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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe larin,
vielen Dank für das "Rüberkommen" und das Disco-C - laut Duden tatsächlich die gewünschte Schreibweise. Liebe fee, dass ich das Bedrängungsgefühl erzeuge, empfinde ich als großes Lob, hoffe aber, dass das beim Leser nur kurzfristig so ist und dann das Gefühl der Erleichterung oder sogar Freude eintritt, weil die Sinnfrage gestellt werden kann. Lieber Erich, vielen Dank für deinen ausführlichen und genauen Kommentar. Dass dir dieses Gedicht wenig gefällt, kann ich verstehen. Die Gedichte von dir, soweit ich sie kenne, zeichnen sich durch einen hohe Sprachebenen aus und sind sehr formvollendet und rund, was ich mir dadurch erkläre, dass du jemand bis, der in sich ruht. Ich versuche diese Form für bestimmte Inhalte auch zu verwirklichen, aber für dieses Gedicht würde sie meiner Meinung nach nicht recht passen. Das vorliegende Gedicht handelt von jemandem, der nicht in Balance ist und gehetzt, weswegen ich vierhebige Zeilen mit unregelmäßiger Füllung und fast immer männliche Reime (pro Strophe taucht jeweils ein weiblicher Reim auf, um an passender Stelle Unruhe zu stiften) gewählt habe. Auch die teilweise niedrige Sprachebene begründet sich (meiner Meinung nach) aus dem Inhalt. Ob ich das überall passend hinbekommen habe, weiß ich nicht. Der Text hat mir jedenfalls sehr viel mehr Arbeit gekostet, als wenn ich schöne Jamben oder Trochäen geschrieben hätte. Dass ich mich in der ersten Strophe inhaltlich widerspreche, sehe ich nicht. Dass die seit Jahren beunruhigende Stimme laut und leise und manchmal gar nicht spricht, dass sogar ihr zeitweises Verstummen als bedrohlich gesehen wird, zeigt nur die Besessenheit. In Zeile zwei in Strophe zwei spreche ich ruhig mit dem Ton auf dem u: "dann bat ich sie nur, dass sie ruhig sei." Wenn du sagst: "Insgesamt ist mir die Sprachmelodie durchgehend zu abgehackt, zu flatterhaft." Dann ist das für mich genau die Bestätigung, dass mir das gelungen ist, was ich wollte. Der Unterschied zwischen unseren beiden Ansichten liegt wohl darin, dass du diese Unförmigkeit für künstlerisch nicht gerechtfertigt findest, womit du vielleicht sogar Recht hast. Ich kenne jedenfalls einige gute Argumente für deinen Standpunkt, die mich bisher jedoch nicht ganz überzeugen konnten. Ich bin mir aber nicht sicher und experimentiere. Wir sind vermutlich recht unterschiedliche Typen. Auf alle Fälle sind deine Kommentare sehr wichtig, und ich lese sie gründlich (auch solche, die nicht meine Gedichte betreffen), um davon zu lernen. Liebe Grüße euch allen Thomas Geändert von Thomas (13.07.2012 um 13:42 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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lieber thomas,
nun - da du auf erichs kommentar schon selber geantwortet hast, kann ich mich ja noch einmal melden. also ehrlich: ich finde deine fassung dem thema angemessener und passender, und zwar aus genau den gründen, die du auch siehst. auf mich wirkt das gedicht dadurch authentischer. nicht, dass erichs vorschläge nicht gut gewesen wären - aber sie sind eben doch "verkykalt". ( nicht böse sein, erich! ![]() am liebsten hätte ich dazu geschrieben: man kann/muss /soll/ darf nicht aus jedem gedicht ein sonett machen! erich ist derzeit im bildergedicht-sonettschreibemodus. das ist gut so - dort passt seine klangvolle sprache absolut dazu. dein gedicht gehört aber einem anderen genre an. hier sollen nicht klangbilder geschaffen werden, sondern es muss an der haut kratzen und unter den nägeln brennen! da muss das allzu klangvolle, liebliche wegbleiben! insoferne ist "kriegslärm" hundertmal deutlicher als "träumte" .( das klingt in dem zusammenhang echt schwammig für mich.) gewissenspein hat nichts träumerisches an sich, quälende sinnfragen schon gar nicht. also ich bin da ganz bei dir! liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#3 |
TENEBRAE
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Ich bin keineswegs böse - ich rechne immer damit, dass meine Vorschläge keinen Anklang finden, entsprechen sie doch MEINEM Geschmack. Dessen bin ich mir immer bewusst. Also keine Sorge - sollte sich jemand welche gemacht haben...
![]() ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Erich,
ich sehe das auch so und finde deine Kommentare und "Spiegelungen" sehr anregend. Auch wenn ich bisweilen anderer Ansicht bin, helfen sie, das eigene Denken zu überprüfen. Bitte weiter so. Liebe Grüße Thomas |
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