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Alt 19.03.2010, 13:04   #1
ruhelos
Flaschenpost
 
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hallo falderwald,

ein nachdenklich stimmendes Gedicht im Paarreim, m. E. eher selten, aber interessant. Du verwendest zahlreiche Metaphern, die sich gut in den Text einfügen. Ich denke die toten Bäume sind genau wie die Raben eine Metapher. Ich denke sie stehen für das Sterben von Mensch und Naur, wie es in Kriegen der Fall ist. Das Hören und sehen dieser Berichte, verzehrt die Träume des lyr. ichs. Die Erwähnung der Klagemauer verhärtet meinen Verdacht, dass es hier um Krieg und seine Folgen geht. Das lyr. ich gibt jedoch nicht die Hoffnung auf, dass die Raben eines Tages nicht mehr über jenes Gebiet kreisen, sondern eher Tauben. So wie man im Winter vom Sterben der Bäumen spricht, die aber im Frühling zu neuem Leben erwachen, hofft, das lyr ich auf Ende allen Schreckens und auf eine friedliche Zukunft. So interpretiere ich dein Gedicht.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (19.03.2010 um 13:47 Uhr)
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Alt 21.03.2010, 20:47   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe ruhelos,

ein typischer Paarreim ist dies aber nicht, selten schon...
Jede zweite Zeile enthält noch einen Binnenreim auf den Endreim der vorhergehenden.

Deine Interpretation der Metapher "tote Bäume" zielt ganz richtig.
Jedoch nicht nur auf den Krieg, sondern auch auf die Behandlung der Umwelt durch den Menschen.
Bilder von Kriegsschauplätzen, Natur- oder anderen Umweltkatastrophen haben hier durchaus Pate gestanden.
Die Hoffnung auf bessere Zeiten darf man aber nie aufgeben. Auch wenn diese vielleicht noch in der fernen Zukunft liegen. Irgendwann muss die Menschheit ja einmal vernünftig werden.
Wenn nicht, sind wir die Dinosaurier von morgen.
Auch darin läge eine Hoffnung für die Friedenstauben und die Zuversicht in den ewigen Kreislauf, der ständig aus Vergangenem Neues erschafft.


Vielen Dank für deine Gedanken zu meinem Text...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 24.03.2010, 20:07   #3
Dana
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Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,
zur Perfektion in Sprache und Aufbau gibt es keine Diskussion - außer einem beeindruckten Lob, ganz besonders im Durchhalten der Binnenreime.

Der Inhalt sind dunkle und böse Zwischenwelten, wie sie schauerlicher nicht sein können. Wer das "Düstere" in Lyrik mag (wie z.B. ich), der wird bereits nach der 1. Strophe gebannt und will mehr. Es kommt, und zwar Vers um Vers, der Leser taucht mit ab und ist für die letzte Strophe richtig dankbar.
Liebe überwindet alles.

Im Antwortkommentar weist du auf eine Moral hin. Ich versuche dahinter zu kommen:
Solche "Zwischenstationen" durchleben viele Menschen.
Man kann sich vom Bösen mitreißen lassen, daran verzweifeln oder gar untergehen.
Oder aber man schaut ganz tief in sich hinein und endeckt das Licht der Liebe.
Ein Licht, das jene Geister, Raben und Leichen gar nicht mögen.
Es soll tatsächlich wirken: Dem Bösen mit Liebe zu begnen, damit es flieht. Es kann damit nicht umgehen.

Ein Böses vom Feinsten mit Lichtausgang.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 02.04.2010, 13:27   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.955
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Liebe Dana,

jawohl, das Böse ist allgegenwärtig, denn es gehört zum Leben.
Licht und Dunkel, Gut und Böse sind die Relationen, die es zu erfahren gibt.

Das eine kann ohne das andere nicht existieren, denn nur die Gegensätze bedingen das ganze Leben.

Und dennoch glaube ich fest daran, daß das Gute letztendlich siegen kann, wenn es die Menschen nur wollen.

Solange ich atme, hoffe ich jedenfalls. Dum spiro spero (Cicero)

Deshalb ist es wichtig, dem Bösen mit Liebe zu begegnen, denn nichts scheut der "Teufel" so sehr, wie das Licht.

Und das Licht der Liebe ist in jedem Wesen vorhanden, weil alles ein Teil des großen Ganzen ist.
Dabei darf man die Zwischenwelten natürlich nicht vergessen, denn jeses Wesen ist ein eigenes und einzigartiges Individuum, mit eigenen Gefühlen und Erfahrungswerten.
Darin darf man sich nur nicht verlieren.
Allen "Rabenrufen" zum Trotze...

Wer suchet, der findet. Die Liebe ist die Macht.


Vielen Dank für deinen Kommentar. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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