22.01.2013, 10:26 | #1 |
Gast
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Ondit
Ondit
Mitunter beginnen selbst Steine zu reden, Gräser erregen sich flüsternd im Wind; Die Quellen und Bäche zerfließen in Fehden, Sträucher sind Bäumen nicht freundlich gesinnt. Und trunken vor Lust: das Gekrächz einer Krähe. |
22.01.2013, 17:41 | #2 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi, Marcy! (Ich hoffe, ich darf fürderhin abkürzen, ich bin nämlich tippfaul...und Zweifingertipper!)
Ja, die Gerüchte - wer wüsste nicht (spätestens seit seiner Schulzeit) um diese ausgesprochen unangenehme menschliche Eigenschaft? Sehr gekonnt hier in eher unverfänglichen Bildern der Natur zum Ausdruck gebracht! Wäre der Titel nicht, man käme wohl nicht so leicht drauf, wie es tatsächlich gemeint ist! Gefinkelt! Eine Frage nur: Endet das Gedicht mit dieser einzelnen ungereimten Zeile oder ist das ein "work in progress"? Würde mich jedenfalls sehr freuen, mehr in solchen griffigen Bildern zu lesen! Sehr gern genossen und beklugscheißert! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
22.01.2013, 18:32 | #3 |
Gast
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Hallo eKy,
ich arbeite gern mit Brüchen; im Gereimten habe ich deshalb eine stille Vorliebe für Waisen. Aber hier geht es noch um etwas anderes. Dir, Versiertem, ist sicherlich aufgefallen, dass die ersten vier Verse jeweils ein Klangpärchen beherbergen. Dies steht für die Mund-zu-Mund-Weitergabe von Gerüchten. Am Schluss gibt es zwei Pendants - was die (zusätzliche) Freude eines hämischen Umfelds ausdrücken soll. - Erleben wir thematisch alle immer wieder, wie du ganz richtig sagst. --- Eigentlich habe ich viel Spaß an Reimgedichten und verstehe manchmal selbst nicht, warum ich mich ihnen so wenig widme. Durch das Grundgerüst gelingt es oft besser, Subtiles auszudrücken als im Vers libre. Aber ich bin ja ausdrücklich wegen der Reimerei hergekommen und werde mich hoffentlich - mit eurer Hilfe - auf diesem Gebiet weiter verbessern. LG, Marcy |
22.01.2013, 23:33 | #4 |
ADäquat
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Hallo marcy,
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23.01.2013, 10:44 | #5 |
Gast
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Danke schön, Chavali.
Aus meiner Erfahrung ist am Ende solchen Tuns nur unter größeren Mühen festzustellen, wer was und wann gesagt hat. Die Dinge verselbständigen und blähen sich auf. Und es gibt stets eine große Zahl an Claqueuren, denen gerade dies helle Freude bereitet ... LG, Marcy |
25.01.2013, 23:28 | #6 |
Lyrische Emotion
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Hallo marzipania,
ja, Gerüchte können für viel Zwietracht und Ärger sorgen und meistens gibt es dabei einen lachenden Dritten. Ein solches Gerücht entsteht oft durch Hörensagen und ein Betroffener hat es dann meist nicht leicht, dieses wieder aus der Welt zu schaffen. Fast immer steht jemand dahinter, der einem anderen absichtlichen Schaden zufügen möchte oder aber einfach nur, um sich wichtig zu machen, weil er etwas von jemandem angeblich weiß, was andere nicht wissen und mit diesen "Informationen" dann Aufmerksamkeit erregen will. Im harmlosesten Sinne nennt man dies dann Klatsch und Tratsch in gesteigerter Form kann dies zu einem bösen Gerücht mit durchaus auch tragischen Folgen für einen Betroffenen führen. Ich mag Rabenvögel aller Art in Natur eigentlich sehr gerne, finde sie aber auch als Metaphern für bestimmte Dinge sehr ausdrucksstark. In diesem Sinne gefallen mir diese Zeilen auch sehr. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
26.01.2013, 13:12 | #7 |
Gast
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Hab Dank für deinen ausführlichen Kommentar, Falderwald.
Bezogen auf die Freude an übler Nachrede muss ich dir leider Recht geben. Seit der Einführung des Internets sind üble Tratschereien noch leichter zu bewerkstelligen und finden regen Anklang. Das ändert aber nichts daran, dass ich Raben und Krähen in echt ebenfalls gut leiden mag; sie wirken ungemein intelligent auf mich, sind furchtlos und haben einen (alles?) durchdringenden Blick ... LG, marcy |
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