Dreiste Diebe

[Friedhelm Götz]

Es ist bei uns zur Weihnachtszeit
als Schutz die Polizei nachts weit.
Das lockt hervor Gelichter, Diebe,
sie stahlen mir die "Dichterliebe".

Ein Erbstück meiner hehren Alten,
ich sollt es treu in Ehren halten.
Drum gäb ich beste Weine her,
wenn wieder mein der Heine wär!

Die Nachbarn mehr an Hiebe denken,
doch einer ließ die Diebe henken,
die ihm sein Häuschen leer gemacht.
Sie haben dann nicht mehr gelacht,

weil sie, fernab von Weltenzonen,
in höllischen Gezelten wohnen,
wo Teufel sie in Jauche brodeln,
bis sie zum Höllenbrauche jodeln.

Zum Inhalt:

Es handelt sich um zwei Geschichten. Die eine betrifft einen guten Freund, dem vor einiger Zeit neben einigen Gemälden auch wertvolle Autographen gestohlen wurden. Die zweite Geschichte ist aktueller und hat sich kürzlich in unserer Region zugetragen.
Ein Ehepaar hatte auf der Veranda seines Einfamilienhauses einen alten verrosteten Grill stehen. Eines Tages war er verschwunden. Nach gut einer Woche stand er wieder an seinem Platz und funktelte wie neu, so schön war er geputzt. Am Grill war ein Brieflein befestigt, in dem stand, man hätte sich den Grill für einen Grillabend ausgeliehen und möchte sich mit zwei Karten für ein Konzert bedanken. Die Beschenkten nahmen dankend an und genossen das Konzert. Als sie wieder heimkehrten, sahen sie die Bescherung: Ihr Häuschen war fast komplett ausgeräumt.