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#1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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![]() Auf gutdeutsche Art
Es ist per Exklusivvertrag mit Lügen und Diäten der aktuelle Bundestag gewöhnlich angetreten. Als Synonym für Politik steht heute die Misere, in der Bananenrepublik macht Korruption Karriere. Jetzt naht das zweite Sommerloch der Schwestern und der Brüder, man sollte sie verjagen, doch das Volk wird immer müder. Der Staat sanierte routiniert Betrüger sowie Banken, doch kürzte er ganz ungeniert bei Schwachen und bei Kranken. Darum ist auch der große Frust des Volkes zu verstehen, denn das hat langsam keine Lust mehr weiter mit zu gehen. So wird nun die Regierungspflicht ganz einfach ausgesessen, weil die Geschichte dafür spricht, daß Menschen schnell vergessen. Denn unser deutscher Michel ist wie immer treu und bieder, darum wählt er den alten Mist beizeiten gerne wieder. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 | ||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Faldi
![]() weißt du, was ich einen Moment lang dachte, als ich es zum ersten Mal durchgelesen hatte? Ich dachte mir: Hätte ich es bloß nicht gelesen. Es "steckt" nämlich an - oder besser, es gibt dem Gefühl Nahrung, unter dem auch ich "leide". Ich kann es nicht leugnen, manchmal gibt es Tage, wo ich mir einfach nur sehnlichst wünschte, ich müsste nichts mehr davon sehen oder hören ... ![]() Dem gebe ich nicht nach, aber er ist einfach so ermüdend, dieser ganze "Mist". Es erfordert wirklich den Kampf gegen den "inneren Schweinehund", um trotzdem weiter engagiert und interessiert zu bleiben. Und genau da liegt das Problem. Wie viel andauernde Frustration hält ein Mensch aus, bevor er mental "abschaltet"? Diese Gefahr besteht immer, und ich stelle fest, dass mir der Widerstand immer schwerer fällt, je älter ich werde. Zitat:
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![]() Ich hab's so satt. Es ist zum Kotzen. Ich gehe wählen. Und ich kreuze nichts an, sondern schreibe quer über den Wahlzettel: Nein, danke!!! Dann werfe ich ihn ein. Wo ich keine Wahl habe, kann ich nur eines wählen - den Protest. Bevor mich jetzt aber der Frust allzu sehr packt, ein Lob zur Form. Da ich sehr genau weiß, wie du für gewöhnlich schreibst, ist mir klar, dass die "Form" dem Inhalt "folgt". Sowohl die Worte als auch die Versanfänge und das Reimschema sind -beinahe- leiernd. Das macht -fast- müde. Mein Kompliment, es ist nicht zu viel, sondern der Thematik punkgenau angemessen, aber du vermeidest erfolgreich "echtes" Leiern. Ich bin nicht "eingeschlafen". Fein gemacht. Ich nehm's als "Lichtblick in der Dunkelheit". ![]() Sehr gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße ![]() Stimme P.S.: sind die Zäsuren Absicht? Damit es rhythmisch zu lesen ist, musste ich sie alle "überlesen" und das Gedicht also quasi in "einem Rutsch" durchlesen. Es funktioniert übrigens gut, wenn ich es so mache. Ich merke es nur an, das ist keine Kritik. Es würde mich nur interessieren. ![]()
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#3 | ||||||||||
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
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Hi Stimme
![]() ja, mit diesem Thema haben viele nichts mehr am Hut, was sich ja auch in der immer geringer werdenden Wahlbeteiligung wiederspiegelt. Aber genau das ist es ja, worauf dieses System baut. Wir sollen wählen und anschließend die Fresse halten, damit sie ungestört tun und lassen können, was sie als richtig erachten. Wegschauen wäre falsch und ich stelle fest, daß mein Widerwille mit zunehmendem Alter immer weiter zunimmt. Gut, man könnte jetzt sagen, dann geh doch in die Politik, Falderwald, und mach es besser, doch stellt dies nicht mehr als ein versuchtes Totschlagargument dar, welches bei mir nicht auf fruchtbaren Boden fällt, denn es ist nicht meine Berufung, Politik zu machen, dafür sind ja die selbsternannten Profis gewählt und jene werden dafür bezahlt, ihre Arbeit zu tun. Und wenn sie diese nicht ordentlich machen, dann dürfen wir, als Arbeitgeber, das kritisieren, denn das geht uns als Arbeitnehmer ja auch nicht anders. Wenn ich meinem Chef auf eine Kritik entgegne, er solle es besser machen, wird dieser mir antworten, daß er mich ja für diese Aufgabe bezahlen würde und es meine Pflicht und Schuldigkeit sei, diese ordentlich und in seinem Sinne zu erfüllen. Tja, und sich heute in der Politik zu engagieren, bringt auch nichts ein. Warum? Entweder du hast wirklich neue Ideen, dann wirst du ganz schnell als rechts- oder linksradikal gebrandmarkt und damit der Unglaubwürdigkeit ausgesetzt oder du ordnest dich direkt der grauen Masse in der Mitte unter. Wo liegen denn die grundsätzlichen Unterschiede der im Bundestag vertretenen Parteien und ihrer Vorgehensweisen? Die kannst du alle in einen Sack stecken usw. Zitat:
