28.12.2012, 15:16 | #1 |
TENEBRAE
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Dunkle Erinnerungen
Wir lachen laut, um manches zu verbergen,
das an uns gräbt, wenn wir alleine sind mit des Erinnerns ungeliebten Schergen, genannt Gewissen, Reue und auch Scham, und wirken hilflos wie dereinst als Kind, wenn uns ein tiefes Wehtun überkam. Wir drehen uns, wie in uns selbst gefangen, nur immer ruhelos im gleichen Kreis, aus dem wir lebenslänglich nicht gelangen, gewachsen an der Schuld, doch unvergeben vom eignen Selbst, das gleich der Hölle Kreis uns grausam bindet, wo wir einsam leben. Sind wir nicht andre lang, da wir doch lernten aus allem Übel, das wir einst getan? Aus nicht vergessenen, doch weit entfernten Gefäßen alten Schmerzes tropft ein Schämen in wunde Glut und facht sie tosend an, uns Zuversicht und allen Mut zu lähmen. Doch nur, wenn wir die Schatten auch umarmen, die uns zu jenen machten, die wir sind, wenn wir Vergebung finden und Erbarmen auch vor uns selber, die wir menschlich fehlen, kann endlich sein, dass all das Blut gerinnt, und Wunden heilen, statt uns nur zu quälen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (31.08.2019 um 12:45 Uhr) |
30.12.2012, 17:07 | #2 |
verkannt
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Beiträge: 332
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Hallo Erich,
von meinem Verständnis her ein Stück darüber, dass es immer zwei Seiten gibt. Deine Zeilen greifen tief und finden Anklang bei mir. Hier lese ich von der Akzeptanz der dunklen Seite, darüber dass man den eigenen Dämonen annehmen kann und das Vis a Vis mit ihm nicht unbedingt furchtbar sein muss. Ein Gegenübertreten ist nicht wirklich leicht, kann aber auch ein Gewinn sein, um sagen wir mal (und ich hoffe das klingt nun nicht zu Esotorisch), einig mit sich selbst zu werden. Ich befasse mich gerade sehr intensiv mit diesem Thema und kann dem der soviel Kraft / Mut, (wie auch immer), aufbringen kann / konnte, nur meine Anerkennung aussprechen. Eigentlich bin ich nicht so, dass ich an Texten herumkrittel, nur das doppelte uns gefällt mir nicht wirklich, ist aber, so glaube ich, von dir bewusst so eingesetzt worden. Sehr gerne gelesen. Einen lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
30.12.2012, 20:43 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Cebrail!
Danke für deine Gedanken! Das doppelte "uns" mag ich auch nicht, fand aber bis dato keine akzeptable Alternative, die den Inhalt gleichermaßen auf den Punkt bringt. LG, eKy PS am Rande: Deine Signatur ist teilweise extrem schlecht lesbar - soll das so sein? Ebenso vergeudet sie unnötig viel Platz - muss das sein? Waren wir nicht irgendwann gehalten, grade dort sparsam zu agieren?
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
30.12.2012, 21:30 | #4 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
mit jenen kleinen und großen Höllen ist ein Menschenleben wohl immer behaftet - es sei denn, es kennt weder Gewissen noch hat es ein Herz. Und so liest sich auch dein ansprechendes und berührendes Werk, wobei ich berührend eher -betroffen machend- für mich übersetzen möchte. Man liest sich durch die Strophen, findet viele (alle) eigene Befindlichkeiten und sehnt sich nach einem "Trost". Der kommt in der letzten Strophe und mit der stimmt man der Aussage zu und bewundert erst danach das wunderbar umgesetzte Werk. Leider weiß man darum nicht von Kind an. Man lernt zu verbergen, zu überspielen und gar nicht selten hofft man, man würde eine Schuld oder Scham nur persönlich zutiefst empfinden. Nach gesammelter Erfahrung hat man den Umgang mit Schuld und Schmerz ein wenig für sich begriffen. Sich selbst zu vergeben ist viel, viel schwerer als man glaubt. Ich habe sehr unter Alpträumen gelitten und an der "Deutung" gearbeitet. Ein Hilfsmittel war, dem "Dämon" mit Liebe zu begegnen, ihn so anzusprechen und ihm zu vergeben. Es half tatsächlich. Das hat im übertragenen Sinne auch mit deinem Werk zu tun. Der "geträumte Dämon" ist/war ein Teil von mir. Ein gutes und interessantes Thema, denn es geht nicht ausschließlich um große Wunden. Wie oft sind es die kleinsten, fast unbemerkten von anderen, die wir aber für uns ganz anders betrachten und durchleben. Ich lese gleich noch einmal. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
03.01.2013, 12:57 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
DAS ist das schönste Lob überhaupt! Vielen Dank! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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