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Alt 04.01.2014, 14:01   #1
Falderwald
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Servus Erich,

nein, du schreibst hier in schlechtem Deutsch


LG

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 04.01.2014, 14:15   #2
Erich Kykal
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Also, für mich beinhaltet meine Schreibweise eben diese wunderbare Zweideutigkeit: sowohl sie Entwicklung des Tages in(s) Abendrot hinein sowie die dadurch wachsende "Umhüllung" des Schwindenden durch selbiges, das anschwellend, das Blau des Himmels mehr und mehr begräbt.
Dabei zählt für mich viel mehr diese doppelt belegte Wortwirkung als irgendwelche Erbsenzählereien von wegen Teil oder nicht Teil des Tages - nix für ungut!

Ich halte es nicht für schlechtes Deutsch, obwohl und gerade weil ich mich da ganz auf mein Sprachgefühl und meinen diesbezüglichen Instinkt verlasse, die mich so gut wie nie getrogen haben, auch wenn mir die ganze schwindelerregende Fachkompetenz abgeht!

LG, Erich

PS zu deinem PS:

"Die Blume stribt in Würde." Oder in Einsamkeit, in (aller) Stille, in Dunkelheit,....

Dein ständiger Fehler ist eben, das Abendrot mit dem Tag selbst gleichzusetzen, als ursächlichen Teil des Tagsbegriffs zu betrachten, so wie die Blüte zur Blume gehöre! Das habe ich weiter oben aber schon kommentiert - ich bin anderer Ansicht, und wie an obigen Beispielen ersichtlich: Dann funktioniert es!

"Die Blume stirbt in Dunkelheit." - "Der Tag vergeht, verblasst in Dunkelheit." Das führt deine Theorie ohnehin ad absurdum, denn nach deiner Definition des 24-Stunden-Tags ist ja die Dunkelheit auch Teil des Tages. Das dürfte dann ja auch nicht funktionieren - tut es aber! Hier steht nämlich nicht der Ablauf im Vordergrund, der an einem bestimmten Tag stattfindet, sondern der Fakt an sich, dass ein Tag in Dunkelheit übergeht - da wird der Artikel auch überflüssig.

"Der Tag vergimmt in Abendrot" - "Der Tag vergeht in Dunkelheit" - "Der Tag verlischt in Schatten"

Noch einmal: Die Dunkelheit kann auch als eigenständiger "Zustand", als unabhängiges Substantiv gesehen werden, ebenso wie "Das Abendrot" nicht zwangsläufig als Teilaspekt des Tagesablaufs gedeutet werden muss. Will man allein den Prozess des Übergangs in den Vordergrund stellen, halte ich es für sehr wohl statthaft, dies so auszudrücken, wie ich es tue!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (04.01.2014 um 14:32 Uhr)
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Alt 04.01.2014, 15:55   #3
Falderwald
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Zitat:
"Die Blume stribt in Würde." Oder in Einsamkeit, in (aller) Stille, in Dunkelheit,....
Och Erich, das haben wir doch alles schon zig mal durchgekaut:

Würde, Einsamkeit, Stille, Dunkelheit - alles Substantive Femininum.

Zitat:
"Der Tag vergimmt in Abendrot" - "Der Tag vergeht in Dunkelheit" - "Der Tag verlischt in Schatten"
Genau dasselbe (s.o.): die Dunkelheit und Schatten ist Plural.


Der Mensch verstirbt in Würde (Fem.)

Der Mensch verstirbt im Alter (Neutr.)

Wenn du meine Beiträge sorgfältig gelesen hättest, würdest du diese Beispiele nicht mehr aufführen.

Zitat:
Dein ständiger Fehler ist eben, das Abendrot mit dem Tag selbst gleichzusetzen, als ursächlichen Teil des Tagsbegriffs zu betrachten, so wie die Blüte zur Blume gehöre! Das habe ich weiter oben aber schon kommentiert - ich bin anderer Ansicht, und wie an obigen Beispielen ersichtlich: Dann funktioniert es!
Davon bin ich ja schon abgerückt.

Die Blume wird zur Blüte, der Tag zum Abendrot.

Trotzdem ist die Blüte ein Zustand in der sich die Blume befindet, eben der Blütenstand. Sie befindet sich daher in Blüte, kann aber nicht in Blüte verblühen.

Genauso ist das Abendrot ein ganz bestimmter Zustand des Tages, also ein "Tagesstand", und der ist genau definiert.
Das Abendrot ist nicht am Morgen und nicht am Mittag, sondern am Abend.

In welches Abendrot soll der Tag denn nun verglommen sein?

In das gestrige, das morgige oder in das seine?

Er kann nur in seinem Abendrot verglimmen, also im Abendrot, genau wie alle anderen Tage nur in ihrem ganz speziellen Abendrot verglimmen können.

Der Tag befindet sich im (Zustand des) Abendrot, alles andere ist unlogisch.

Oder würdest du das Abendrot der Nacht zuordnen?

Erkläre mir doch bitte einmal ganz genau, wie der Tag in Abendrot verglimmen soll? Wie soll das vonstatten gehen?

Konstruiere mir ein Bild, damit ich das verstehen kann.

Das kann niemand verstehen, das gibt es auch in der ganzen Literatur nicht.

Du wirst auch bei Google nichts Dementsprechendes finden, außer in deinen eigenen Beiträgen in verschieden Foren.

Der Tag verglimmt in Abendröte, aber eben nicht in Abendrot.

Zitat:
...ebenso wie "Das Abendrot" nicht zwangsläufig als Teilaspekt des Tagesablaufs gedeutet werden muss.
Weißt du, was du da behauptest?
Wenn das Abendrot kein Teilaspekt des Tagesablaufs ist, was ist es denn dann?
Ein Teilaspekt der Nacht? Ein Teilaspekt des Mondes, der Sterne, der Sonne?

Nein, das ist der Teil des Tages, in dem (unter den gegebenen Voraussetzungen) ein Abendrot zustande kommt.

Der Teil, der Zustand, die Zeit in dem der Tag verglimmt und nicht in den der Tag verglimmt.
Er kann nicht (in diesen Zustand) hinein verglimmen, wie soll er das machen?
Das ist falsch und das bleibt falsch.


LG

Faldi
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Alt 04.01.2014, 17:18   #4
Erich Kykal
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Hi, Faldi!

"Dunkelheit" und "Schatten" sind hier nicht Plural. Schatten kann man so deuten, Dunkelheit gewiss nicht!
Und was hat das Geschlecht damit zu tun? Schau mal:

Das
Wolkengrau - "der Tag verblasst in Wolkengrau"

Der Nebeldunst - "der Tag erbleicht in Nebeldunst"

Ebenso: DER Regengang, DAS Nebelwabern (Nebelwallen), DAS Donnergrollen,...

Du siehst, das Geschlecht spielt keine Rolle. Und nach deiner engen "Definition" sind auch Wolkengrau und Nebeldunst Teile des Tagesgeschehens.
Du meinst, deshalb nicht, weil sie nicht immer auftreten müssen? - Das habe ICH bereits erwähnt: Auch Abendrot MUSS nicht auftreten, man denke an bewölkten Himmel, Nebel oder Regen...

Nein, ich bleibe dabei: Dein Denkfehler ist diese Zwangsverkettung von Tag und Abendrot, deine offensichtliche Unfahigkeit, letzteres als mögliches Wetterphänomen zu betrachten, als unabhängig behandelbares Subjekt, das man für die Zustandsbeschreibung eines Prozesses durchaus so verwenden darf, eben genau wie andere meteorologische Phänomene wie Wolkengrau oder Nebeldunst!

LG, eKy

PS:
Und wenn ich auf schon von dir "erörterte" Beispiele zurückgreife, dann nicht, weil ich zu blöd bin, zu verstehen, was du zum Ausdruck bringen wolltest, sondern, weil ich von der Schlüssigkeit deiner Annahmen eben nicht überzeugt bin. Also erspare mir doch bitte die merkliche joviale Herablassung in deinen Formulierungen, wie man sie einem renitenten Schulbuben gegenüber zum Ausdruck bringt - ich habe das Recht, etwas durchzukauen, sooft ich will, und manches in deinen Ausführungen kann oder will ich so eben nicht akzeptieren, egal wie oft ich es sorgfältig durchlese!
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Geändert von Erich Kykal (04.01.2014 um 18:37 Uhr)
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Alt 04.01.2014, 18:40   #5
Schamansky
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Hallo Falderwald, danke für deine Kommentare.

1. Auf das Vorhandensein eines Artikel oder nicht kommt es für die Satzteilanalyse nicht an. Ein Adverbiale im Akkusativ ist ein Adverbiale im Akkusativ, und ein Akkusativ ist ein Akkusativ, ob mit oder ohne Artikel. Artikel ist irrelevant.

2. Grammatisch möglich ist nicht dasselbe wie stilistisch gut oder ästhetisch befriedigend. Hier spielen Subjektivität und Geschmack hinein, die aber für das Feststellen der rein grammatischen Korrektheit komplett unerheblich sind.

Beispiel:

jede SPO-Konstruktion (Subjekt im Nominativ, flektiertes Prädikat, Akkusativobjekt) ist erst einmal grammatisch richtig.

"Mein Haus frißt Katzenfutter" ist danach grammatisch korrekt, wenn auch inhaltlich ziemlich sinnlos.

"Stausee verbrennt poststrukturalistische Diskurstheorie" - auch das ist grammatisch möglich und korrekt, wenn auch a) ziemlich sinnlos und b) aufgrund der fehlenden Artikel stilistisch mehr als anfechtbar.

---

Halten wir also sauber auseinander: Grammatische Korrektheit ist eine Ebene (pure Linguistik), Sinnhaftigkeit der Aussage eine andere (logischer Positivismus), und Stil und Ästhetik eine dritte (subjektive Präferenzen, Geschmack, Emotion). Die drei können miteinander harmonieren, müssen aber nicht.

Hier sind wir uns mittlerweile einig, daß Erichs Formulierung "verglimmt in Abendrot" grammatisch korrekt ist.
Alles andere ist subjektiver Geschmack. Ich kann mit Erichs Formulierung leben, Falderwald will sie einfach nicht hinunter. In Ordnung. Es muß nicht jedem alles gefallen, und wenn es um Geschmack geht - und um nichts anderes geht es hier! - ist nichts in Stein gemeißelt. Ein binäres Denken in dichotomen Kategorien wie "richtig/falsch" geht völlig an der Sache vorbei.

Fazit: grammatisch korrekt ist es. Dem einen gefällt's, dem anderen nicht. Können wir den umgekippten Sack Reis jetzt wieder aufstellen?

Geändert von Schamansky (04.01.2014 um 19:55 Uhr)
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Alt 04.01.2014, 18:57   #6
Erich Kykal
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Wenn jemand so heftig in meine Sandburg trampelt, werfe ich eben mit Förmchen...
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Alt 13.01.2014, 15:25   #7
Friedhelm Götz
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Schade, dass schon Schluss ist! War sehr erheiternd.

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2014, 20:49   #8
Erich Kykal
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PSSST, Fridolin!

Bloß keine schlafenden Hunde wecken! Oder kann es sein, dass du vielleicht ein klein wenig boshafterweise versuchst, diese endlose Meinungsverschiedenheit wieder anzustacheln, nur um ein persönliches Vergnügen daran zu befriedigen? - Falls ja, schäm dich!

LG, eKy
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