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Alt 23.08.2011, 16:27   #3
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Dana,

jeder Mensch erlebt Höhen und Tiefen. Manchmal wird man auch zutiefst verletzt, zweifelt an seinem Wert und ergibt sich dem Zorn über die Ungerechtigkeit des Lebens. Einige Menschen kapitulieren und fallen, andere versuchen zu überleben, indem sie "zurückschlagen". Sehr wenigen gelingt es, beidem zu entgehen.

Die meisten handeln nach dem Motto: Für jeden Schlag zwei zurück, egal, wen es trifft. Ein verlorenes Selbstbewusstsein kann man so natürlich nicht wieder aufbauen, es ist eben nur Theater auf einer Bühne der Selbstdarstellung. Nicht einmal der Schauspieler selbst ist "echt", denn hinter der Maske steckt ein Niemand. Er wünscht sich nur verzweifelt, jemand zu sein.

Es ist leider nur eine billige "Schmierenkomödie", wobei sich der Spötter nur selbst lächerlich macht. Schon nach kurzer Zeit wird er durchschaut und das Publikum verlässt schweigend "sein" Theater. Das ist eigentlich die einzig richtige Reaktion, denn selbst das Bewerfen mit "Tomaten" würde ihn nur weiter ermuntern. Er möchte Aufmerksamkeit, ob positive oder negative ist ihm gleich. Hauptsache, er findet Beachtung.

Ist so ein Mensch erst einmal "überführt", zieht er sich hinter seinen Vorhang zurück. Aber ob er wirklich erkennt, dass das Böse aus ihm selbst kommt, das bezweifle ich. Es kann sein, dass er bei "innerer Einkehr" nur in einen Zerrspiegel blickt. Gut möglich, dass der Vorhang sich noch oft hebt, bevor er irgendwann zum letzten Mal fällt.

Um auf die Hinweise meines Vorkommentators ein wenig einzugehen, möchte ich die Strophen hier als fortlaufenden Text darstellen:

Zitat:
Nährt nur noch Häme dich und Schwere, wird dir die Eitelkeit als Wille, um auszuhalten, eine Hülle zum Spott geeignet überstülpen.

Nähren dich nur noch Häme und Schwere, ...

Mit diesem schaffst du eine Bühne für ein Theater, das im Fröhnen, ein Publikum zum Applaudieren wohl nicht bewegt, du erntest Schweigen.

... wohl nicht zum Applaudieren bewegt, ...


Du wirst verlegen dich verneigen, den ersten Vorhang fallen lassen, den Spiegel wenden und erkennen: das Böse fließt aus eigner Quelle.
In gewisser Weise hat Thomas recht, ein paar Stellen sind etwas "inversiv". Allerdings kann ich nur für Strophe 3 einen Verbesserungsvorschlag machen, denn in Strophe 1 und 2 würde das entweder den Inhalt oder das (übrigens einwandfreie!) Metrum beeinträchtigen.

So tief greife ich nicht in ein Gedicht ein, denn der Inhalt gehört dem Verfasser bzw. der Verfasserin. Deshalb mache ich nur darauf aufmerksam, im Hinblick auf künftige Werke.

Strophe 3:

Verlegen wirst du dich verneigen,
den ersten Vorhang fallen lassen,
den Spiegel wenden und erkennen:
das Böse fließt aus eigner Quelle.

Eine Geschichte, wie man sie nur zu oft erleben kann; und inhaltlich wird sie hier sehr anschaulich und gut geschildert.

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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