauer Mitte: Erst lächelt und dann winkt man sich - Begrüßen nach der Väter Sitte -, Man sagt ein nettes „Guten Tag!“ Wir eilten fröhlich beide weiter. Fürwahr ein Mensch vom rechten Schlag! Das denke ich und schmunzle heiter. So bringt ein Fastzusammenprall Den Schwung in diesen öden Morgen. Man sollt so einen Zwischenfall Am besten täglich sich besorgen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (15.03.2010 um 09:37 Uhr) |
16.03.2010, 00:37 | #2 |
ADäquat
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Lieber Walther,
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16.03.2010, 14:17 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo walther,
deine von dir so nett verreimte kleine begebenheit lässt ( zumindest nach deiner schlusszeile) ein ganz neckisches bild in meinem kopf auferstehen: walther, wie er hinter der nächste hausecke lauert, um sich einen kleinen "aufprall" zu besorgen... dieses bild hat mich in der tat sehr erheitert! vielen dank fürs schmunzeln lassen.... liebe grüße, larin |
16.03.2010, 22:13 | #4 |
Slawische Seele
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Lieber Walther,
mir ging es ähnlich wie larin - doch das belustigte breite Grinsen verwandelte sich bald. Der tiefere Sinn kommt wirklich stark 'rüber. Man kennt sie, die kleinen unverbindlichen Begegnungen, die über den ganzen Tag beflügeln können und bleiben, bis hin zur Verdichtung. Wer sie erlebt hat und über eine längere Zeit vermisst, der hat nun den besten Tipp von dir bekommen und wird zum "Eckensteher". Eins von den Feinen und Schönen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
18.03.2010, 18:37 | #5 |
Lyrische Emotion
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Hallo Walther,
ja, das kenne ich auch. Jeden Nachmittag, wenn ich von der Arbeit komme, begegnet mir ein bestimmter Mann. Am Anfang haben wir uns nur beäugt und sind einfach weiter gegangen. Bei späteren Begegnungen gab es ein kurzes Nicken und heute grüßen wir einander mit einem Lächeln im Gesicht schon von Weitem. Wir hatten zwar keinen Fastzusammenprall, aber bei den Schneemassen in diesem Winter mussten wir schon sehen, wie wir auf dem schmal gewordenen Gehweg aneinander vorbei kamen. Heute ist es schon so, das ich fast enttäuscht bin, wenn mir mein "neuer Bekannter" mal an einem Tag nicht begegnet. So ein Lächeln kann manchmal den Tag erhellen. Daran hat mich dein Gedicht erinnert und deshalb steht es hier in dieser Rubrik auch goldrichtig. Das hat mir gefallen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
18.03.2010, 19:04 | #6 |
Gelegenheitsdichter
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Lb. Dana,
der Alltag ist unsere Heldentat. Eine andere vollbringen wir als Durchschnittsmenschen normalerweise nicht, und ich weiß auch gar nicht, ob wir das erstreben sollten. Helden leben meistens nicht sonderlich lange. Nun ist es manchmal - und da meine ich durchaus mich selbst damit - ganz gut, sich daran zu erinnern, wie einfach es ist, sich gegenseitig ein kleines gutes Gefühl zu schenken. Leider vergessen wir das Schenken mindestens ebenso häufig wie das sich des Geschenks Erinnern. Danke und Gruß W. Lb. Falderwald, das Leben ist zu schön, um es einfach blutleer geschehen zu lassen. Also nehmen wir unser Glück am besten selbst in die Hand. In der Tat gewinnt man so regelrecht "liebe Bekannte", die man vermißt, wenn man sie auf diesen Wegen der Regelmäßigkeit nicht mehr sieht: die Straßenbahn, die Kantine, der Bäcker, der Gang über den Wochenmarkt. Es ist schön, sich solcher kleinen Highlights zu erinnern. Wie schnell geht ein Leben vorbei. Manches an Guter Laune, an Lebensfreude könnte man sich ganz einfach konservieren. Danke und Gruß W.
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