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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen |
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#1 | |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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hallo in die runde,
hier vorab der neuschreib remix: Zitat:
zu den weiteren punkten komme ich später. ich bin gerade mitten in der redaktion von der 21. ausgabe der asphaltspuren. es kann also ein wenig dauern. danke für die vielen interessanten eintragungen! lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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#2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.954
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Hallo Walther,
ah, ich verstehe, dann sind jambische Verse im Sonett also in Wirklichkeit trochäisch, weil die unbetonte Silbe (Auftakt) am Zeilenanfang sonettbedingt ist? ![]() Wenn du Wikipedia hier anführst, was ich mit Absicht nicht getan habe, dann schaue auch bitte die folgenden Einträge über Amphibrachys und Daktylus an. Es gibt eine ganz klare Definition: Amphibrachys: Griechisch = beidseitiges kurz. Ein Versfuß aus drei Silben, bei dem zwei leichte Silben eine schwere Silbe umschließen (Schema:unbetont-betont-unbetont xXx). Beispiel: Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne (B. Brecht) Es gab da den einen, der machte die Worte (Walther) Daktylus: ist ein Versfuß und auch ein Metrum aus hintereinander einer betonten und zwei unbetonten Silben. Man spricht sinngemäß von einem daktylischen Rhythmus (Schema:betont-unbetont-unbetont Xxx). beispiel: Wollt ihr die Freiheit, so seid keine Knechte (E. Mühsam) Aus dem Lyrik-Lexikon: "Amphibrachys (griech., beidseits kurz) Ein antiker Versfuß aus drei Silben, bei dem zwei leichte Silben eine schwere Silbe umschließen. Dieser schon in der Antike selten verwendete Versfuß kommt in deutschen Versen besonders dann vor, wenn diese Verse mit Auftakt beginnen." "Daktylus (griech. daktylos = Finger; Plural: Daktylen) In der Verslehre ein antiker Versfuß aus einer langen (betonten) und zwei kurzen (unbetonten) Silben, der vor allem im Hexameter Verwendung findet. "Hab ich den Markt und die Straßen doch ..." Die Zahl der Senkungen ist variabel. " Bei Daktylus, Anapäst und Amphibrachys handelt es sich um "Nichtalternierende Verse", denn sie haben ein ungerades Taktgeschlecht, weil jeder Takt genau drei Silben enthält. Das geht in deinem Sonett sogar ganz speziell auf: Es gab da - den einen - der machte - die Worte In Wikipedia steht: "Umfassen die Takte regelmäßig drei Silben, kann man sie in Anlehnung an die drei Versfüße Daktylus –υυ, Anapäst υυ– und Amphibrachys υ–υ auch als daktylisch, anapästisch oder amphibrachisch bezeichnen." Weiter ist dort zu lesen: "Da die Auftakte der Verse eines Gedichtes unterschiedlich gestaltet sein können, ist es auch möglich, den gesamten Vers ohne Rücksicht auf den Auftakt einfach als daktylischen Vers zu bezeichnen; dies bedeutet dann, dass jeder Takt drei Silben umfasst." Was ist denn das für eine sich widersprechende Aussage? Wofür werden dort explizit diese drei Versformen beschrieben und besprochen, um sie dann anschließend zu vereinheitlichen? Das ist m. E. vollkommen falsch, sprechen doch zudem drei (!) andere Wikipedia Artikel eine deutlich andere Sprache. Und nirgendwo im ganzen Internet und auch in meiner Fachliteratur werden anapästische oder amphibrachische Verse als daktylisch bezeichnet, sondern es wird ganz klar zwischen diesen drei Formen unterschieden. Also muss ich leider bei meiner Aussage bleiben, dass das vorliegende Sonett keine Daktylische Sonettvariation, sondern eine Amphibrachische Variante ist. Sonst können wir uns als Dichter nämlich künftig jegliche Diskussion über Metrik ersparen. Das wäre nämlich genau so, als wenn man einem Maler erzählte, sein ausschließlich in blauen Tönen gemaltes Bild sei schön farbig. ![]() Liebe Grüße ![]() Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Eure Debatte werde ich interessiert verfolgen! @Faldi: ca. 4 V amphi und ca. 10 V doch daktylisch ? So aus dem Bauch heraus. Muss ich noch genauer angucken, ob ich die Meinung behalte(n kann). DANKE für die vielen Infos hier, besonders an Faldi ! --- Lieber Walther, sehr gerne (laut) gelesen. Beim "gibt" in S2V1 stimme ich Fridolin zu - bin ich auch gestolpert. Schönes Thema ![]() LGvL |
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#4 | |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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![]() Zitat:
nein, kein einzige Vers ist streng daktylisch, da alle mit Auftakt beginnen! --- Lieber Walther, sehr gerne (laut) gelesen. Beim "gibt" in S2V1 stimme ich Fridolin zu - bin ich auch gestolpert. LGvL[/QUOTE] Ein weiteres Wort, über das ich stolpere, ist überquellen (würde ich zusammen schreiben) und so betonen überquellen. LG Fridolin |
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#5 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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lb falderwald,
einigen wir uns auf eine daktylisch-amphibrachische sonettvariation. für beide sichten der dinge gibt es gute argumente. du argumentierst von der reinen taktform und ich von der sonettform her. ![]() lg w. lb. fridolin, in der tat ist s1v3 etwas problematisch, weil überquellen xxXx und nicht XxXx gelesen werden muß. allerdings fällt das beim vortrag kaum auf. lg w. lb lipiwig, es freut mich, eine solche debatte, die man für die eigene klarheit immer wieder braucht, angestoßen zu haben! lg w. @ all, ich danke euch für die vielen wichtigen tips und hinweise!!! lg w.
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