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#1 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Guten Morgen, Fridolin,
es soll ja Aristoteles, als er über den Wochenmarkt in Athen ging, bereits gesagt haben: "Was es alles gibt, was ich nicht brauche!" Das, was er suchte, fand er "zwischen all dem vielen Überflüssigen" nicht ... ![]() Es gibt auch eine gute Aussage von Seneca: "Wer die Einsicht besitzt, ist auch maßvoll; wer maßvoll ist, auch gleichmütig; wer gleichmütig ist, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen; wer sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist ohne Kummer; wer ohne Kummer ist, ist glücklich: also ist der Einsichtige glücklich, und die Einsicht reicht aus für ein glückliches Leben." Was ist Glück denn? Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, und es - wohlgemerkt: für mich selbst! - definiert: Glück ist ein kurzer "Gefühlsrausch". Es gibt dafür den passenden Ausdruck des "Glücksmoments". Flüchtig und von kurzer Dauer. Was ist "danach"? Das Glück geht vorüber - und wird folglich vermisst. Also wird etwas "Neues" gesucht, nach dem gestrebt wird, denn man möchte das Gefühl ja "wieder haben". Für mich persönlich ist das "Streben nach Glück(smomenten)" eine ziemlich sichere Methode, sich unzufrieden, ja sogar unglücklich zu machen. Man "trauert" dem Vergangenen nach und sehnt sich nach etwas, das man (noch) nicht hat. Ich gebe mich gerne mit Zufriedenheit - zufrieden. Das hält viel, viel länger an - ich kann, wenn ich die "Suche nach Glück" beende, zufrieden sein mit dem, was ich habe. Glück hat für mich immer etwas Sonderbares, denn paradoxerweise führt es dazu, dass man die meiste Zeit über unter seinem "Nicht-vorhanden-sein" leidet. Suche ich es dagegen nicht, vermisse ich es nicht, weil ich es nicht unbedingt "brauche und haben muss" - dann leide ich nicht und bin nicht unzufrieden und/oder unglücklich. Und wenn ich nicht unglücklich bin, habe ich ein "kleines dauerhaftes Glück": Zufriedenheit. (Meine eigene, kleine "Glücksphilosophie".) Manchmal denke ich, es wäre viel friedlicher auf unserer Welt, wenn dieses beständige "Streben nach Glück" nicht wäre. Die Menschen wären zufriedener, und ein zufriedener Mensch ist "friedlich" - "zufriedener" besteht aus: "zu", "Frieden" und "er" ... ![]() Vieles ist recht einfach, wenn man es einmal wirklich "durchdenkt". Daher finde ich den Paarreim und den vierhebigen Jambus hier auch passend, ebenso auch das "Muster" der Kadenzen, das gut dem Inhalt folgt: mmmm wwmm mmmm wwmm mmmm wwww wwmm Die "Wiederholung" von Glück in jeder Strophe finde ich gut gemacht - denn darum "dreht" sich ja "alles". Die letzten beiden Strophen gefallen mir (durch deren Aussage) am besten: Zitat:
![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (25.12.2011 um 09:09 Uhr) Grund: Kleine Ergänzung. |
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#2 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Liebe Stimme,
vielen Dank fürs Lesen und deinen wie immer ausführlichen Kommentar. Dafür gebührt dir mal ein besonderes Dankeschön. Zum Thema Glück von Arthur Schopenhauer: Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen. LG Fridolin |
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#3 | ||
nach vorn sehen und nicht
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
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Hallo Fridolin,
das Glück ist ein flüchtiger Gesell, das sich nur dem erschließt der auch gewillt ist, es nicht krampfhaft an sich zu binden. Zitat:
Zitat:
Ich freue mich auch auf kleine Dinge die mir sehr wichtig sind. Herzlichst Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück! Geändert von Timo (29.12.2011 um 08:48 Uhr) |
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#4 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Hallo Fred,
auch dir herzlichen Dank fürs Lesen und Kommentieren. LG Fridolin |
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