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Alt 11.05.2013, 14:22   #1
Thomas
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Hallo Erich,

das Sonett ist meiner Meinung nach gar nicht an fünfhebige Jamben gebunden. Wie dein Beispiel zeigt, erzeugt die Strophenform ein ausreichendes Maß an Ordnung, dass selbst siebenhebige Jamben verkraftet werden, die ansonsten im Deutschen kaum mehr als Verszeilen wahrgenommen würden. Ursprünglich kam das Sonett ja mit sechs Hebungen (Alexandriner) nach Deutschland. Ich habe vor längerer Zeit auch schon mit kurzen Zeilen und unregelmäßigen Füllungen im Sonett experimentiert, um die an sich recht ruhige Form etwas dynamischer zu machen (d.h. weniger Kopf und mehr Bauch). Deine Siebenheber gehen in die andere Richtung und wirken noch ruhiger als fünfhebige Zeilen.

Danke für die Erklärungen, ich versehe nun, was gemeint ist und ich stimme dir zu.

Mein Missverständnis der viertletzten Zeile ("als" als Komparativ) kommt daher, dass du eine (doppelte, bzw. verschachtelte) Inversion verwendet hast, die meiner Meinung unbegründet ist und sogar zu Missverständnissen führt. "Doch bin ich als einer von den ewig Schwachen nicht weise." ist gut verständlich und "Doch bin ich, einer der ewig Schwachen, nicht weise." sogar jambisch. Es fehlt zwar Hebungen, aber das ließe sich reparieren und ein neuer Reim müsste her, was eine Änderung der letzten Zeile nach sich ziehen würde. Aber auch das wäre vielleicht sogar gut, denn "Erfahrungen" mit Hebung auf dem "en" ist in den Schlussworten des Gedichts ohnehin nicht so prickelnd.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 11.05.2013, 15:23   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas!

Ich habe das "als" durch Komma und "bloß" ersetzt und so eine der Inversionen beseitigt. So sollte es verständlicher sein! Vielen Dank für den Hinweis.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (19.05.2015 um 20:21 Uhr)
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