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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 29.10.2011, 11:16   #1
Stimme der Zeit
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Standard Ex ungue leonem – ex leone unguem.


Ex ungue leonem – ex leone unguem.

(Sapphische Ode; Variante nach Klopstock: Daktylus im 1., 2., 3. Versfuß, Adoneus.)


Lieder der Hoffnung, leise, sanfte Töne,
bleiben selten bestehen, denn der Zeitgeist
schreit mit lauter Stimme; er fordert alle
Tage und Nächte.

Flucht ist unmöglich. Forderungen schlagen
ihre Klauen erbarmungslos in jeden
Wunsch nach Glück; bis wir, bereits am Verbluten,
kapitulieren.

Träume, ach, Träume! Heute noch lebendig,
morgen nochmals begraben, übermorgen
wieder auferstanden, denn Herzenswünsche
möchten nicht sterben.

Kreischende Welt der grellen Leuchtreklame,
stich mir nicht in die Augen, schweige einfach!
Lass mich selbst entscheiden und meine Träume
endlich am Leben!




(Ex ungue leonem – ex leone unguem: An der Klaue erkennt man den Löwen – An dem Löwen erkennt man die Klaue.)
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Geändert von Stimme der Zeit (29.10.2011 um 22:52 Uhr) Grund: Drei Mal direkt vor der Nase, und doch nix gesehen. Ein Wort eingefügt.
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Alt 29.10.2011, 21:42   #2
Dana
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Liebe Stimme,

eine sapphische Ode, 11 Silben pro Vers und der 4. Vers = Adoneus.

Erst wollt ich ausrufen: "Was denkst du dir nur aus!" - aber dann googlete ich.

Bevor ich mich deiner Traurigkeit widme:

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit
Wunsch nach Glück; bis wir, am Verbluten,
Hier sind's nur 9 (sicher nur ein Tippfehler - schau mal in deiner Kladde nach.)

Ich konnte dem Inhalt folgen und das "Beklagen" nachvollziehen. Evtl. noch mehr als du, aufgrund der Gnade meiner früheren Geburt.

Aber so richtig in Traurigkeit suhlen konnte ich mich nicht.

Den alles fordernden Zeitgeist erkennt man hier gut an seinen Klauen.

Dazu sage ich nur: Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben. (F. Frei)

Ein nachdenkliches Gedicht, sprachlich gut ausgetüftelt.
Ein dickes Lob an deine Experimentierfreude, die ein Forum bereichert.
Das Traurige musst du noch üben.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 29.10.2011, 22:48   #3
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Dana,

ich antworte hier morgen ausführlich (jetzt ist es mir zu spät, da kann ich mich nicht mehr gut konzentrieren), und ich muss erst mal die Tatsache verkraften, dass ich - trotz dreimaligem Kontrolllesen! - einfach ein ganzes Wort vergessen habe.

Ich bessere schnell aus, vielen lieben Dank, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.


Bis morgen, und liebe Grüße

Stimme

--------------------------------------------------------------------

Edit:

Hallo, liebe Dana,


ich muss dir sogar noch ein zweites Mal danken. Ich hatte dort das Wort "beinah". Dessen Betonung musste ich prosodisch ein wenig "biegen", damit es ins Metrum passte. Damit war ich nicht wirklich zufrieden, aber mir fiel keine Alternative ein. (Da frage ich mich, ob mir da mein "Unterbewusstsein" einen "Streich" spielte, denn ich vergaß genau dieses Wort - und kein anderes.) Als ich gestern dann am Ausbessern war, mir das Gedicht noch einmal durchlas, machte es - bing! - und da war ein Wort, das zum Inhalt und betonungstechnisch ins Metrum passte. Also habe ich gleich noch einmal geändert.

Was die Gedichtform, die sapphische Ode betrifft: Die alkäische und die asklepiadeische hatte ich schon, deshalb wollte ich auch diese noch hinzufügen, um die drei "klassischen Odenformen" komplett zu haben. Wobei ich allerdings feststellte, dass die ursprüngliche Form ein wenig "monoton" wirkt, da dort in allen drei Versen der Daktylus im ersten Versfuß sitzt. (Das liegt daran, dass antike Versmaße aus antiken Sprachen stammen, in denen die Silben "lang-kurz" und nicht "betont-unbetont" als zugrundeliegendes "Klangmuster" hatten.) Das lässt den Rhythmus (so finde ich) leicht ein wenig "eintönig" werden. Klopstock varriiert, und lässt den Daktylus "wandern": 1. Vers: im 1. Versfuß; 2. Vers: im 2. Versfuß; 3. Vers: im 3. Versfuß. Dann der Adoneus, der auftaktlos ist. Dieser Rhythmus gefiel mir besser, deshalb habe ich ihn gewählt.

Danke für dein Lob, aber traurig ist es nicht, da hast du recht. Es ist wohl etwas anklagend, ein wenig düster, ein bisschen zornig und, wie sollte es bei mir anders sein, nachdenklich.

(Aaaber: Ich gebe nicht auf! Niemals. Eines Tages werde ich ein Trauergedicht schreiben, bei dem die Leser schluchzend zu Boden sinken; ein Gedicht, aufgrund dessen sich scharenweise wildfremde Menschen auf den Straßen hilflos weinend in den Armen liegen; ein Gedicht, das die Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird; ein Gedicht, das die Sterne zum Verblassen bringen wird und den Mond vom Himmel fallen lässt! Ha!)

Außerdem habe ich mal wieder etwas im Gedicht "versteckt". Ich bin gespannt, ob es jemand findet.

Liebe Grüße

von der unverdrossen weiterschreibenden Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (30.10.2011 um 14:38 Uhr)
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Alt 30.10.2011, 09:18   #4
wolo von thurland
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hallo stimme der zeit
was für eine überraschung!
gut gekratzt, löwe!
gibt mir einen flashback an meine erste übernachtung in hongkong vor 20 jahren. zu deinem trost: nur 10 km von chungking mansions weg war die suche nach dem glück ein stilles schlurfen. hoffe, du findest in deiner nähe so was. ;-)
gruss von wolo
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Alt 30.10.2011, 16:59   #5
ginTon
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hallo stimme,

da ich weiß wie schwierig es ist Oden zusammenzustellen, jedenfalls wenn man
diese Form nicht sehr oft benutzt, wie es Klopstock als Beispiel tat, kann man
hier eigentlich schon aufgrund der Arbeit ein Lob aussprechen. ich schaue jetzt
aber nicht das metrum von vorn durch und gehe mal davon aus, dass es korrekt
ist...

inhaltlich und ausdrucksmäßig haben Oden ja oft etwas sehr pathetisches und
so auch diese...von der Stimmung besteht ein starker Kontrast zwischen
Hoffnung und Bangen wahrscheinlich, weil ich gar nicht 100% weiß was das
Gegenteil von Hoffnung ist, aber ich denke schon (Zweifel Bangen). Wie gesagt
sehr pathetisch geschrieben, warum es diese Überschrift trägt, bleibt mir aber
ein Rätsel...

gerne mit beschäftigt LG gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 30.10.2011, 17:38   #6
Stimme der Zeit
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Hallo, wolo,

nachdem ich seit einiger Zeit vergeblich versuchte, mir einen Reim zu machen, lasse ich es jetzt einfach gut sein und stelle mal versuchsweise die Zeit auf Null zurück. (Bei Gelegenheit erklärst du mir aber bitte, warum du nie reagiert hast, auch nicht auf meinen "Redeversuch" über deine Homepage.)

Danke für dein "Gut gekratzt, Löwe!" Ich hoffe, die Überschrift ist richtig, meine Lateinkenntnisse sind beschränkt auf Redewendungen sowie Asterix und Obelix. Ich verstehe nur ehrlich gesagt nicht, was "Überraschung" bedeutet, wäre nett, wenn du mir das erklären würdest. Dass das Gedicht eine Ode ist, kann es nicht sein, da ich bereits andere geschrieben hatte; meine "Verdichtung" des Lärms der heutigen Zeit ebenfalls nicht - auch darüber habe ich schon geschrieben. Daher mein:

Interessant, dass du in Hongkong warst. Chungking mansions habe ich per Suchmaschine ausfindig gemacht, ein gutes Beispiel. Na ja, Schlurfen ist eigentlich gut hörbar, aber ich denke, ich verstehe, wie das "stille Schlurfen" gemeint ist, hoffe ich jedenfalls. Was das Glück betrifft: Ja, wer hofft das nicht? Hongkong jedenfalls wäre mir echt ein bisschen zu weit weg.

Danke fürs Kommentieren und die guten Wünsche.

Lieben Gruß

Stimme

__________________________________________________ ________



Hallo, gin,

Zitat:
da ich weiß wie schwierig es ist Oden zusammenzustellen, jedenfalls wenn man
diese Form nicht sehr oft benutzt, wie es Klopstock als Beispiel tat, kann man
hier eigentlich schon aufgrund der Arbeit ein Lob aussprechen. ich schaue jetzt
aber nicht das metrum von vorn durch und gehe mal davon aus, dass es korrekt
ist...
Da sage ich natürlich: Vielen Dank für dein Lob! (Ich gehe mal auch davon aus, dass es korrekt ist.) Natürlich kann ich irgendwo einen Fehler haben, niemand ist perfekt. Da ich eben zweifellos jemand bin, bin ich es also nicht. Es stimmt, dass Oden schwierig sind, mir fiel sogar die Sestine leichter. Aber gerade das "Schwierige" schätze ich besonders. Ich mag eben "Herausforderungen".

Zitat:
inhaltlich und ausdrucksmäßig haben Oden ja oft etwas sehr pathetisches und
so auch diese...von der Stimmung besteht ein starker Kontrast zwischen
Hoffnung und Bangen wahrscheinlich, weil ich gar nicht 100% weiß was das
Gegenteil von Hoffnung ist, aber ich denke schon (Zweifel Bangen). Wie gesagt
sehr pathetisch geschrieben, warum es diese Überschrift trägt, bleibt mir aber
ein Rätsel...
Wenn mir ein wenig "Pathos" gelungen ist, dann freut mich das sogar noch mehr als ein Lob über die Form. Das Gegenteil von Hoffnung ist Verzweiflung/Hoffnungslosigkeit. Ich habe versucht, diesen Kontrast aufzuzeigen. Wenn du ihn erkennen konntest, ist es mir wohl einigermaßen gelungen.

Der "Löwe" ist der "Zeitgeist". Bekanntlich sieht man in ihm den "König der Tiere", was symbolisch für etwas "Mächtiges, Beherrschendes" steht. Der "Löwe Zeitgeist" ist sehr mächtig, und er schlägt überall seine "Klauen" hinein. Sag mal ehrlich, wenn ich nur als Beispiel die Reklame nehme: Man muss ohne Zugang zu modernen Medien irgendwo einsam in der sprichwörtlichen "Pampa" leben, um ihr zu entgehen. Obwohl - ich bin mir sicher, dass selbst dort noch irgendwelche Werbewischs im Briefkasten landen. Hm, ich glaube, dann gäbe es ja nur noch das Eremitendasein auf einem Berggipfel im Himalaya oder so ...

Da ich mitten in der Stadt wohne, kann ich nur sagen: Sicher, irgendwann hört man viele "Lärmquellen" aufgrund der Gewöhnung nicht mehr bewusst. Wenn ich aber mal "absichtlich" die Ohren "öffne", dann kann ich nur sagen - es ist laut. Tag und Nacht. Der Lärmpegel ist so hoch, dass er, wenn nicht physisch schädlich, doch psychisch eine echte Stressquelle darstellt. Ich las davon, dass heutzutage Vögel Probleme bei der Partnersuche haben, da der Krach, den wir Menschen verursachen, ihren Balzgesang übertönt und so dafür sorgt, dass er nicht weit genug "trägt". Hier gibt es einen Link dazu: ht tp://w w w.umg.at/umg_info2007/laerm1.php (Leerzeichen entfernen)

Auch in den Weltmeeren hat sich der Lärmpegel im 20. Jahrhundert mehr als verdoppelt. Das kann nicht ohne Auswirkungen bleiben. Die "Klauen des Löwen" krallen sich überall hinein ...

Denn schlussendlich kann der "Löwenherrscher" auch ein "selbsternannter" sein. Sehen wir Menschen uns nicht selbst so und verhalten uns auch dementsprechend?

Danke für deinen Kommentar, ich hoffe, ich konnte dir die Überschrift erklären.

Liebe Grüße

Stimme
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Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.10.2011, 10:27   #7
Chavali
ADäquat
 
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Liebe Stimme,

mich zog der Titel an und siehe da, ich fand
Zitat:
Zitat von wiki
ein paar Zeilen, um die Hand eines großen Künstlers zu erkennen.
- eine launige Übersetzung
Nun hast du es wahrlich wie kein/e Zweite/r gelernt, Gedichte zu schreiben und das in Rekordgeschwindigkeit.
Sie werden auch immer anspruchsvoller und das unterstreicht dein Talent.

Über den Inhalt wurde schon fabuliert und der liegt auch nicht im Dunkel.
Den Wunsch der Verfasserin (hier ist diese mit dem LyrI identisch?)
kann ich verstehen: auch mir geht es so.
Mich umgibt hier auch ein Häusermeer und wenn wir auch eine kleine Großstadt sind -
Lärm und Licht und Getöse gibt es auch hier und nicht zu knapp.

Dein Gedicht schwingt, wenn es auch nicht gereimt ist.
Ein Zeichen dafür, dass freie Verse, in ein Metrum gebracht, sehr schön und harmonisch klingen können.

Mir gefällt, wie du dich an so schwierigen Formen versuchst und es dir auch gelingt.

Liebe Grüße,
Chavali


P.S.
Zitat:
Zitat von Stimme
Außerdem habe ich mal wieder etwas im Gedicht "versteckt". Ich bin gespannt, ob es jemand findet.
hat es schon jemand gefunden?




__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (31.10.2011 um 10:46 Uhr)
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Alt 31.10.2011, 17:11   #8
Dana
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Liebe Stimme,

ich darf noch einmal, denn: Ich weiß es, ich weiß es!

Mir sind Kontraste aufgefallen, die sich durch alle Strophen wie ein roter (grüner ) Faden schlängeln.

(Also noch durchdachter als durchdacht - Kompliment)

Liebe Grüße
Dana

Lieder der Hoffnung, leise, sanfte Töne,
bleiben selten bestehen, denn der Zeitgeist
schreit mit lauter Stimme; er fordert alle
Tage und Nächte.

Flucht ist unmöglich. Forderungen schlagen
ihre Klauen erbarmungslos in jeden
Wunsch nach Glück; bis wir, bereits am Verbluten,
kapitulieren.
Träume, ach, Träume! Heute noch lebendig,
morgen nochmals begraben, übermorgen
wieder auferstanden, denn Herzenswünsche
möchten nicht sterben.

Kreischende Welt der grellen Leuchtreklame,
stich mir nicht in die Augen, schweige einfach!
Lass mich selbst entscheiden und meine Träume
endlich am Leben!
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ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.10.2011, 20:12   #9
Stimme der Zeit
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Liebe Chavi,

Zitat:
Zitat von Chavali:
mich zog der Titel an und siehe da, ich fand
Zitat:
Zitat von wiki
ein paar Zeilen, um die Hand eines großen Künstlers zu erkennen.
- eine launige Übersetzung
Nun hast du es wahrlich wie kein/e Zweite/r gelernt, Gedichte zu schreiben und das in Rekordgeschwindigkeit.
Sie werden auch immer anspruchsvoller und das unterstreicht dein Talent.
Jetzt weiß ich wirklich nicht, was ich sagen soll, mein voller Ernst. Ich meine, danke, aber das ist zu viel ...

Zitat:
Über den Inhalt wurde schon fabuliert und der liegt auch nicht im Dunkel.
Den Wunsch der Verfasserin (hier ist diese mit dem LyrI identisch?)
kann ich verstehen: auch mir geht es so.
Mich umgibt hier auch ein Häusermeer und wenn wir auch eine kleine Großstadt sind -
Lärm und Licht und Getöse gibt es auch hier und nicht zu knapp.
Teilweise, möchte ich sagen. Was mich betrifft, teile ich den "Zorn" über den ständigen Lärm, der mir manchmal schon auf die Nerven geht. Zwar habe ich auf der einen Seite des Hauses den Park - aber auf der anderen Seite die B14. Offen gesagt, wenn meine Wohnung nicht auf die Seite des Parks hinausgehen würde, dann hätte ich sie nicht genommen. So "summt" die Straße zwar (hauptsächlich tagsüber), aber auf der anderen Hausseite ist es sicher beträchtlich lauter. (Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, da wurden um 18.00 die Straßen eingerollt und die Gehsteige hochgeklappt. Als ich ein Kind war, gab es nicht mal Ampeln, und sonntags fuhr kaum mal ein Auto durch.) Aber abgesehen vom "Lärmfaktor" bin ich nicht identisch mit dem LI. Es ging mir um die Darstellung der "Auswirkungen des Zeitgeists", in dessen "Sog" sich so viele "mitziehen" lassen - und sich dann wundern, warum sie unglücklich sind ...

Zitat:
Dein Gedicht schwingt, wenn es auch nicht gereimt ist.
Ein Zeichen dafür, dass freie Verse, in ein Metrum gebracht, sehr schön und harmonisch klingen können.
Ja, das ist ein häufiger Irrtum von so manchen Vertretern der "Freien Verse". Auch freie Verse müssen "wirken", und nur Worte allein mit Zeilenumbrüchen sind dann eben auch nur "teilwirksam". Gedichte sind Lieder, die früher mit musikalischer Begleitung vorgetragen wurden. Ohne einen "Takt", ohne "Rhythmus" kann der Inhalt eines Textes ausgesprochen schön sein (von der Bedeutung her), aber er ist eben trotzdem kein "wirkliches" Gedicht. Das ist jedenfalls meine persönliche Meinung, denn für mich "berührt" ein Gedicht in gewisser Weise "alle Sinne", und nicht nur die "Optik". In Gedichten wohnt auch "Musik".

Zitat:
Mir gefällt, wie du dich an so schwierigen Formen versuchst und es dir auch gelingt.
Ach, Chavi, ich bin jetzt wirklich grenzenlos verlegen, mehr geht gar nicht.

Zitat:
Zitat von Chavali:
P.S.

Zitat:
Zitat von Stimme
Außerdem habe ich mal wieder etwas im Gedicht "versteckt". Ich bin gespannt, ob es jemand findet.
hat es schon jemand gefunden?
Unten in meiner Antwort an Dana habe ich es aufgezeigt, sie hat den größeren Teil gefunden, ja.

Liebe, und ein bisschen überwältigte Grüße

Stimme





------------------------------------------------------------------------


Guten Abend, liebe Dana,


ich gebe dir das Kompliment gerne zurück.

Die "Kontraste" stehen symbolisch für den Gegensatz von Hoffnung und Verzweiflung, von Kapitulation und Widerstand.

Jetzt noch den Adoneus der letzten Verse :

Tage und Nächte kapitulieren.
Tage und Nächte möchten nicht sterben.
Tage und Nächte, endlich am Leben!

Vielen, herzlichen Dank, dass du dir die Mühe gemacht und dich so intensiv eingelesen hast!

Ganz liebe Grüße

Stimme
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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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