01.05.2010, 09:32 | #11 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo falderwald,
wenn ich deine zeilen lese, dann fällt mir sofort der satz ein: "die liebe ist ein kind der freiheit". ich denke, mit dem gauben muss es doch ganz ähnlich sein. institutionen haben leider (auch) die tendenz, diese freiheit zu behindern oder sogar zu verunmöglichen. sobald irgendeine lehre, philosophie oder denkrichtung sich institutionalisiert, beginnt sie auch daran zu denken, sich selbst zu erhalten - und dazu braucht es macht. macht aber ist etwas, das korrumpieren kann. daher braucht macht auch kontrolle. die institution der ehe kann die liebe behindern, die institution der schule kann das lernen behindern. die institution der kirche kann den glauben behindern. ganz unabhängig davon fand und findet lieben, lernen und glauben aber auch weiterhin statt und es gibt immer wieder personen, die genau in diese richtung hin wirksam sind - manchmal mit und manchmal ohne institutionellen rahmen, manchmal auch trotz diesem! es ist immer der einzelne mensch, die einzelne person, die diese umgebung macht und bewirkt. insoferne hat auch jeder einzelne die "macht", kluges und vernünftiges zu tun und schädliches, unvernünftiges zu unterlassen. deine anklage an missentwicklungen in der kirche hast du, wie immer, in gekonnten worten und reimen dargelegt. ich möchte dem nichts hinzufügen oder wegnehmen, nur soviel weiß ich eben auch: ich kenne einige menschen, die sich auch innerhalb der kirche unendlich um wahrheit und gerechtigkeit bemühen. (so, wie es überall sonst wo auch die einen und die anderen gibt...) wann wird endlich einmal auch das lob des guten in die welt hinausgeschrieen? manche hätten es verdient... liebe grüße, larin |
09.05.2010, 21:55 | #12 |
Lyrische Emotion
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Hi Limes,
deine Meinung in allen Ehren aber ich denke, wir wollen ehrlich miteinander diskutieren. Mir sind die Artikel unter deinen Links bekannt, was jedoch nichts an der Tatsache ändert, daß auch die katholische Kirche sich dieser Instrumente bediente. Und das stimmt mich bedenklich, wie es mich bei jeder aktuellen oder antiken Religion bedenklich stimmt, wenn solche Dinge geschehen. Nie und nimmer hätte ein Jesus Christus einer Hexenverbrennung zugestimmt, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Er hätte auch keine Kreuzzüge, also Kriege in seinem Namen gebilligt. Und ganz bestimmt würde er es nicht gutheißen, was in der Gegenwart bekannt geworden ist. Das alles sind in meinen Augen Menschenopfer gewesen, genau das, was in der christlichen Kirche angeblich so verpönt ist und heidnischen Ritualen und Religionen zugeschrieben wird. Das Kind muss nur einen Namen haben. Diese ganze Institution bedient sich ihrer Gläubigen, um sich damit zu finanzieren und einen gewissen Machteinfluss zu behalten. Würde heute bei uns der Klerus herrschen, sähe es hier nicht anders aus, wie in manchen islamischen Staaten. Verfolgungen, Hexenjagden, Sünden(böcke) und Hölle wären das zentrale Thema. Eine grauselige Vorstellung von einer Unfreiheit, die ich mir schlimmer nicht ausdenken könnte. Und alles mit einem strengen und richtenden Gott als Alibi im Hintergrund. Das ist für mich der Aberglauben. An Wunder zu glauben, an eine göttliche Macht, die mein Schicksal lenkt oder gar bestimmt, die mir im Notfall hilft, liegt mir nicht. Wenn mein Schicksal fremdbestimmt ist, dann geschieht dies grundsätzlich durch andere Menschen, die mehr Macht besitzen. Das macht diese Macht ja so wertvoll Und jeder der weiß, daß er alles selbst in der Hand hat, daß nur er selbst alles für sich ändern kann, der bedeutet eine Gefahr für dieses Establishment. Und jetzt hat man wieder Dreck am Stecken, darum muss man ablenken und die Verantwortung u.a. auf die Schwulen schieben. Das z.B. nenne ich unfair... Liebe larin, ich kann deinem Kommentar nur zustimmen. Eine Pauschalisierung liegt mir ferne. Ich bin mir auch sicher, daß es sehr viele Priester gibt, die ihren Glauben ehrlich und aufrichtig "ausführen" und damit sehr gute "Sozialarbeit" verrichten. Diese sind in meinem Text auch gar nicht angesprochen. Mir geht es um diese Funktionärsbande, diese grauen Eminenzen, die die Geschäfte führen und für Pomp und Gloria sorgen müssen. Diese scheinheiligen Schauspieler, die genau wissen, was sie tun, die genau wissen, daß es nicht stimmt, was sie den Leuten erzählen. Diese Moralapostel, die eigentlich mit gutem Beispiel für das, was sie propagieren, vorangehen sollten. Diese Vertuscher, die jetzt Empörung und Mitleid heucheln, obwohl sie längst über alles informiert waren und jetzt nur noch um Schadensbegrenzung bemüht sind. Das alles sind die negativen Aspekte einer Institutionalisierung, weil der Machterhalt an vorderster Stelle steht. Und zur Rechtfertigung müssen alle die rechtschaffenden Leute herhalten, die aus besten Absichten mithelfen wollen. Dafür stellt man dann auch schon mal Gelder "zur Armenspeisung" zur Verfügung. Lehren, Philosophien oder Denkrichtungen, die sich institutionalisieren, münden immer in eine Ideologie. Ideologien aber sind immer einseitig, denn sie schließen die meisten anderen Gesichtspunkte aus. Und das ist gefährlich, sehr gefährlich, wie die Geschichte oft bewiesen hat. Vielen Dank für eure Kommentare und Meinungen. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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