Zitat:
Also wenn das Volk seine Vertreter wählt und diese dann mit des Volkes Steuergeldern besoldet werden, dann könnte man doch gleich bei der Wahl auch festgelegen, wieviel diejenigen verdienen und festlegen, unter welchen Umständen Solderhöhungen zustandekommen. So eine Art Leistungsprinzip vielleicht, z.B. bei erfolgreicher Arbeit... ![]() Und natürlich die Abzüge bei gegenteiligen Ergebnissen... ![]() Ob das was bringen würde? Zitat:
Und die mit Peitschen ausgerüsteten Hartz IV-Aufseher würden nach Bestechlichkeit ausgesucht, so daß jeder mal seinen Zorn am entsprechenden Politiker ein wenig Luft machen könnte. Das wär mir glatt einen "Fuffi" wert, einmal mitansehen zu dürfen, wie eine/r ordentlich einen auf den Hintern bekommt. Ich könnte mich jetzt ad hoc nur nicht so schnell entscheiden, wenn ich mir da eine/n aussuchen müsste. Wünsche hätte ich da viele, doch leider besitze ich nicht so viel Geld. Aber man kann sich ja absprechen, auch unter Armen, nicht? ![]() Klimawandel? Ah ja... ![]() Zitat:
Es gibt ja auch außerhalb des Bundestags schließlich noch genug Geld zu verdienen... ![]() Nur von Diäten kann doch niemand leben, da muss dann auch schon mal was ordentlich her. Das Ganze ist in der Tat schon dermaßen ermüdend und langweilig, da kommen dann so ein paar Plagiatsaffären zwischendurch ganz gut, offenbaren diese doch deutlich den Charakter derer, die auf Kosten anderer profitieren wollen. Das ist bezeichnend für diese ganze Gattung. Zitat:
Leider sind diese Leute so unfähig, daß sie kaum noch wissen, wo sie die ganze sinnlos verballerte Kohle wieder hernehmen sollen und verlieren dabei jeglichen Sinn für die Realität. Daß die Zustände dabei immer schlimmer werden, bleibt nicht aus. Das "schwache soziale Millieu" wird immer stärker und damit wächst auch die Kriminalität, die sich in erster Linie gegen die wendet, die sowieso nicht viel haben und sich damit auch nicht schützen können. Die Ängste der Menschen? Scheißegal, Hauptsache der Euro wird gerettet, eine Währung, über die in diesem Lande niemals abgestimmt wurde. Warum wohl? Zitat:
Aber leider ist das ja gerade das große Dilemma. Wie oben schon erwähnt, tun unsere Parteien sich alle nicht viel und sind schon fast eine große einheitlich graue Masse. Was soll da an Innovationen kommen? Wenn diese jetzige unsägliche Regierung endlich Geschichte ist, werden die Nachfolger den ganzen Mist genau so fortführen. Niemand von denen traut sich zuzugeben, daß dieser ganze neoliberale Quatsch und das jetztige Wertesystem ein großer Fehler war. Und wer daran kratzt und auf die Nase fällt, der wird es nicht leicht haben. Also fahren wir lieber weiter in den seichten Gewässern des Gewohnten und hoffen einfach, daß sich was bessert... Zitat:
Hör bloß auf, das Ganze ist zu lächerlich. Und wenn du siehst, was da in so diversen "Talkshows" abläuft, dann siehst du, wie einfältig und dumm der deutsche Michel ist. Brot und Spiele... Zitat:
Wenn Opi die schon gewählt hat, dann können die ja nur richtig sein. (Als ich klein war, nahmen meine Großeltern mich mit zur Wahl. Da standen nur wenige Parteien auf dem Zettel und letztendlich waren ja auch nur die SPD, CDU/CSU und die FDP relevant, aber ich wollte unbedingt wissen, wen sie denn nun gewählt hätten. Auf mein hartnäckiges Nachfragen sagten sie mir allerdings nur, FDP und CDU seien nur was für die Reichen, sie hätten etwas anderes gewählt. Sie hatten damit natürlich Recht ![]() Und heute? Ein und derselbe Sumpf. Und da mach ich halt mein Kreuzchen wie beim letzten Mal. Oder auch nicht. Und alles fängt wieder von vorne an. Zitat:
Geht bitte hin zur Wahl, alle, und macht euren Wahlzettel ungültig! Diese Wahl zu ignorieren hilft niemandem. Hingehen und ungültig machen, stellt ihnen ihr Zeugnis aus. Zitat:
Der viehebige Jambus mit männlicher Kadenz im Wechsel mit einem dreihebigen weiblicher Endung ist m. E. etwas flotter, als ein durchgängig 4-hebiger. Er verführt zwar zum Leiern, wenn jedoch die Inhalte der Strophen auch kurz und knackig ist, kann man das schön betont lesen. Die Zäsuren fallen eigentlich immer so, wie ein Satz es hergibt. Ich arbeite selten mit ihnen als bewusstes Stilmittel. Mir ist die korrekte Metrik in solch kurzen Zeilen dabei lieber. Man kann die Stropen in einem Rutsch durchlesen. Die einzig bewusste (rein metrische) Zäsur liegt zwischen dem Ende der jeweils zweiten und dem Anfang der dritten Strophe. ![]() Ich bedanke mich für deinen ausführlichen Kommentar und deine Gedanken zum Thema und denke, wir sind uns zumindest nicht uneinig... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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