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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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26.01.2013, 11:42 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ungesagt
Version 2
Ungesagt Leb du im Feuer, Brandsatz meiner Tage. Will nicht zu dir, das Flammenmeer zerteilen, um dich zu sehen, dich in wilder Rage. Bin müde all der Streitereien. Plage mich ungern. Zeit ist nun zum Wundverheilen, dem Narbenrot in voller Takelage. Leg zwischen uns mein Schweigen dir einstweilen. © marzipania 01/2013 Version 1 Ungesagt Leb du im Feuer, Brandsatz meiner Tage. Will nicht zu dir, das Flammenmeer zerteilen, um dich zu sehen, dich in wilder Rage. Leg zwischen uns mein Schweigen dir einstweilen. Bin müde all der Streitereien. Plage mich ungern. Zeit ist nun zum Wundverheilen, dem Narbenrot in voller Takelage. Leg zwischen uns mein Schweigen dir einstweilen. Geändert von marzipania (27.01.2013 um 10:15 Uhr) |
26.01.2013, 16:15 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 143
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Liebe Marzipania,
hier könnte man eine Art Abrechnung mit jemandem hineinlesen, oder eine mit einem Teil der eigenen Person. Mit einem Kämpferischen, oder einem kämpferischen, streitbaren Teil seiner selbst. Auch wenn ich daneben liegen sollte, so gefällt mir Deine Wortwahl. Man müßte allerdings Rage/Takelage wie Tage lesen, wenn es sich reimen soll mit herzlichen Grüßen, Löwenzahn |
26.01.2013, 18:11 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hui!
Die Sache mit dem Augenreim ist mir noch gar nicht uffjefallen *schäm. Ein schönes Beispiel für noch schönere Schönleserei! Da muss ich noch mal ran. Und zwar sofort. Hab Dank, du aufmerksames Wesen, und etwas Geduld! Liebe Grüße marcy |
26.01.2013, 18:59 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 143
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Ich muss meinen Fehler berichtigen, liebe Marzipania.
Ich blödes Gelbgewächs übersah, dass sich die Tage auf Plage und Rage auf Takelage reimen. Ich habe mich irreführen lassen durch das Auseinanderliegen der passenden Reime und mich auf die Tage eingeschossen - dass mir die Beurteilung aus dem Ruder gelaufen ist. Tschuldigung! Wo ist nur mein Kopf geblieben? Ich werde doch nicht vor dem gelb Erblühen frühzeitig zur Pusteblume mutieren mit herzlichen, jedoch reuevollen Grüßen, das Zahngewächs, heute recht zahnlos |
26.01.2013, 19:14 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Du machst mich ganz wuschig!
Trägst aber nur ein Teilschüldelchen. - Denn ursprünglich sollte das Gedicht eine Siziliane werden, was aber mit diesen Reimen nicht geht. Andererseits versaue ich mir den Sinn, wenn ich die konsequent anpasse. Isses halt keine Siziliane, nur eine etwas eigentümliche Form, und alle sind (hoffentlich) zufrieden. Selbst ich (mittlerweile). Jedenfalls ein bisschen ...: LG marzipania |
26.01.2013, 19:29 | #6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.942
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Hallo marzipania,
ich muss sagen, der Augenreim hat mich hier eigentlich gar nicht wirklich gestört, denn durch das Reimschema sieht das aus, wie gewollt. Ich bin zwar auch zuerst über Plage/Takelage gestolpert, doch dann sah ich in S1 Tage/Rage und es ging für mich in Ordnung. Komischerweise ist mir das in S1 gar nicht vorher aufgefallen. Inhaltlich steckt in diesem Text ein kleiner Brandsatz. Er ist eine Zustandsbeschreibung einer durchlebten Gegenwart, die durchaus noch selbst in emotionalen Flammen steht und es nicht erträgt, diese noch durch den Kontakt mit einer anderen heißen Gefühlswelt zu verstärken. Und weil das alles noch so frisch ist, das Narbenrot steht ja noch in voller Takelage, braucht es eben seine Zeit, bis die Wunden verheilen. Und so lange ist es wohl besser, sich in Schweigen zu hüllen, denn sonst, so bleibt es zwar ungesagt, bleibt die Verletzungsgefahr nach wie vor bestehen. Es ist kein endgültiges Schweigen, denn mit ein wenig Erfahrung im Rücken, ist es stets bewusst, daß solch ein Zustand sich auch wieder bessert. Es braucht halt nur seine Zeit. Ja, das kann ich nachvollziehen... In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
26.01.2013, 19:46 | #7 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Tun wir also so, als wäre alles von langer Hand vorbereitet worden. - Und es gibt gottlob in echt unglaublich viele (auch schräge) Formen, die ich fast alle gern mag, besonders bei Frau Bachmann. --- Im Balladenbereich sind mir ebenfalls einige untergekommen. Die werde ich demnächst mal vorstellen. Den Inhalt des Gedichts hast du zutreffend interpretiert. - Solche Lebenserfahrungen bleiben nicht aus. Ein Weiser kann damit kühl umgehen. Aber ob ich mich zu dieser aussterbenden Art zählen darf? Tja. |
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26.01.2013, 20:21 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo marzipania,
wie wäre es, wenn du die beiden ersten Strophe zu einer zusammenfassen würdest, und nur die Sclusszeile abgesetzt bleibt. Ich glaube, dass dun es eigentlich so meinst und es würde auch des Lesen erleichtern (bzw. mögliche Augenlesen) verhindern. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
27.01.2013, 10:07 | #9 |
Gast
Beiträge: n/a
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Das ist eine Superidee, Thomas, der ich gleich folgen werde!
Hab herzlichen Dank, mein Lieber. |
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