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Alt 19.06.2012, 13:00   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Das Immer-was-bemuttern-Wollen
macht den Kontrollfreak wahrlich aus.
Er will, dass alle folgen sollen,
wer Freiheit sucht, ist ihm ein Graus!

Er straft mit zynischem Geschwafel,
erniedigt den erstarkten Geist,
steht lehrerhaft an jeder Tafel,
schreibt Regeln, die er allen weist.

Kam ich schon an der Wahrheit Boden,
dass du dich gar so sanft ergehst,
als sagtest du betont: Iwo denn,
ganz anders ist's, als du verstehst.

Je sanfter einer tut, je dichter
ist man am Punkt, der ihn berührt,
und drückt man weiter zu, zerbricht er
an Reimen, die er schmerzlich spürt.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 19.06.2012, 19:00   #2
a.c.larin
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Zitat:
Das Immer-was-bemuttern-Wollen
Jetzt muss ich doch die Augen rollen:
Seit wann bist du ein Neutrum?
Vor allem frag ich mich: WARUM?

Dein Schicksal dauert mich - so bitter
traf dich sein Schlag? Das ist ja arg!
Wenn ich da nur dran denk - ich zitter -
was mir das Auge so verbarg....

Nun denn, dann ist es wohl kein Wunder,
dass du Zerbrechen anderswo
verortet wähnst, doch viel profunder
ists letztlich bei dir selber so!

Zynismus, meinst du, will ich treiben?
Wie stieg dir doch die Galle hoch,
um dir im Halse zu verbleiben -
ich seh, du grämst dich immer noch.

An deiner Stelle, glaub ich, wär ich,
genauso deprimiert wie du.
Vielleicht magst doch ein Zucki, Erich -
wein dich nur aus, ich hör dir zu......
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 20.06.2012, 07:51   #3
Erich Kykal
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Standard Seufz!

Neutrum? Solch Oberflächlichkeiten
musst dein Humor nun schon bedienen?
Kalauer nennt man solches Streiten!
Mir scheint, dass saure Apfelsinen

längst wurden aus den sauren Trauben!
Ja, ist es denn die Möglichkeit!?
Ich würd so gerne daran glauben,
dass du alert und blitzgescheit

und würdig meiner Gegnerschaft
dich noch erraffst zu Argumenten
von Wortwitz und von Geisteskraft -
und nicht im Stil von Repetenten

ganz ohne Witz und unerquicklich
nur faul den Sinn des Worts verdrehst.
Dem tumben Tor nur scheint dies schicklich -
ich dachte, dass du mehr verstehst.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (10.08.2013 um 11:34 Uhr)
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Alt 20.06.2012, 22:17   #4
a.c.larin
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Oberflächlich soll ich scheinen?
Aber nein, mein lieber Kyk -
leise hör ich dich doch weinen!
Werfen wir nur einen Blick

auf das von dir selbst Gesagte
- hoffen wir, dass du es magst-
da ich zu zitieren wagte,
was du andernorts beklagst:

"Manchen ist die Welt voll Wärme
und sie wurzeln in der Zeit.
Wie die Vögel bilden Schwärme
sie in Gottgeborgenheit
.

Ihre Lieder jubilieren
allen Sommersonnen zu,
so als wären es die ihren
in zutiefst vertrauter Ruh.
....
.....
....
....
Darum lasst, ihr weißen Wangen
reinen Schnees mich an euch schmeigen!
Lasst mich, dem nie Lieder klangen,
kalt in eurem Troste liegen!"



Dieses kann ich nur verstehen
als den Ruf nach einem Licht -
doch in diesem Licht sich sehen,
nein, das will er dann wohl nicht...

Eigenartig sind die Männer,
in sich selber zweigeteilt -
diesem Elend "würdig" werden
hab ich niemals angepeilt!

Heldenhafte , stolze Ritter
wärn zwar nett - doch sind sie aus!
Trotzdem macht mich das nicht bitter.
Erstmal muss ein falsches "t "
aus der zweiten Zeile raus ....
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Alt 21.06.2012, 14:29   #5
Erich Kykal
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Deutlich muss ich es bezeigen:
Es heißt "schmiegen" und nicht "schmeigen"!
......................

"Lasst mich, dem nie Lieder klangen,
kalt in eurem Troste liegen!"
schrieb ich deulich an die Wangen
weißen Schnees, doch Frauen kriegen

Deutliches nicht mit! Sie meinen,
alles wär ein Hilferuf
von den Männern, die gleich Schweinen
dümmlich sind von Kopf bis Huf,

lauthals, unreif, unbeständig,
dankbar für die wahre Macht:
Eine Frau, die wohlverständig
über ihr Entarten wacht.

Stimmt es wirklich, frag ich leise,
dass das Bild so deutlich sei?
Sind die Weibchen wirklich weise,
und verständnisvoll dabei?

Eva mit dem Apfelmantra,
das den armen Depp betört!
Salome? Lucrezia Borgia?
Haben wir noch nie gehört!

Herzensgut sind alle Frauen,
hold und lieblich hier auf Erden?
Ach, mich packt ein leises Grauen,
wenn sie philantropisch werden!
__________________
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Alt 21.06.2012, 15:44   #6
a.c.larin
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Ist das vielleicht meine Schuld,
wenn du die falschen Frauen kennst-
und aus Gier und Ungeduld
verwegen mit Xanthippe pennst?

Klar kann das nicht wirklich munden,
trostlos bleibst du, ungeliebt!
Bess'res hast du nicht gefunden?
Weißt du nicht, dass es das gibt?

Aber nein - du willst's nicht glauben:
Zäh hängst du an düsterm Bild!
Wenn ichs wage, es zu rauben,
schlägst du um dich, wirr und wild....

Seufz. Dem Mann ist nicht zu raten!
Sehen wir doch, wie es ist:
Irrig gehn die guten Saaten,
und die wohlgemeinten Taten
dort, wo jemand Quasi-Klugheit
mit dem eignen Löffel frisst....
__________________
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Alt 22.06.2012, 08:49   #7
Erich Kykal
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Warum willst du so "bekehren",
retten "arme Sünderlein"?
Willst sie Glaube, Hoffnung lehren
und die Regeln vom Verein?

Messianisch ist dein Eifer,
Gutmensch du, jedoch von mir
spritzen eher Gift und Geifer
auf dein Rosenholzspalier

aufgeräumter Lebenslügen,
nett gemeinter Illusion -
Ich kann mich nicht selbst betrügen.
Brave Christen tun das schon!

Ich weiß um die Schattenzonen
in mir, um mich, anderweitig.
Deine heile Welt bewohnen?
Nein, die mach ich dir nicht streitig!

Sieh in allen nur das Beste,
wenn das deinen Tag versüßt.
Mach aus Buden Prunkpaläste -
Goldprinzessin, die du bist.

Willst du Gutes in mir finden?
Gern - nur zu, es steht dir frei:
Willst du dich vergeblich schinden,
ist's mir herzlich einerlei!
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Alt 23.06.2012, 06:12   #8
a.c.larin
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Ständig spricht er von "Bekehrung",
hält sich selbst als "armen Sünder"-
ach, was plappern tumbe Münder
doch dahin, anstatt Belehrung

endlich einmal zuzulassen,
sich als unvollkommes Wesen
wahrzunehmen und in Maßen
an dem Makel zu genesen!

Mich sieht er als Reformistin,
die sein Düsterwesen retten
will? Er irrt. Zum Seelenglätten
braucht es hier doch keine Christin!

Da im Wesensdunkel dümpelt,
was er "Gift und Geifer" nennt,
nützt - wie Fachkraft es fachsimpelt -
doch nur Therapie am End.....

Goldpaläste damit bauen
kann man nur, wenns lange dauert-
doch da er so lange "mauert",
wär das durchaus zuzutrauen....

Lege ruhig entspannt dich nieder,
hier ist eine sanfte Couch!
Und wir fangen einfach wieder
ganz von vorn an: Welches "Autsch"

ließ dich denn so bitter werden,
"Tenebrae", du Nachtgespinst?
Bin verworrener Beschwerden
Therapeutin! (und sie grinst )
__________________
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Alt 23.06.2012, 17:13   #9
Erich Kykal
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Standard Meine Seelenburg

Alter Schmerzen waren viele,
jede Träne Mauerstein,
und Bewußtsein wie Gefühle
mauerten sie gründlich ein.

Weh aus dunklen Kindertagen,
vieler Jugendjahre Pein
ließen jene Feste ragen
und mich darin sicher sein.

Unverwundbar hinter Wällen
sah ich in die Welt hinaus,
schöpfte Kraft aus ihren Quellen,
lernte meinen Teil daraus.

Doch ich teilte nie Berührung,
Liebe, Leben, Hoch und Tief.
Meiner Zinnen kühle Schnürung
hielt zurück, was nach mir rief.

Heute bin ich Burgruine,
gern begafft von allen Seiten.
Steinern ist die Mauermiene
und privat zu allen Zeiten.

Irgendwann wird sie verfallen,
unbewohnt im Wald der Zeit,
und durch seine Schatten hallen
Echos ihrer Einsamkeit.

Doch noch bin ich, und verschlossen
bleibt das Tor der ganzen Welt.
Hat es manche auch verdrossen -
dieses Sein hab ich gewählt!
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Alt 24.06.2012, 09:30   #10
a.c.larin
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Na, nun kommen wir der Sache
doch in Riesenschritten näher!
Innendrin rührt sich die schwache
Hoffnung noch auf klugen Späher,

der dem selbstgewählten Bunker
eine kleine Ritze ritzt,
den drin eingefrornen Junker
wieder anwärmt und erhitzt!

Und zu gleichen Teilen nagt auch
jene halbbewusste Angst
vor dem Schmerz, der dich ereilen
kann, wenn du nach Glück verlangst.

Doch so ist nun mal das Leben:
Diesen Preis hat die Geburt!
Zu dem neuen Ufer streben
wir durch unbequeme Furt.

Wenn da drüben Menschen winken,
fasse Mut und gehe los:
Du wirst nicht im Fluss ertrinken -
Liebe trägt dich wie ein Floß!
__________________
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