12.10.2010, 23:59 | #1 |
Der Geist
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Enttäuschung
Die Interkommunikation der Kreaturen bleibt gestört, dank jener Menschentradition die meint, dass ihr die Welt gehört. Ob Christ, ob Jude, musalmân, ein jeder tut, was ihm gefällt und macht sich Gott zum Untertan, damit sein Glaube Macht behält. So flackert dann sein kleines Licht im ewigen Gezeitenwind und ahnt im Lebenszirkus nicht, wie unbedeutend Menschen sind.
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14.10.2010, 17:30 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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hallo mephisto,
da gebe ich dir mal uneingeschränkt recht: wenn sich die menschen das göttliche ( soferne es das gibt) nach eigenem gutdünken kleinschnitzen, so kann dabei nichts nützliches herauskommen. worin dabei (für dich? ) die enttäuschung besteht, weiß ich nicht genau. oder sollte man das gedicht besser "ent-täuschung" nennen? wahrscheinlich muss man, um solche prozesse zu verstehen, den bogen der wahrnehmung etwas weiter spannen - denn sonst ist scheitern ( und enttäuschung ist wohl auch eine art, gescheitert zu sein, vorprogrammiert. wie sind die religionen entstanden und warum? ich glaube, so herum lässt sich das ganze leichter verstehen. die menschen fühlten sich klein und hilfos den naturgewalten ausgeliefert ( das sind wir auch heute noch, aber wir verdrängen es gekonnt)- also suchten sie sich einen "starken" freund. als abkömmlinge der säugetiere ist in unserem gehirn eingespeichert, dass man beim "muttertier" sicher ist. die ersten religionen waren natur-und mutterreligionen. irgendwann im laufe der menschheitsgeschichte trat der vater ins zentrum der betrachtung. die religion spiegelte die entwicklung der gesllschaft, vom matriarchat zum patriarchat, wider. man könnte also sagen , der mensch schuf gott nach seinem bilde. wenn man genauer hinguckt, dann sagt die art und weise, wie jemand "gott" sieht, doch viel mehr über diesen menschen aus als über gott. parallel dazu erkannte man auch in der physik: "das beobachtete sagt mehr über den beobachter aus als über das beobachtete." über "gott" können wir daher gar nichts wissen. aber wir lernen etwas über uns selbst, wenn wir über göttliches nachdenken. der gedanke ist unser spiegel. worte lassen gedanken manifest werden. ("wie der schelm denkt, so spricht er" , sagt ein sprichwort) wie dem auch sei: worin besteht die enttäuschung? vielleicht ist es gar nicht so schlimm, unbedeutend zu sein. nur ein aufgeblasenes ego trauert seiner angeblichen "bedeutung" nach..... und wer weiß? wer sich mit der eignen kleinheit ausgesöhnt hat, entdeckt vielleicht dann erst, worin das glück bestehen kann....... liebe grüße dem messerscharfen kritiker des menschlichen, larin |
15.10.2010, 02:32 | #3 |
Der Geist
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Hallo larin!
Die Mutter kennt die Strafe nicht, so schickte man auch mit Bedacht den großen Vater zum Gericht, so hält der Glaube seine Macht. Die Täuschung ist das Menschenwort der Heilsverkünder dieser Welt und führt von der Erkenntnis fort, denn Rest tut dann das liebe Geld. So stehen Gott und Kapital für ewigliche Konkurrenz im Machterhaltungsritual der menschlich dummen Dekadenz.
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15.10.2010, 10:28 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hi mephi,
mundus vult decipi ergo decipiatur... schön geschrieben - aber nix neues. lieber gruß norbert |
16.10.2010, 02:42 | #5 |
Der Geist
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Hallo norbert! A solis occasu, non ab ortu, describe diem.
Was Neues gibt es wirklich nicht vom Staubkorn dieser kleinen Welt, die eine Seite strahlt im Licht, weil auf die andre Schatten fällt. Und prinzipiell bleibt die Moral auch nur ein schmaler Dämmerschein, der Mensch ist nun mal asozial geht es ums eigne Glücklichsein. Für diese Welt bleibt es sich gleich, ob irgendjemand sie betrügt, das gilt nur für das Menschenreich, weil nur der Mensch sich selbst belügt.
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