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Alt 03.09.2011, 22:09   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

Gratulation und Hut ab vor deinem Lieblingsbilder(Zyklus).

Unser Forum hat über deine Beschreibungen dazu gewonnen, denn du lädst den Leser zugleich ein, jene Bilder (beeinflusst) zu betrachten, was Dank der Technik gleichzeitig möglich ist.

Ein schöne Stunde der bildenden Kunst.

Mona Lisa hast du mir schön geschrieben. (Andere trinken sich ihre Frauen schön)
Ich habe bis heute nie wirklich verstanden, warum so gleichstimmig alle von Schönheit sprachen.
Du hast dazu beigetragen, dass ich sie ab heute anders betrachten werde. Sie ist schön und ungeschminkt oder besser, weil ungeschminkt.
Die Hände, als gürtelten sie die Wohlgestalt haben mir vom lyr. Ausdruck besonders gefallen.

Das Dorfmädchen mit Hund ist als Bild anrührend und zauberhaft. Deine Beschreibung, dein Sonett verstärkt den Zauber und haucht ihm Gefühle ein, die man beim Betrachten vielleicht hat, aber niemals so ausdrücken würde.

Aber auch ein Gegenteil:

FISCHERBOOTE AM STRAND VON SAINTES-MARIES-DE-LA-MER (Vincent van Gogh, 1888)

Das Bild habe ich eigentlich nie wirklich wahrgenommen.
(In der Schule haben wir wirklich prächtige Bildbände, die ich immer wieder durchblättert habe.)
Die Fischerboote am Strand von Saintes-Maries haben für mich nun einen neuen Stellenwert in der Betrachtung.


DER TIGER (Franz Marc, 1912)

Faszinierend der Blick, den auch dein Sonett faszinierend wiedergibt.

Nochmals:

Sehr, sehr schön und vielen Dank für einen kulturellen Samstagabend, direkt nach dem Essen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 04.09.2011, 12:01   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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@ Stimme!

Habe noch mal drübergegrübelt von wegen "tiefblauen".
Also, wenn ich die Strophe lese, kann ich ganz normal das "tief" betonen, weil die Stimme hinten bei "mondenmächtigen", beim "tigen" schon runtergeht. Da betone ich das "mäch". Wo also siehst du einen Lapsus?

des MONdenMÄCHtigen, TIEFblauen WELtenALLs
hinUNter IN das SCHATTenspIEL der DOME?

LG, eKy


@ Dana!

Vielen Dank für dein Lob! Tja, Kunst ist eben subjektiv! Der eine ist ganz hingerissen von einem Bild, das einem anderen erstmal gar nicht auffällt und umgekehrt
Aber es freut mich, dass ich hier sozusagen nur mit ein paar Worten deinen Blickwinkel etwas verschieben konnte!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 04.09.2011, 14:19   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Erich,

Zitat:
Habe noch mal drübergegrübelt von wegen "tiefblauen".
Also, wenn ich die Strophe lese, kann ich ganz normal das "tief" betonen, weil die Stimme hinten bei "mondenmächtigen", beim "tigen" schon runtergeht. Da betone ich das "mäch". Wo also siehst du einen Lapsus?

des MONdenMÄCHtigen, TIEFblauen WELtenALLs
hinUNter IN das SCHATTenspIEL der DOME?
Ich versuche, es zu veranschaulichen. Das zugrundeliegende Metrum ist ein fünfhebiger Jambus (im Sonett Endecasillabo), in diesem Fall im Kreuzreim; hier alternierend mit männlichen (stumpfen) / weiblichen (klingenden) Kadenzen.

hinunter in das Schattenreich der Dome? - völlig in Ordnung.


Zur Verdeutlichung:

des mondenmächtigen, tiefblauen Weltenalls - xXxXxxXxxXxX - das wären demnach zwei daktylische Versfüße, die nicht zum fünfhebigen Jambus passen.

(Das liegt an den "Nachsilben" (Suffixe), hier -gen und -en. Sie sind regulär unbetont.)


Zur ergänzenden Veranschaulichung:

"mondenmächtigen" besteht aus zwei Worten, "monden" und "mächtigen" - Xx und Xxx.

tiefblauen desgleichen: "tief" und "blauen" - X und Xx. Zusammen wäre das: XXx, was, wie weiter unten ausgeführt, im Deutschen nicht möglich ist. Daher muss es Xxx sein.

Weltenalls dagegen aus "Welten" und "All(s)". "alls" ist keine Nachsilbe, im Gegenteil zu -gen und -en.

Wie du siehst, liegt das Problem an den Suffixen. Stellvertretend wähle ich "tiefblau". Es wird so betont: Xx, da es, wie oben erwähnt, im Deutschen keine Spondäen (umgangssprachlich auch "Hebungsprall" genannt) gibt. Deshalb kann in den künstlichen Versfüßen eines Metrums "tiefblau" also nicht XX betont werden. Im Deutschen werden zweisilbige Worte generell auf der ersten Silbe, die als "Stammsilbe" betrachtet wird, betont: Xx. Vorsilben (Präfixe), wie beispielsweise "er-", "ver-" oder "be-" (z. B. "bedanken" - xXx) sind etwas ganz anderes, denn die Stammsilbe "dank" liegt zwischen einem Präfix und einem Suffix, daher wird hier auf jeden Fall "dank" betont.

Hinzu kommt, dass, selbst wenn das alles nicht der Fall wäre - hier nur zur Erläuterung von "Einzelfällen", die ebenfalls vorkommen können - das sogenannte "Silbengewicht" ins Spiel käme. Das beträfe in diesem Fall "tief" vs. "blau". Beide haben vier Buchstaben, sind in diesem Sinne also "gleichgewichtig". "tief" besitzt zwei "harte" Konsonanten: t und f, sowie einen hellen Doppelvokal (Diphthong): ie. "blau" besitzt nur einen "weichen" Konsonanten: b und einen neutral/dumpfen Doppelvokal: au. Ergo: "tief" ist "schwerer" bzw. "gewichtiger" als blau. "tief" muss also betont werden, egal, unter welchem Aspekt man es betrachtet.

Genau dasselbe gilt für "mondenmächtigen" - XxXxx. - gen als Suffix ist unbetont, es sei denn, es würde nach geltenden Betonungsregeln, in der es keine drei aufeinanderfolgenden unbetonten Silben geben darf, "künstlich angehoben", was z. B. der Fall wäre, wenn "tiefblauen" xXx betont würde (was falsch ist); dann ergäbe sich: mondenmächtigen, tiefblauen = XxXxxxXx. Ergo: Eine "automatische Betonung" der Nachsilbe -gen. Das aber nur als Beispiel, denn auf "blau" zu betonen wäre völlig falsch!

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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