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#1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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eine prise migräne
in meinen schläfen pochen das un vergessene das nicht vergorene die halbheiten um die wette mit einer prise migräne die schwüle vergeudet ihre halb wert zeit mit schweiß aus brüchen & die sonne sucht ihre bahn durch den roll laden schlitz sie versengt der weil als er satz den kaktus auf dem fenster brett vor dem kopf liegt ein nasser wasch lappen auf der denker stirn des besitzers ich denke & lenke dem stich hinter her den gedanken der erinnert dass es schmerzt das leben gerade wegs fröhlich bis in den tod wo wir über all um wege sehen & ringe der wahrheit die lügen ab
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (14.02.2013 um 12:09 Uhr) |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, walther!
Zu abgehackt im Schriftbild für ein flüssiges und gut verständliches Lesevergnügen. Der Verzicht auf Interpunktion, auf Großschreibung, vor allem aber das Getrenntschreiben normalerweise zusammengesetzter Wörter tut der Lyrik nicht gut, wirkt wie ein aufgesetzter "Gag", ein Sichbemühen um besondere "Originalität". Kein gelungener Wurf in meinen Augen - schade! Denn das eigentlich Originelle - deine Sprachgewandtheit, dein Spielen mit Bildern - wird so bloß verhackstückt von einer äußerlich aufgepfropft wirkenden Art der Effekthascherei. Vielleicht bin ich auch einfach zu altmodisch... ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (13.02.2013 um 15:09 Uhr) |
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#3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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für dich,
lb eky, der klarschreibremix: in meinen schläfen pochen das un- vergessene das nicht vergorene die halbheiten um die wette mit einer prise migräne die schwüle vergeudet ihre halbwert- zeit mit schweißausbrüchen und die sonne sucht ihre bahn durch den rollladen- schlitz sie versengt derweil als er- satz den kaktus auf dem fenster- brett vor dem kopf liegt ein nasser waschlappen auf der denkerstirn des besitzers ich denke und lenke dem stich hinter- her den gedanken der erinnert dass es schmerzt das leben geradewegs fröhlich bis in den tod wo wir überall umwege sehen und ringe der wahrheit die lügen ab lg w.
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mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (14.02.2013 um 12:09 Uhr) |
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#4 | |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Du meinst wohl, so:
Zitat:
SO könnte ich das gut lesen und dabei genießen...wenn's denn Reime hätte! Ach, ich bin wohl wirklich zu altmodisch... ![]() ![]() Auf ein paar Inversionen (S4,5) könnt ich verzichten, ansonsten gelesen und verstanden. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#5 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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lb. eky,
das "pochen" habe ich korrigiert. danke für deine große hilfe. deine form des satzes ist spannend zu lesen. auch dafür danke. lg w.
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Walter,
in meinem Leben hatte ich schon viele Migränen, und du wohl auch. Deswegen kann ich den pochenden Rhythmus und die abgerissene Phrasierung gut nachvollziehen. Obwohl ich Erichs Aussagen über die "Schreibweise" und das "Experimentalgedöns" im Grunde richtig finde, denke ich schon, dass es legitim ist, diesen Zustand zu beschreiben, in einen allgemeinen Zusammenhang zu stellen und poetisch zu verarbeiten und zu nutzen, wie du es hier machst. Wahrscheinlich ist das bei jedem Menschen anders, aber bei Migräne geht das Hirn bei mir in sich verselbstständigende Loops - volkstümlich als spinnen bezeichnet. Dieses Element wäre für eine lyrische Behandlung des Themas vorteilhaft nutzbar, aber wahrscheinlich ist es bei dir ja anders. Die erste Strophe charakterisiert den Zustand zu Beginn der Migräneentladung recht gut. Mit der Halbwertszeit in der nächsten Strophe kann ich nichts anfangen, ansonsten ist alles nachvollziehbar. Den "roll laden schlitz" gibt es bei mir nicht, nur absolutes Dunkel, aber als poetisches Bild ist er gut gewählt. Der Schluss zeigt mir wieder, dass es unterschiedliche Strategie gibt, mit dem Problem umzugehen. Ich finde dein Experiment interessant (und kein Gedöns). Die Schreibweise stört mich, da ich Gedichte mit den Ohren lese und nicht mit den Augen. Aber das habe ich dir ja schon gesagt. Die Migräne ist wahrscheinlich vorbei, aber die Migräneursache nicht, weshalb ich schon im Voraus gute Besserung wünsche, wenn du wieder mal da hindurch musst. Liebe Grüße Thomas P.S.: Mir fällt auf, dass du ziemlich viel unter "Finstere Nacht" unterwegs bist. Hoffentlich bedeutet das nicht, dass es dir wirklich schlecht geht.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (17.02.2013 um 20:07 Uhr) |
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#7 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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lb thomas,
die migräne befällt mich gerne sommers. winters eher selten, wenn aber dann, wenn schnee im anmarsch ist. mir geht es nicht schlecht, im gegenteil. es geht mir eigentlich gut. aber ich bin ein kleiner melancholiker. ![]() danke für kommentar und mitgefühl! lg w.
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