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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 05.04.2014, 10:32   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Aus - leider - gegebenem Anlass in Sachen "Dano"! Was mich hier so erschüttert hat, war die Tatsache, dass es ja - soweit mir bekannt - nicht mal um sexuellen Missbrauch ging! Eine solche Tat, um derlei zu vertuschen, kommt immer wieder vor, man "versteht" da den Täter irgendwie, der sich vor der völligen sozialen Ausgrenzung schützen will. Das ist ein starker Antrieb für solche Taten, auch wenn es sie um nichts "besser" oder gar gerechtfertigter macht.
Aber hier? Nur weil er das Kind geschlagen hatte und fürchtete, es könnte dies weitererzählen, hat er es umgebracht??? Was ist das denn für ein Motiv!? Wie kalt und psychopathisch muss einer sein, der nur aus einem dermaßen banalen Grund ein ganzes Leben auslöscht!!!??? Und ist selber mehrfacher Vater, musste also verstehen, was er da anrichtete, was er anderen Eltern antat!!
Das hinterlässt bei mir ein ganz und gar fassungsloses Kopfschütteln...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 13.04.2014, 11:49   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

der vorliegende und bedichtete Fall ist meiner Aufmerksamkeit entgangen, aber du beschriebst ihn ja in deiner Antwort an Chavali.

Ich frage mich auch immer wieder, wie ein Mensch zu solch einer Tat fähig sein kann? Wie kann man ein junges, gerade aufblühendes Leben einfach so vernichten?

Mit deinem Text hast du der Fassungslosigkeit, mit der man einer solchen Tat gegenüber steht, einen wahrhaft traurigen und nachdenklich machenden Ausdruck verliehen.

Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.


In diesem traurigen und grausigen Sinne gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 13.04.2014, 12:05   #3
Erich Kykal
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Hi, Faldi!

Danke für deine Gedanken! Wie man dazu fähig sein kann?

Wahrscheinlich ist eine Kurzschlußhandlung. Der Mann war Jahre zuvor bereits Verdächtiger gewesen, als ein Mädchen verschwand. Er wurde nie angeklagt, dürfte aber gesellschaftlich stigmatisiert geblieben sein.
Aus dieser Perspektive könnte die Vostellung, der Fünfjährige könnte die Schläge "petzen" und so alle sozialen Vorurteile seines Umfeldes bestätigen, beim Täter zu solch einer Panikreaktion geführt haben. Angst macht Menschen hirnlos...
Möglich erscheint auch eine Tat aus gleichem Motiv, aber ausgeführt in eiskalter Berechnung, aus mangelnder Empathie, wie bei Soziopathen üblich.
Interessanterweise können solche Menschen wunderbar als "Mitglieder der Gesellschaft" oder Familienväter funktionieren, indem sie Gefühle nur mimen, weil sie früh herausgefunden haben, dass das die Bewegungfreiheit und manipulativen Möglichkeiten innerhalb der Gesellschaft erheblich befördert. Sie tun so, als wären sie "normale" Menschen, können aber jederzeit auf "Psychopath" umschalten, sollten sich Notwendigkeit oder Gelegenheit ergeben.
Dagegen spricht allerdings, dass er unbeherrscht genug war, sich gehenzulassen und das Kind zu schlagen - berechnende Psychopathen handeln sehr beherrscht und planvoll, die würden sich gar nicht erst in so eine Lage bringen, die eine sichernde Tötung aus ihrer Sicht nötig macht, es sei denn, sie hätten es von vornherein so geplant.
Ich halte also die erstere Erklärung für die wahrscheinlichere, natürlich nur soweit mir die Faktenlage zugänglich ist.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (13.04.2014 um 12:09 Uhr)
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Alt 15.04.2014, 20:34   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

ich kann mich bei diesem Werk beinahe nur auf seine Wirkung/Berührung beschränken - und die hat den Leser in mir erreicht.
Alle Emotionen, Spekulationen über das Warum erweitern ein Band, das das Opfer und seine Angehörigen in den Schatten rücken lässt.
Ich werde vor lauter "Wut" über solche Untaten fast verrückt, weil sie alle meine Vorstellungen über Schmerz im Rechtsempfinden überfordern.
Die Realität, in der immer wieder und überall so etwas geschieht, fordert ein Hinterfragen an.
Wie könnte, wenn ein Mörder dazu fähig wäre, seine Antwort aussehen und was würde sie uns sagen?
Wie lebt er mit den Emotionen der Betroffenen und der Mitmenschen?

Ich komme mit meinen Gedanken nur schwer heraus. Dein Gedicht aber spricht meine Gefühle an und reagiert kalt auf den Täter.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 16.04.2014, 09:36   #5
Erich Kykal
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Hi, Dana!

So ein Mist! Ich hatte eine lange Antwort getippt - und kam dann an irgendeine falsche Taste: Alles weg!

Nur soviel: Dass ich mich hier auf den Täter konzentrierte und sein Tun (nicht kalt, eher bemitleidend) hinterfragte, soll natürlich nicht heißen, dass mir Opfer und Angehörige egal sind. Der Täter spült nicht nur das eigene Leben für einen Moment der Unbeherrschtheit das Klo runter, er "begräbt" quasi auch das Lebensglück zweier Familien: Das jener des Opfers und das der eigenen!

LG, eKy
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