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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist

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Alt 12.01.2012, 16:06   #1
Stimme der Zeit
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Die Schatten von Träumen auf Flügeln aus Rauch
verwehen im Wind....sind vergänglich und flüchtig

Hör doch.......ein Flüstern
Fühl doch.....ein Hauchen
Sieh doch

wie alles im Leben...............den hilflosen Händen
des Menschen entgleitet......ein Blinzeln.....vorbei
.
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Alt 12.01.2012, 20:16   #2
Chavali
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Hallo liebe Stimme,

jetzt ist es mir auch passiert: Einen Kommentar geschrieben, irgendwo auf eine Taste gekommen,
kurz blopp gemacht und weg war er

Nun, versuchen wir es nochmal, wobei der zweite Anlauf wahrscheinlich von weniger Enthusiasmus getragen wird

Einen interessanten Text zeigst du uns hier, wobei hier die Form wahrscheinlich eine große Rolle spielt.
Zitat:
Die Schatten von Träumen auf Flügeln aus Rauch
verwehen im Wind....sind vergänglich und flüchtig
Mehr Vergänglichkeit geht kaum. Schön poetisch ausgedrückt.
( Beim Zitieren kommt das nicht wieder so hin oder nur durch Abzirkeln der Abstände).

Der zweite Teil kann mehrfach gelesen werden.
Zitat:
Hör doch.......ein Flüstern
Fühl doch.....ein Hauchen
Sieh doch
Einmal die Betonung gelegt auf die Verben hör doch - sieh doch - fühl doch und zum zweiten
metaphorisch, da alles Im Leben vergänglich ist, was man sieht, hört und fühlt und das möglicherweise
schon nach einer kurzen Zeit.

Der dritte Abschnitt ist für mich das eigentlich Highlight:
Zitat:
wie alles im Leben...............den hilflosen Händen
des Menschen entgleitet......ein Blinzeln.....vorbei
denn es kann sowohl nebeneinander als auch miteinander und (!) untereinander gelesen werden.

Toll gemacht!

Lieben Gruß,
Chavali

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*
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Alt 13.01.2012, 00:18   #3
Stimme der Zeit
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Liebe Chavi,

ich habe jetzt wieder meine "Rückversicherung" aktiviert, sie heißt "Textarea Cache". Das ist ein kostenloses Add-on von Firefox, meinem Browser. Man kann sich das wie gewünscht einstellen, ich habe es auf "einen Tag" eingestellt - d. h. das kleine Add-on speichert alles, was ich schreibe, schon beim Schreiben automatisch mit und es bleibt 24 Stunden gespeichert, selbst dann, wenn ich Tabs schließe oder auch das Browserprogramm. Wirklich sehr praktisch, nur als Tipp.

Zitat:
Einen interessanten Text zeigst du uns hier, wobei hier die Form wahrscheinlich eine große Rolle spielt.
Ja, das stimmt. Himmel, Erde und ein stilisierter "Vogel" (bzw. Flügel) in der Mitte dazwischen.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Die Schatten von Träumen auf Flügeln aus Rauch
verwehen im Wind....sind vergänglich und flüchtig
Mehr Vergänglichkeit geht kaum. Schön poetisch ausgedrückt.
( Beim Zitieren kommt das nicht wieder so hin oder nur durch Abzirkeln der Abstände).
Das macht nichts, ich musste eine Weile mit der Vorschau "arbeiten", um es so hinzubekommen, wie ich es wollte. Danke, dass dir die Formulierung und die poetische Sprache gefällt.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Der zweite Teil kann mehrfach gelesen werden.

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Hör doch.......ein Flüstern
Fühl doch.....ein Hauchen
Sieh doch
Einmal die Betonung gelegt auf die Verben hör doch - sieh doch - fühl doch und zum zweiten
metaphorisch, da alles Im Leben vergänglich ist, was man sieht, hört und fühlt und das möglicherweise
schon nach einer kurzen Zeit.
Es freut mich sehr, dass du meine Intention so gut verstehen konntest. Ja, alles im Leben ist vergänglich, das Leben selbst ebenfalls. Daher sollten wir auch "sehen, hören und fühlen", solange wir das können.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Der dritte Abschnitt ist für mich das eigentlich Highlight:

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
wie alles im Leben...............den hilflosen Händen
des Menschen entgleitet......ein Blinzeln.....vorbei
denn es kann sowohl nebeneinander als auch miteinander und (!) untereinander gelesen werden.
Ich habe verschiedene Darstellungsmöglichkeiten "getestet", und mich dann für diese entschieden. Mir kam es darauf an, das "Blinzeln", das "vorbei" sowie "Himmel, Vogel, Erde" auch "optisch" darzustellen (daher auch die Sinnabsschnitte), zumindest indirekt. Du wirst schmunzeln, aber die Tatsache, dass man es auch untereinander lesen kann, fiel mir selbst erst auf, als das Gedicht fertig war - da hat wohl das Unterbewusstsein sein "Scherflein" dazu beigetragen.

Das Gedicht hier ist eigentlich auch ein Experiment. Ihm liegt eine "Absicht" zugrunde. Ich habe hier versucht, eine "Brücke zu bauen" - zwischen Klassik und Moderne.

Es enthält poetische Sprache und ein eindeutiges Versmaß. Die beiden ersten und die beiden letzten Verse bestehen aus vierhebigen Daktylen mit Auftakt, die mittleren beiden "Flügel" aus zweihebigen, auftaktlosen Daktylen. Das "Sieh doch" ist eine "Ausnahme", die sowohl der Form als auch dem Inhalt dient. Hinzu kommt ein Kadenzmuster. Diese "Bestandteile" entsprechen klassischer Lyrik.

Es ist aber auch ein Formengedicht, und ich verwende die Abstände (unsichtbare Punkte), um ganz bestimmte Sinnabschnitte zu erzeugen. Also konkret/experimentielle Lyrik.

Damit befasse ich mich zur Zeit. Ich versuche gewissermaßen, "beides" miteinander zu verbinden. Warum sollte man das unbedingt so sehr trennen, dass sich regelrechte "Ansichtsfronten" bilden? Ich dachte mir: Das ist genau das Richtige für mich, um damit zu experimentieren. Ich glaube, es ist einigermaßen gelungen, jedenfalls besteht dieses Gedicht hier sowohl aus klassischen als auch modernen "Elementen".

Zitat:
Toll gemacht!
Vielen, herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Stimme
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Alt 13.01.2012, 15:00   #4
ginTon
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hallo stimme,,

Interessantes Werk.

Zitat:
Die Schatten von Träumen auf Flügeln aus Rauch
verwehen im Wind....sind vergänglich und flüchtig
Einerseits finde ich immer schade, wenn Träume etwas düster "Schatten" dargestellt werden und somit oft ein falsches Bild von Ihnen entsteht, ich denke aber, dass es daran liegt, dass der Mensch immer alles greifbar verstehen will usw. Hier werden die Träume als etwas flüchtiges, vergängliches (wie Seifenblasen?) dargestellt..Vom Ausdruck gefällt mir der Vers..

Zitat:
Hör doch.......ein Flüstern
Fühl doch.....ein Hauchen
Sieh doch
Hier sehe ich eine Art Zwischenruf, da man die ersten und letzten Verse durchaus zusammenlesen könnte. Ein Ausruf bzw. eine Animation sich den realen Sinnen hinzugeben...

