Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 13.02.2013, 21:42   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Du meinst wohl, so:

Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
In meinen Schläfen pochen das Unvergessene, Hier besser Plural.
das nicht Vergorene, die Halbheiten
um die Wette mit einer Prise Migräne.

Die Schwüle vergeudet ihre Halbwertzeit
mit Schweißausbrüchen, und die Sonne
sucht ihre Bahn durch den Rollladenschlitz.

Sie versengt derweil als Ersatz
den Kaktus auf dem Fensterbrett.
Vor dem Kopf liegt ein nasser Waschlappen

auf der Denkerstirn des Besitzers.
Ich denke und lenke dem Stich hinterher
den Gedanken, der erinnert, dass es schmerzt,

das Leben -

geradewegs fröhlich bis in den Tod,
wo wir überall Umwege sehen,
und ringe der Wahrheit die Lügen ab.

SO könnte ich das gut lesen und dabei genießen...wenn's denn Reime hätte! Ach, ich bin wohl wirklich zu altmodisch...!

Auf ein paar Inversionen (S4,5) könnt ich verzichten, ansonsten gelesen und verstanden.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2013, 17:55   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb. eky,

das "pochen" habe ich korrigiert. danke für deine große hilfe. deine form des satzes ist spannend zu lesen. auch dafür danke.

lg w.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2013, 19:21   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Hallo Walter,

in meinem Leben hatte ich schon viele Migränen, und du wohl auch. Deswegen kann ich den pochenden Rhythmus und die abgerissene Phrasierung gut nachvollziehen.

Obwohl ich Erichs Aussagen über die "Schreibweise" und das "Experimentalgedöns" im Grunde richtig finde, denke ich schon, dass es legitim ist, diesen Zustand zu beschreiben, in einen allgemeinen Zusammenhang zu stellen und poetisch zu verarbeiten und zu nutzen, wie du es hier machst.

Wahrscheinlich ist das bei jedem Menschen anders, aber bei Migräne geht das Hirn bei mir in sich verselbstständigende Loops - volkstümlich als spinnen bezeichnet. Dieses Element wäre für eine lyrische Behandlung des Themas vorteilhaft nutzbar, aber wahrscheinlich ist es bei dir ja anders.

Die erste Strophe charakterisiert den Zustand zu Beginn der Migräneentladung recht gut. Mit der Halbwertszeit in der nächsten Strophe kann ich nichts anfangen, ansonsten ist alles nachvollziehbar. Den "roll laden
schlitz" gibt es bei mir nicht, nur absolutes Dunkel, aber als poetisches Bild ist er gut gewählt. Der Schluss zeigt mir wieder, dass es unterschiedliche Strategie gibt, mit dem Problem umzugehen.

Ich finde dein Experiment interessant (und kein Gedöns). Die Schreibweise stört mich, da ich Gedichte mit den Ohren lese und nicht mit den Augen. Aber das habe ich dir ja schon gesagt.

Die Migräne ist wahrscheinlich vorbei, aber die Migräneursache nicht, weshalb ich schon im Voraus gute Besserung wünsche, wenn du wieder mal da hindurch musst.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Mir fällt auf, dass du ziemlich viel unter "Finstere Nacht" unterwegs bist. Hoffentlich bedeutet das nicht, dass es dir wirklich schlecht geht.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (17.02.2013 um 20:07 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2013, 15:35   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb thomas,

die migräne befällt mich gerne sommers. winters eher selten, wenn aber dann, wenn schnee im anmarsch ist.

mir geht es nicht schlecht, im gegenteil. es geht mir eigentlich gut. aber ich bin ein kleiner melancholiker.

danke für kommentar und mitgefühl!

lg w.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Nur eine Person tomcotronic Liebesträume 1 07.05.2012 11:48
An eine Lärche Chavali Ausflug in die Natur 12 10.01.2012 08:32
Eine Weihnachtsgeschichte Panzerknacker Kurzgeschichten 1 24.11.2011 16:51
Da ist eine Insel!!! Elly Vorstellung in der Hafenkneipe 12 28.08.2009 21:36
Eine Katzengeschichte Chavali Kurzgeschichten 4 25.06.2009 07:35


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:01 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg