Rabenschwarz (Gisela)

[a.c.larin]

Gerne trug sie schwarz, die Kleine,
selbst an heißen Sommertagen
wollte Gisela alleine
nur das "Kleine Schwarze" tragen!

Schwarz warn ihre Unterhosen,
schwarz warn auch die Stöckelschuh.
Schenkte ich ihr schwarze Rosen,
war sie heiß entflammt im Nu.

Wenn sie naschte, dann Lakritze,
schwarz natürlich, was denn sonst?
Schwarze Autos fand sie spitze.
Wenn du auch im Schwarzwald wohnst,

hattest du recht gute Chancen -
aber ich kam aus dem Harz!
Trotzdem machte ich Avancen,
doch ich wartete mich schwarz!

Schließlich nahm sie einen Knaben
in Soutane, frisch und froh.
Danach wollte sie wen haben,
der war aus dem Kongo wo.

Als sie selber Nonne wurde,
hat sie in der schwarzen Tracht
schwarze Messen abgehalten.
Hätte mir nichts ausgemacht,

aber ihre schwarze Katze
hatte schlicht den bösen Blick -
denn bei jedem wilden Schmatze
biss sie mich gleich ins Genick!

Diese Ausgeburt der Hölle
nahm sich an der Gisela -
und ich ließ sie, wie Gewölle.
Mir missfiel das Miese da.


(aus: "Karlchens versammelte Weibergeschichten", mit freundlicher Genehmigung von mir selber! )

[Chavali]

Hallo larin,

(aus: "Karlchens versammelte Weibergeschichten", mit freundlicher Genehmigung von mir selber! )

Das ist eine ausgefallene Idee und passt ausgezeichnet zum ausgefallenen Thema

Rabenschwarz - so ist der Humor deines Textes zwar nicht unbedingt, aber er liest sich durchaus gefällig.

Schön, dass du dich am inoffiziellen Wettbewerb Rabenschwarz in der Vollmond-Rubrik beteiligt hast


Gern gelesen und geschmunzelt hat mit liebem Gruß,
Chavali

[Stimme der Zeit]

Guten Abend, larin,

ich schließe mich Chavali an. Schön, dass du dich an unserem kleinen (inoffiziellen) "Rabenschwarz"-Wettbewerb beteiligst. Dein Gedicht passt wirklich gut zum Thema.

"Karlchens versammelte Weibergeschichten" habe ich bisher nur teilweise gelesen, das gebe ich zu, denn er hatte ja wirklich sehr viele "Weiber". Allerdings kann ich Karlchen meine Bewunderung nicht verhehlen!

Gisela liebt also alles, was mit "Schwarz" zu tun hat. Mir gefällt dieser Teil hier am besten, da habe ich wirklich gekichert:

Hätte mir nichts ausgemacht,

aber ihre schwarze Katze
hatte schlicht den bösen Blick -
denn bei jedem wilden Schmatze
biss sie mich gleich ins Genick!

Ganz schön rabiat und wohl ein echter (schwarzer) "Tiger", dieser "Stubentiger". Autsch!

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme

[Dana]

Liebe Larin,

habe mir alle "Rabenschwarz" vorgenommen - hier wurd mir schwarz vor Augen.
Welch ein herrlicher Schwindel auf allen Seiten.

Schwarz sei auch mein Gruß,

wo sind die Farben hin?

Dana

[a.c.larin]

hallo chavali,
hast recht: hier ist mehr "schwarz" als "raben".
bei meinem zweiten gedicht verhält es sich aber genau umgekehrt:
da sind dann mehr "raben" als "schwarz"

hallo, stimme der zeit:
noch hinterhältiger sind die katzen bei "mia": die kommen von allen seiten!

hallo dana,
die farben sind alle angeschwärzt - was sonst?
demnächst muss noch jemand eine schwarznei dagegen erfinden....

lg, larin