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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo chavali,
es war so: ich wachte auf und hatte dieses eine wort im kopf: raureifsilberbecher.....( weiß auch nicht, was mein kopf in der nacht tut und wie er auf sowas kommt ![]() das wort hat mir gleich gefallen - und dann hatte ich nur noch das problem, ein passendes gedicht dazu zu (er)finden! ![]() hallo stimme der zeit, den frechen raben, den nichts stört, habe ich bewusst in kontrast zur melancholischen stimmung eingebaut. das erlebt man ja oft : dem einen gehts mies - und dem andern ists wurst! so ist das leben ( es würde ja auch andererseits nichts nützen, wenn der, dems nicht mies geht, sich von der miesen stimmung anstecken ließe- was sollte das bringen?) "raureifsilberbecher" war so ein dominantes wort, dass es noch geschwister kriegen musste. (nebelmilich , rosenbunt, rosenwunde). sonst wäre das ganze gedicht zu kopflastig geworden. an vers-, schweine-, platt- oder andere füße denke ich eigentlich kaum beim schreiben. ich tus (fast nur) intuitiv! wenns zu flott wird , musst du halt langsamer lesen. die strophen enden nicht nur ohne enjambement - der klang ruht sich auch zwischendurch aus - zum einen bei "Tageslicht", das zunächst wie eine Reimwaise im Raum steht. Gleich drauf bei : Kaum ein Laut dringt an das Ohr! der kurze Satz: Krähe lacht. Und dann der Reim auf Strophe 1 : Es stört sie nicht. Durch oftmaliges Lesen und mir selber beim Lesen zuhören finde ich raus, wie es klingen soll - und so mach ichs dann. Es darf dann auch ein bisschen reimschematisch mäandern - wenn insgesamt die gewünschte Stimmung rüberkommt. Zuletzt machte ich noch eine erstaunliche Entdeckung: Als ich das Gedicht abspeichern wollte, musste ich feststellen, dass ich auf den Tag genau (!) vor einem Jahr auch ein Gedicht mit dem Titel "Melancholie" geschrieben habe. Also liegt es wohl doch an der Jahreszeit.... ![]() Ein Wunder wärs nicht. Heute lag über Wien den ganzen Tag eine dicke Hochnebeldecke - es war nur feuchtkalt und kein bisschen Sonne kam raus..... ![]() hallo cebrail, danke auch dir für den einfühlsamen kommi! es freut mich immer, wenn das publikum zufrieden ist! ![]() liebe grüße, larin |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Liebe larin!
Eins von deinen ganz Alten - aber immer wieder gut! Hab ich damals gar nicht kommentiert, hab's wohl übersehen (damals war viel mehr los in den Lyrikforen!). Das sei hiermit nachgeholt - und voll des Lobes! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Larin,
auch ich habe es erst jetzt gelesen, samt den schönen Kommentaren. Es gefällt auch mir gut. Mir kam die Idee sich in den beiden Schlusszeilen "weckt Erinnerung am Grunde: Widerhall, noch lang und schwer." verbal auszudrücken: "weckt Erinnern tief im Grunde, widerhallt noch lang und schwer." Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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Claudia oder Melancholie des Alterns | Pedro | Fortsetzungsgeschichten | 17 | 09.05.2010 03:21 |