Zitat:
wie alles im Leben...............den hilflosen Händen
des Menschen entgleitet......ein Blinzeln.....vorbei
Das ist das Schlußresüme. Nimm die Realität hin und lebe nicht in Träumen. Ok, na ja. Wie heißt es so schön "es gibt keine wahrheit außerhalb deines herzens, träume träume denn auch das ist wahr" Yeats.. deswegen ist das Resume nur Ausdruck einer Vermutung. Aber ich finde Gedichte sollen ja gerade dazu animieren, Dinge, Welten zu hinterfragen bzw. sich Gedanken darüber zu machen. Insofern,

hat mir gefallen dein Text ...liebe Grüße gin
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Alt 13.01.2012, 17:43   #5
Stimme der Zeit
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Hallo, gin,

Zitat:
Zitat von ginTon:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Die Schatten von Träumen auf Flügeln aus Rauch
verwehen im Wind....sind vergänglich und flüchtig
Einerseits finde ich immer schade, wenn Träume etwas düster "Schatten" dargestellt werden und somit oft ein falsches Bild von Ihnen entsteht, ich denke aber, dass es daran liegt, dass der Mensch immer alles greifbar verstehen will usw. Hier werden die Träume als etwas flüchtiges, vergängliches (wie Seifenblasen?) dargestellt..Vom Ausdruck gefällt mir der Vers..
Dankeschön, freut mich, wenn dir der Ausdruck gefällt. Hier meinte ich eigentlich die "Vergänglichkeit von Träumen", so, wie alles im Leben vergeht, vergehen auch viele Träume, dann bleiben nur noch "Schatten" von ihnen übrig, und auch diese "verwehen" irgendwann, im "Wind" des Lebens ...
Es ist mehr ein "geschriebenes Seufzen", es ist ja traurig, dass es so ist, aber nicht düster - eben nur leider oft "flüchtig", man kann Träume leider nicht "festhalten", auch wenn man das bei manchen gerne möchte.

Zitat:
Zitat von ginTon:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Hör doch.......ein Flüstern
Fühl doch.....ein Hauchen
Sieh doch
Hier sehe ich eine Art Zwischenruf, da man die ersten und letzten Verse durchaus zusammenlesen könnte. Ein Ausruf bzw. eine Animation sich den realen Sinnen hinzugeben...
Ja, stimmt, eine Art Zwischenruf und eine Aufforderung, sich den realen Sinnen hinzugeben (auch da gibt es Schönes, das beschränkt sich ja nicht nur auf Träume). Und zugleich auch die "flüsternde/leise Ahnung", die sagt: Nicht aufgeben, es warten noch andere Träume auf dich. Wenn wieder mal, durch welche Umstände auch immer, ein Traum "ausgeträumt" ist, sollte man die Hoffnung trotzdem nicht verlieren. Solange ein Mensch noch träumen kann, findet er immer wieder einen neuen Traum - wenn er hinsieht, hinhört und fühlt ...

Zitat:
Zitat von ginTon:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
wie alles im Leben...............den hilflosen Händen
des Menschen entgleitet......ein Blinzeln.....vorbei
Das ist das Schlußresüme. Nimm die Realität hin und lebe nicht in Träumen. Ok, na ja. Wie heißt es so schön "es gibt keine wahrheit außerhalb deines herzens, träume träume denn auch das ist wahr" Yeats.. deswegen ist das Resume nur Ausdruck einer Vermutung. Aber ich finde Gedichte sollen ja gerade dazu animieren, Dinge, Welten zu hinterfragen bzw. sich Gedanken darüber zu machen. Insofern,
Beides, lieber gin. Ja, wir dürfen natürlich die Wirklichkeit nicht "vergessen", man kann sich auch in einer "Traumwelt" verlieren und dann vielleicht etwas Schönes oder Wichtiges in der "Realität" übersehen. Andererseits ist es so, dass zwar alles vergänglich ist, so auch der "einzelne" Traum. Aber: Wir können unser Leben lang nach jedem vergangenen Traum auch einen neuen Traum träumen. Da hat Yeats ganz recht. Sind auch Träume vergänglich und flüchtig, so ist es dennoch möglich, sich das Träumen als Solches zu bewahren.

Dann gibt es auch im Bewusstsein der Wirklichkeit immer wieder neue Hoffnung.

Ich freue mich sehr, dass dir der Text gefallen hat.

Liebe Grüße

Stimme
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