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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 01.10.2010, 14:49   #1
Blaugold
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Hallo Sandy, Faldi

Ja, es ist immer gut über Themen wie in diesem Gedicht zu diskutieren. Politiker haben nicht immer einen guten Ruf. Sie legen einen Eid ab, für das Wohl des gesamten* Volkes im besten Glauben zu entscheiden. Würden sie das aber uneingeschränkt tun, ab der jetztigen Gegenwart, so müsste schleunigst ein rigoroser Sparkurs in allen Bereichen beschlossen und auch durchgeführt werden! Warum? Weil den nachfolgenden Generationen es im Sinne der Gerechtigkeit nicht zugemutet werden darf (*siehe oben), für die Schulden alleine aufzukommen! Nur als Beispiel jetzt für das, was von Politikern getan werden müsste. Wer ist anderer Meinung? Alle, wir, die das so nicht hinnehmen wollen. Oder?
Wollte ein Politiker den von Faldi aufgeführten Eid ernsthaft befolgen (nicht nur die laufende Neuverschuldung um läppische paar Prozent verringern), wäre er die längste Zeit in der Regierung gewesen. Was machte er falsch? Ist diese Frage im Sinne von Sandy und ihrem Gedicht?
Wenn wir alle untergehen
sind " sie " im sich´ren Hafen schon.

Ist dieser Abschnitt also eine Befürwortung, dass sie dafür sorgen sollen, dass wir nicht untergehen?
Die Griechen z.B. müssen das jetzt anpacken. Aber nicht, indem das getan wird, was das Volk will! Böse Politiker. Denke ich falsch (nach)?
Oder ist dieser Vers
Sie glauben nicht an euch, das Volk,
nur an das Geld und an die Macht.
Und wer sie weiter unterstützt,
der hat sich mitschuldig gemacht.

folgendermassen zu verstehen: Wer jetzt nicht selbst dafür sorgt, dass wir untergehen (denn Politiker glauben nur an Geld und Macht) macht sich mitschuldig?
Hab ich nicht genauso meinen ersten Kommentar augenzwinkernd gemeint? Du auch Sandy?
Denn, ja, es ist eine Illusion, dass Gerechtigkeit für alle Ansprüche des Einzelnen möglich sind.
Was können wir selbst tun? Welche Pflichten als Bürger haben wir? Warum halten wir uns auch nicht immer daran? Weil wir keinen Eid darauf schwören müssen? Wir haben die doppelte Wahl: -Politiker zu beauftragen, etwas, was wir wollen durchzusetzen oder abzuwählen.
Warum werden immer solche gewählt, mit denen offensichtlich die Wenigsten zufrieden sind? Und das Wichtigste, wie ich meine: Warum möchte keiner von uns Bürgern, dass das Schuldenmachen aufhört? Ist das gar Egoismus? Vom Volk oder von Politikern?
Denkt nach ist tatsächlich ein Begriff um über etwas schon Geschehenes sich Gedanken zu machen, wie Faldi bemerkt hat. Im Gedicht geht es um Politiker und um das Volk. Müssen Politiker Taktgefühl haben? Oder soziale Menschlichkeit? Im Sinne der sachlichen Verwaltung von Gesetzen und Regelungen wohl nicht. Sie haben andere Pflichten! Ihren Job sollen sie gut machen, ja, das ist ihre Aufgabe.
Und doch bin ich zumindest der Meinung, das der Titel von deinem Gedicht, Sandy, auch zum Denken über das Kommende (noch mehr Staatsschulden) verleitet. Oder ablenkt? Was machen Politiker diesbezüglich? Wie können sie handeln, ohne als Volksverächter zu gelten? Denkt nach!

Blaugold
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Alt 01.10.2010, 21:27   #2
Dana
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Liebe Sandy und alle Zuwortmelder,

wenn wir uns hier nicht "in die Wolle" kriegen (und es sieht nicht danach aus), dann steht hier ein Gedicht mit feinster Wirkung. Es findet eine gute Besprechung statt.

Politiker dürfen "angeprangert" werden. Für mich ein Zeichen für Demokratie, freie Meinungsäußerung und Freiheit überhaupt.
Politiker machen Fehler, weil sie zwangsläufig, rampenlichtbedingt und machtbesessen handeln (vielleicht sogar müssen?). Ich glaube mehr als anderswo gilt: "Wer nicht mitspielt, fliegt 'raus!"

Natürlich haben wir selbst gewählt. Die Erfahrung zeigt aber immer wieder, dass wir immer wieder auf Versprechen 'reinfallen, die unmittelbar nach gewonnener Wahl nicht eingehalten werden. Ensteht da nicht der Eindruck, es ginge nur um Stimmenfang?
Auch ist klar, dass Politiker sich nach europäischen und globalen Regeln ausrichten müssen, sei es wegen Abhängigkeit oder zum Wohle des eigenen Landes.

Die Politik, die heute betrieben wird, ist nicht heute entstanden. Sie hat eine Entstehungsgeschichte, die inzwischen Jahrzehnte zurückliegt.
Manchmal denke ich an die biblische Geschichte von den sieben fetten und sieben mageren Jahren. Wobei die Zahl Sieben nicht wörtlich zu nehmen wäre.

Mir haben einst Unterrichtsstunden in Staatskunde imponiert.
Der Staat sind wir. Man kann ihn mit der Familie vergleichen:

Wenn Vater (Politik) gut verdient und Mutter (Staatsdiener) gut wirtschaftet, dann geht es den Kindern (Volk) gut.
Beide Eltern greifen nicht in die Vollen. Sie zeigen den Kindern auf, worauf es ankommt. Gemeinschaftssinn, Bildung, Vorsorge, Verantwortung und ein Miteinander.

Es war falsch, sich als gut verdienender Vater in Pose zu werfen: Schaut her, mir, uns geht es gut. Schaut her, wir können noch mehr. Kein Kind kommt auf die Idee, den Papa zu bremsen. Wie denn auch?

Ich bleibe bei dieser Familie:
Irgendwann wird es enger. Papa will es nicht sehen. Er fährt weiterhin zwei Wagen, leistet sich ein prächtiges Haus und wird blind für die Realität.
Schließlich hat er lang genug zum Wohle der Familie geschuftet. Jetzt können sich Frau und Kinder einschränken, Eigeninitiative ergreifen. Wer "meckert" ist undankbar und uneinsichtig. Das Taschengeld wird auf 5 € reduziert, Mutter muss die nicht abgetragene Kleidung nicht durch neue ersetzen!
Papa kurvt weiterhin in der Luxuslimousine und im Nadelstreifen durch die Gegend und beschimpft seine faulen Kinder.
Diese Kinder sollen, müssen und können "meckern". Sicherlich anfangs noch zu vorlaut, sie waren ja verwöhnt.
Doch sie haben ein Recht auf ehrliche Aussprache.
Sie sehen das Verhältnis des mageren Taschengeldes zu Papas Lebensstil und werden nachdenklich. Sie hinterfragen und bekommen Antworten von "oben herab".
So entstehen "Rebellen", weil Kinder denken und nachdenken dürfen in einer demokratischen Familie.

In einer Diktatur müssten diese Kinder Papa anbeten, ihm huldigen und für ihn die Fähnchen hissen. Solche Familien (Staaten) gibt es auch.

Ich denke, Sandy meinte die Familie, die demokratisch gut lebte und die Kinder dieser Familie nun aufzeigen, dass sie mitdenken.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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