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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 31.08.2012, 18:18   #1
Galapapa
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Hallo Erich,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar und die Mühe, die Du Dir dabei gemacht hast!
Erst mal im Einzelnen Deine Verbesserungsvorschläge:
S1/V3: Was Du mit "ästhetischer" meinst, hab ich nicht ganz verstanden.
"Sich finden" und "etwas finden" erscheint mir inaltlich unterschiedlich. "Sich etwas finden kommt mir sogar etwas mundarlich vor.
Keine Ahnung, aber vom Gefühl her möchte ich es mal so lassen.

S2/V3: An dem "als" kann ich nichts Linkisches finden. "Wie" sagt ja auch aus, dass es nicht wirklich ein Schleier war, sondern nur so aussah.

S3/V2-2: Das Komma werde ich verbessern; danke!
Ebenso das "vor Entsetzen", obwohl ich meine, dass "mit" sinngemäß das gleiche aussagt aber eben mit Worten, die weniger alltäglich klingen. Ich möchte hier aber Deinem Rat folgen. Seltsam bin ich selber schon genug.

S3/V4: Hier allerdings bin ich anderer Meinung: Das "und", meine ich, kann man hier ruhig einfügen weil es zwei gleichartig aufgebaute Nebensätze voneinander besser (angenehmer) trennt. Außerdem ist mir das "trübe" hier wichtig weil solche Tümpel, so wie ich sie kenne, nie klaren Wassers sind und weil damit die Denkmöglichkeit, sie könnte sich ja getäuscht haben, mitschwingt. Im Uferbereich ist das Wasser ja meist auch nicht so tief, dass es dunkel oder gar schwarz erscheint.
Gerade dieses Detail, wie auch schon S3/V2, spiegelt halt auch etwas meinen eigenen Stil und davon möchte ich ungern abweichen.

S4: Hier möchte ich gern beide Deiner Vorschläge übernehmen.

Die Erklärung, die Du für Deine Geschichte suchst, musst Du selber finden.
Ich möchte in diesem Zusammenhang an Märchen erinnern; denk doch mal so herum. Außerdem steht der Text ja auch unter "Phantastisches".
Du sagst ja selber

Zitat:
Andere mögen dieses "In-der-Luft-Hängen" der Geschichte durchaus genießen
und zu diesen "Anderen" gehöre ich auf jeden Fall. Ich liebe diese große Freiheit der Interpretation, die mir die Möglichkeit gibt, den Text meinen Bedürfnissen, Erinnerungen, Erfahrungen und meiner Art anzupassen.

Das hat auch etwas damit zu tun, dass mich Geheimnissvolles, nicht Erklärbares fasziniert.
Nüchtern betrachtet ist natürlich die ganze Geschichte eine Metapher, deren Hintergrund auf verschiedene Arten verstanden werden kann.
Sind es Erscheinungen einer Depression oder vielleicht Symptome einer Psychose?
Mit anderen Worten: Man sollte hier nicht nach einer logischen Erklärung suchen.
Ich hab mich gefreut über Deinen Kommentar und danke Dir nochmals
Herzliche Grüße!
Galapapa
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Alt 01.09.2012, 15:53   #2
Erich Kykal
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HI, Charly!

2 Sachen:

Mit ästhetischer meinte ich: Sprachlich schöner, elaborierter.
"sich...zu finden" im Sinne von "für sich...finden", eine Dativkonstruktion, empfinde ich als lyrisch angenehmer als das schlichte, vergleichsweise etwas platt klingende "den...zu finden".
Aber ich respektiere natürlich wie immer deine Präferenzen.

Märchen haben immer einen Grund, aus dem heraus jemandem etwas geschieht, denn so vermitteln sie ihre Moral - und jeder Hörer/Leser WEISS genau, WARUM dieser Person dies zustößt, sei sie gut oder böse, sei es Ungerechtigkeit, die im Lauf der Geschichte gesühnt/gerächt werden muss oder gerechte Strafe für Untat und Lüge. Und man weiß immer, WER schuld ist. Und selbst in den seltenen Fällen, wo ein Märchen eingangs die Ursachen und Motive aus spannungstechnischen oder erzählungsdynamischen Gründen verschweigt, wird es irgendwann doch geklärt und aufgelöst - auf diesen Aha-Effekt verzichtet kein guter Geschichtenerzähler, denn er weiß: Die Menschen WOLLEN wissen, WARUM!
Ich möchte sogar behaupten, so gesehen verhält sich dein Gedicht eher entgegengesetzt zur klassischen Märchentradition.

Das wollte ich noch loswerden.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 02.09.2012, 10:00   #3
a.c.larin
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Hallo galapapa,

das ist ein sehr gänsehautverdächtiger Blick in die Tiefen der Unbewussten - sprachlich märchenhaft-mythisch-poesievoll umgestzt!

Was ich schön finde, ist, dass sich dabei die Spannung allmählich aufbaut:

Das "morgenfeuchte Blumengras" und der "schimmernde Schleier" beginnen noch ganz harmlos, kippen aber bald in "Beklemmung", "Entsetzen" und "grauenhafte Angst". Dem allen kann sich das Lyrich nur duch die Flucht entziehen - trotzdem bleibt das Unbehagen am Schluss.....

Altmeister Hitchcock hätte seine helle Freude daran gehabt.

Schaurig schön zu lesen!
Lg, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 02.09.2012, 12:42   #4
Galapapa
Galapapa
 
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Liebe larin,
danke für Deinen Kommentar zu meinem Gedicht und Dein Lob!
Dieser Text ist die Überarbeitung eines Gedichtes, das ich vor drei Jahren, als ich anfing zu schreiben, verfasste. Es war mit den ganzen Schwächen des Anfängers behaftet und bedurfte einer neuen Auflage.
Dabei habe ich dann dieses phantastische Element benutzt, um, wie im Märchen, dem Beschriebenen einen breit interpretierbaren Hintergrund zu geben.
Natürlich freue ich mich sehr, dass das so gut anzukommen scheint.
Phantastisches in Verbindung mit der Natur, das ist die romantische Abteilung, in der ich mich am wohlsten fühle, zumal wenn's dann auch noch gruselig wird.
Ich danke Dir nochmals und grüße Dich herzlich!
Galapapa

Hallo Erich,
da muss ich nochmal nachhaken denn Du hast meinen Bezug zu den Märchen völlig falsch verstanden.
Natürlich haben Märchen alle einen konkreten Hintergrund; es wird anhand von Geschichten und Vorgängen versucht zu erklären, warum der Wolf böse ist und sterben und die böse Hexe verbrennen musste.
Bei meinem Hinweis auf Märchen ging es mir darum, dass auch hier Phantastisches, Dinge die gar nicht wirklich sind oder geschehen, benutzt werden um einen Hintergrund für das Erzählte zu schaffen.
In meinem Text bietet sich hier das mysteriöse, unwirkliche Element geradezu an, um den Leser in die Tiefen des Unbewussten zu führen, um es mit den Worten von larin zu sagen.
Man kann diese Stimmung, die das Gedicht innehat auch kaputtreden und sagen: Warum sieht die Frau ein fremdes Spiegelbild? Weil sie unter einem Verfolgungswahn leidet oder weil .....
Lyrik wäre dann meiner Meinung nach fehl am Platze.
Ich grüße Dich herzlich!
Galapapa
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