23.12.2010, 22:44 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Gemeinsam
Gemeinsam
Gemeinsam reisen wir schon lange Jahre Durch diese Welt und diese schnelle Zeit: Was hält die Zukunft noch für uns bereit? Ist es das Helle, Gute, immer Klare? Die Wellen, angetan das Hochzeitskleid, Besegeln wir in Sturm und Nacht, im Dunkeln, Wir kämpfen, bis die Sterne wieder funkeln, Gewinnen mit dem Tag noch jeden Streit. Ich wünsche uns, dass sanft die Sonne strahle, Wenn schwer der Morgennebel sich erhebt; Die Liebe ist wie eine Ätherschale, Die sich aus Zärtlichkeit stets neu belebt. Ich wünsche uns noch endlos viele Male Dass uns das Herz vor großer Freude bebt!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
27.12.2010, 13:52 | #2 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi, Walther!
Ein sehr emotionaler Aufruf an die Gemeinsamkeit der Seelen! Ich darf allerdings einige Vorschläge machen, um der Sache - nach meinem subjektiven Empfinden, wohlgemerkt - etwas mehr lyrischen Schmelz zu verleihen: Gemeinsam reisen wir schon lange Jahre Durch diese Welt und diese schnelle Zeit: Was hält das Kommende für uns bereit? Ist es das Helle, Gute, Reine, Immerklare? Inwändig angetan das hohe Hochzeitskleid, Besegeln wir der Nächte Sturm im Dunkeln! Wir kämpfen, bis die Sterne wieder funkeln, Für jede neue Morgendämmerung bereit! Ich wünsche uns, dass sanft die Sonne strahle, Wenn schwer der Morgennebel sich enthebt; Die Liebe ist wie eine lichte Ätherschale, Die sich aus Zärtlichkeiten immer neu belebt. Ich wünsche uns noch endlos viele Male, Dass uns das Herz von solcher Freude bebt! Einige meiner Vorschläge sind der besseren Metrik geschuldet - oder dem ,was ich dafür halte (ich bin in diesem Punkt zugegebenermaßen alles andere als ein Spezialist!), andere wiederum der gängigeren Sprachmelodie oder der besseren, flüssigeren Lesbarkeit. Manches auch dem lyrischen Empfinden (Z.B. "Das Kommende" anstatt "die Zukunft", ein so hartes, zischend-kaltes Wort...). Insgesamt finde ich, dass dir dieses Gedicht recht gut gelungen ist - immerhin hat es mich sofort animiert, mich damit zu beschäftigen. Das kommt selten vor (womit ich mich jetzt nicht selber großreden will, bewahre!). Ich hoffe, du kannst etwas von meinen Ideen verwenden. Sehr gern gelesen und beklugscheißert! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (27.12.2010 um 13:54 Uhr) |
03.01.2011, 15:21 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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Lb. Erich,
Deinen Kommentar mit der starken Bearbeitung habe ich immer und immer wieder gelesen. Vielen vielen Dank für Deine großes Engagement für diesen eher durchschnittlichen Text. In S4Z1 hast Du einen Takt zuviel eingebaut, ebenso in S3Z3, in S2Z1 und in S1Z4. Daher kann ich diese Vorschläge schon formal nicht berücksichtigen. Die anderen Formulierungsvorschläge habe ich noch nicht abschließend entschieben, wollte Dich aber nicht länger mit meiner Antwort hinhalten. Frohes Dichten und Werken sowie ein Gutes und Gesundes Jahr 2011 für Dich und alle Bewohner des Dichtereilands! LG W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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04.01.2011, 01:16 | #4 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber Walther,
ich will in diesem Bunde die Dritte sein. Habe es znächst ohne eKy's Kommentar gelesen und auf mich wirken lassen. Es hat mich in Bann gezogen, ohne Wenn und Aber - emotional bedingt. Ich habe es auf meine Art verstanden, verinnerlicht. Dann las ich eKy und finde, er hat hat es mit seinen "Verschlimmbesserungen" vertieft. Du hast etwas verdichtet, was Liebende verstehen. Ganz frei von der Umsetzung. Dazu gehört viel mehr - Liebe, "Gemeinsam" und ganz besonders über Jahre. Wie gern möchte man diese "Weisheit" (die trügerisch so gar nichts -scheinbar- mit der wahren Liebe zu tun hat) weiter geben. Nur wer liebt, weiß es. Wer liebt, verfasst es hoffnugsfroh in solche Verse, in solches "So nett", dass es so sein möge. Die Wirklichkeit und Echtheit sind sehr nah und nur gemeinsam greifbar. Das Wir darf sich nur nicht überholen lassen und darüber zu streiten beginnen. Als Wir überholen lassen und "gemeinsam" weiter reisen, wäre ein gemeinsames Ziel. Vielleicht bin ich über's Ziel hinausgeschossen - aber emotional überzeugt - liebe Grüße, Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
05.01.2011, 14:56 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Walther!
Nur als Frage: Warum nicht!? Warum kannst du etwas nicht berücksichtigen, nur weil es "einen Takt zuviel" oder was auch immer hat? Ist das perfekte Metrum wirklich oberste Maxime - oder ist nicht wesentlich entscheidender, wie es sich LIEST!? Was es dabei im Lesenden aufwühlt, bewirkt! Was ist das perfekteste Gerüst wert, wenn es nun mal nicht "klingt"? Ich schreibe nach "Gefühl" - d.h., ich mag es metrisch, aber ich hänge nicht sklavisch am Xen oder Takte zählen! Wenn es sich flüssig liest, Schmiss und Dynamik hat, wenn es das von mir Bezweckte erfüllt und transportiert, ohne unschön oder überhängend zu klingen, dann ist mir ehrlich gesagt herzlich wurscht, ob es nun exakt den Gesetzmäßigkeiten der Erbsenzähler entspricht oder nicht! Nur so zum Drübergrübeln... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.01.2011, 19:32 | #6 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Lb. Dana,
das Leben, eine Beziehung - beides sind Arbeit: An sich und sowieso. Es geht hier darum, sich dieser Erkenntnis zu erinnern, zu versichern - und, nicht zuletzt, sie zu vermitteln. Zugleich ist der Text natürlich eine Liebeserklärung an die Person, in - figurativ - immer noch das Hochzeitskleid trägt, also die ganzen Selbstverpflichtungen und Versprechen verinnerlicht hat, die dieser Akt dem Paar mitgegeben haben. Aus diesen Pflichten kann Stärke erwachsen, die den Rahmen für die Kür schaffen. Danke für Deine Gedanken dazu! LG W. Lb. Erich, jeder hat in der Metrenfrage seine Sicht der Dinge. Ich persönlich fühle mich nicht dazu berufen, die Form zu überwinden. Daher lege ich ihre Meßlatte an meiner Werke an - so wie ich das bei anderen auch tue (allerdings immer weniger in Form eingetragener, also veröffentlichter Kritik, weil ich die nachherig in ca. 95% folgenden Auseinandersetzungen mit den beleidigten AutorInnenleberwürsten mehr als leid bin, daher denke ich mir zumeist nur noch meinen Teil und mache den Beitrag immer öfter nicht fertiggelesen wieder zu). Ich sage das bewußt so klar und deutlich, weil es für mich zum grundlegenden Handwerkszeug gehört, die Regeln zu beherrschen. Klavier lernt man auch nicht ohne das beharrliche Üben der Grifftechnik, ebenso die anderen Instrumente. Bei der Lyrik als Wort"hand"werk gilt das Gleiche. Das Interessante ist, das mit zunehmender Übung die Regeln auf einmal nicht mehr im Weg stehen, wenn es darum geht, souverän einen dichten Inhalts sprachlich und melodiös kunstvoll herzurichten. Kunst kommt von Können und nicht von der Einbildung desselben. Danke aber für Deine Hilfe und die Zeit, die Du in mein unscheinbares Liebessonett investiert hast. LG W.
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