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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.01.2012, 17:27   #1
fee
asphaltwaldwesen
 
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Zitat:
Zitat von wüstenvogel Beitrag anzeigen
Wenn man irgendwann, nach (sehr) langer Zeit wieder einmal zurückkehrt an einen (den) Ort der Kindheit - wie seltsam kommt einem dann alles vor.
Oft ist der Zauber dahin, verschwunden in ein Land, das wir tief in uns
vergraben haben.

lieber wüstenvogel,

danke für diese schönen zeilen zu meinem brunnen-gedicht! ja, oft ist ein zauber dahin, den man nur noch im eigenen herzen bewahrt und trägt. wie schön, wenn dann so einzelne zeitzeugen wie der brunnen oder andere markante zeichen von damals noch die stellung halten.

das gibt das gefühl, dass noch nicht alles "vorbei" ist an zauber und kind-sein-dürfen.

den verdreher hab ich sofort korrigiert. die anderen sachen möcht ich gern so stehen lassen. danke!

lieber gruß,

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Alt 05.01.2012, 11:56   #2
a.c.larin
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hallo fee,
willkommen im club der brunnengedichtschreiber!
wie bin ich froh, dass du dich entschlossen hast, einen der vier grundpfeiler menschlicher existenz (als da wären: einen baum pflanzen, ein haus bauen, ein kind zeugen UND: ein brunnengedicht schreiben!) nun doch nachzuliefern.
das war ja schon besorgniserregend, wie du so "brunnenlos" vor dich hingelebt hast....

es ist dir ausnehmend gut gelungen.
zeile für zeile, vers für vers taucht der leser ein in deine erinnerungsbilder und holt dabei seine eigenen hervor....
am ende wird ein leises bedauern spürbar über zu einseitige, übergangslose renovierung das alten......
ach! leider kennen wir das auch von anderswo....

soll es wirklich in str 7,z 3 wirklich "dir Zeitenspruren" heißen? ich les da immer ein "die".

ich hab auch noch so eine idee:
"der Gerechten Schlaf" könnte auch "der Gerechten Gedankenruh" sein - weil das einsilbige "Schlaf" den rhytmus (für mich) etwas abrupt unterbricht.

herrlich, wenn es so gleichförmig vor sich hin plätschert - eine wohltat fürs nervenkostüm!

mit den füßen im brunnen,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 05.01.2012, 12:57   #3
fee
asphaltwaldwesen
 
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ich hatte zuerst "die" statt "dir" dort stehen, liebe larin,

aber es klang mir dann mit dem "ziehen" dahinter zu ie-ig irgendwie.
ich kanns auch nicht besser erklären, fürchte ich.

ja - was bin ich froh, dass mein brunnenloses dasein nun der vergangenheit angehört. hach. so ist es schon viel besser.

besonders gefreut hat mich natürlich:

Zitat:
es ist dir ausnehmend gut gelungen.
zeile für zeile, vers für vers taucht der leser ein in deine erinnerungsbilder und holt dabei seine eigenen hervor....
am ende wird ein leises bedauern spürbar
dickes bussi dafür!


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Alt 05.01.2012, 13:40   #4
a.c.larin
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ich versteh schon - du willst den I- laut "abdunkeln".

wie wärs alternativ mit

seh ich drin Zeitenspuren ziehn
seh ich dort Zeitenspuren ziehn



nur mal so zum nachgrübeln.
lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 05.01.2012, 13:51   #5
Thomas
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Liebe fee,

nun möchte ich auch dein schönes Gedicht loben. Wie in den anderen Kommentaren schon angeklungen, lebt es von der Entwicklung eines sehr schönen poetischen Bildes. Die erwähnte Tonbeugung bei 'locktest' ist meiner Meinung nach überhaupt kein Problem und auch einige schwebende Betonungen weiter hinten, der Sprachrhythmus ist sehr gut. Bei 'locktest' hatte ich ehe etwas das Problem, dass mir das 'du' durch die eingeschobene Zeile 'ein Brunnen - tief im Farbenmeer' abhanden gekommen war. Durch 'mein Brunnen' könnte man da dummen Lesern vielleicht helfen. Die Anrede mit 'du' ist übrigens sehr gut. Ich denke, du solltest alles lassen wie es ist.

Wie gut das Gedicht ist, merkt man, wenn man nur die letzte Strophe alleine ansieht, und sich dann kopfkratzend Fragen müsste, wieso ein erneuerter Hahn irgendetwas spürbar machen kann, das mit Ewigkeit zu tun hat. Durch das Gedicht als Ganzes wird das Bild jedoch sonnenklar!

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 05.01.2012, 14:09   #6
fee
asphaltwaldwesen
 
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Zitat:
Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
Die Anrede mit 'du' ist übrigens sehr gut. Ich denke, du solltest alles lassen wie es ist.

Wie gut das Gedicht ist, merkt man, wenn man nur die letzte Strophe alleine ansieht, und sich dann kopfkratzend Fragen müsste, wieso ein erneuerter Hahn irgendetwas spürbar machen kann, das mit Ewigkeit zu tun hat. Durch das Gedicht als Ganzes wird das Bild jedoch sonnenklar!

wie freut mich dein schönes lob, thomas!

und dass du die "du-Anrede" so liest, wie ich es mir wünsche, freut mich gleich noch einmal mehr.

wie beruhigend für mich auch, dies zu lesen:
Zitat:
Die erwähnte Tonbeugung bei 'locktest' ist meiner Meinung nach überhaupt kein Problem und auch einige schwebende Betonungen weiter hinten, der Sprachrhythmus ist sehr gut.
danke.

das "ein Brunnen - tief im Farbenmeer" möchte ich so lassen, weil es dort bewusst ein optisches Bild ist, das ich meine. also mehr aus der distanz betrachtet als der rest der beschreibungen.

die "du-Anrede" bzw. der gedanke dahinter ist auch der grund, liebe larin,
weswegen ich auf das "dir Spuren ziehende Algengrün" nicht verzichten möchte. es ginge mir eine persönliche anrede verloren. und ich sehe bzw. meine es so, wie auch jemand einem anderen spuren auf der haut zieht (mit fingernägeln zum beispiel oder sekt...bis "ssu die bauchnabääl, wo es aaat geprickäält so schön" ). das möchte ich nicht aufgeben, auch, wenn es sichtlich nicht so deutlich lesbar ist, wie ich gerne hätte.


ganz herzlichen dank euch beiden für die ausgiebige beschäftigung und das feine lob!!!!

eure fee

Geändert von fee (05.01.2012 um 14:13 Uhr)
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