Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Stammtisch

Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 24.11.2012, 18:19   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Antigone!

Ein sprachlich gediegenes Werk, bis auf S1Z6 - die Inversion dort wirkt unschön. Mögliche Alternative: "geschweige, dass Vernunft uns endlich lacht."

Was mir bei deinem Dichtstil auffällt (zumindest erscheint es mit zuweilen so), ist, dass er oft recht moralisierend klingt, wie eine philosophische Vorlesung an der Uni oder ein Vortrag, den man schlecht erzogenen Kindern hält. Ein wenig oberlehrerhaft eben.
Ich darf das sagen, weil ich früher ähnlich geschrieben habe - bis ich merkte, dass die Menschen die Lektion viel eher schlucken, wenn man sie quasi "mitnimmt", emotional und ihre vielleicht andere Gedankenwelt respektierend, als wenn man ihnen den nassen Lappen ungeliebter Wahrheiten klatschend um die Ohren haut! Du verstehst, was ich meine? Keiner hört Moralisierendes gern, man verpackt es besser in Geschichten, mit deren Helden oder Antihelden sich der Leser identifizieren kann oder möchte. Oder man stellt es als Frage in den Raum, aber ohne sich als Mahner quasi als besseres, moralisch überlegenes Wesen hinzustellen. Die Leser tendieren dazu, das so zu sehen, selbst wenn es beileibe nicht so gemeint war.

Du schwingt - zwar sehr gekonnt, aber leider oft allzu deutlich - den moralisch erhobenen Zeigefinger eines Lehrer Lämpel...und du weißt, wie sehr Max und Moritz, die Allzumenschlichen, das respektiert haben, oder?
Das alles soll jetzt kein Vorwurf sein - das Gedicht ist sehr gut. Es ist nur ein stiller Rat zur Güte von einem, der es mal genauso gemacht hat.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (24.11.2012 um 18:23 Uhr)
Erich Kykal ist offline  
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Ihr Lieben und auch nicht so Lieben Justin Ein neuer Morgen 7 24.12.2011 13:09
Gedanken lieben Stimme der Zeit Liebesträume 7 17.07.2011 19:42
Hallo Ihr Lieben! plueschtier Vorstellung in der Hafenkneipe 7 26.09.2010 15:48
Hallo Ihr Lieben, Justin Vorstellung in der Hafenkneipe 10 29.08.2010 14:54


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 11:05 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg