![]() |
|
![]() |
#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
|
![]()
Hallo Erich Kykal,
es gibt Menschen, die einem notorischen Zwang unterliegen. Sie können einfach nicht anders, als andere zu denunzieren und fühlen sich danach erst besser, manche glauben sogar, sie täten der Welt oder der Gesellschaft einen großen Gefallen damit, andere anzuschwärzen. Solchen Menschen bin ich auch begegnet und man tut besser daran, ihnen möglichst aus dem Weg zu gehen. Leider gelingt das nicht immer und dann muss man sich doch mit ihnen auseinandersetzen. Ist es Neid, fehlende Aufmerksamkeit oder einfach nur die Freude daran, anderen eins auszuwischen? Verstehen kann man das nur schwer, wenn man selbst die anderen Menschen so leben lässt, wie sie sind, solange sie keine Straftaten begehen oder anderweitigen Schaden anrichten. Das hat dein Gedicht anschaulich beschrieben. Herzliche Inselgrüße Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
![]() |
![]() |
![]() |
#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
![]()
Hi, Narvik!
Sehr schön definierst du die magische Grenze: Solange sie keine Straftaten begehen oder anderen schaden! Wenn ich sehe, wie jemand sich vor Kindern entblößt oder eine Bank ausraubt, hab ich kein Problem damit, ein "Denunziant" zu sein, denn solche Leute schaden einzelnen wie der Allgemeinheit. Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
![]() |
![]() |
![]() |
#3 |
Kiwifrüchtchen
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
|
![]()
Hallo Erich,
diese ach so netten ![]() Die prima gebastelten 5Zeiler als Reimschema gefallen mir ausnehmend gut. Klitzekleine Kritikpunkte: Sehr selbszufrieden... das 'sehr' macht sich mM nach allzu breit hier und scheint zu augenfällig der Metrik geschuldet. Das 'wohlige' Gewissen... hm... klingt mir etwas befremdlich. Zudem kommt 'wohl' kurz drauf gleich nochmals vor. Vllt 'wortgewandt' anstatt 'wohlberedt', welches nicht grade prickelnd ist). Und für die 1. Zeile vllt: Mit sich zufrieden und erleichtertem Gewissen...? Oder Zufrieden mit sich selbst, erleichtertem Gewissen...? Was meinst Du? Vll magst Du da nochmals nachpinseln. Du erfreust und verwöhnst Deine Leserschaft mit Werken von überdurchschnittlich hoher Qualität, daher fallen solche Winzigkeiten eben auf. Sehr gern gelesen und mich damit beschäftigt. HG von Lailany
__________________
.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (08.05.2014 um 09:13 Uhr) |
![]() |
![]() |
![]() |
#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
![]()
Hi, Lai!
![]() Sprache ist etwas recht subjektiv Empfundenes - mir erscheint das von dir monierte "sehr" keineswegs metrikgeschuldet erzwungen. So wollte ich beginnen. Auch mit dem Begriff "wohlig" habe ich kein Problem. Eine andere Sprachhabung, andere gewohnte Ausdrücke, etwas lokales Timbre - und schon erscheinen einem ungewohnte Phrasen seltsam und unnatürlich. Dennoch vielen Dank für deine Gedanken! ![]() LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
![]() |
![]() |
![]() |
#5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
![]()
Lieber eKy,
oh, wie ich die anderen Nachbarn liebe. ![]() Das meine ich jetzt nicht wirklich gehässig. Narviks Kommentar, sein Hinterfagen, treffen es am ehesten. Das ist eine Spezies, in die man sich absolut nicht hineindenken kann. Also ganz im Gegenteil zu Reaktionen, Aktionen und Machenschaften, die man noch nie vollbracht hat aber gedanklich "nachfühlen" kann. Z.B. mordet man gedanklich, schlägt, wütet und wünscht einem die Pest an Hals. ![]() Dieses zu tun, ist eine andere und hoffentlich immer fremde Welt. Doch jene sind real. Es hütet einen nur Angst und Abscheu davor, sich mit ihnen auseinander zu setzen, zu hinterfragen. Vielleicht sind "Normalos" nicht Fachmann genug, die hilflose und arme Kreatur dahinter zu entlarven und evtl. zu "heilen". Ein sehr gutes Gedicht - inhaltlich und lyrisch. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
![]() |
![]() |
![]() |
#6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
![]()
Hi, Dana!
Wie bereits erörtert - die Thematik ist vielschichtig und (leider!) eben zutiefst "menschlich". Sich selbst davon zu überzeugen, dass es "zum Wohle der Gemeinschaft" ist oder so, ist ein Selbstschutzmechanismus, kann aber in gewissen Fällen durchaus gerechtfertigt sein. Wo da die moralisch eindeutige Grenze verläuft, ist zumindest diskussionswürdig und für jeden wohl anders. Wo es zum krankhaften Zwang wird oder zur Befriedigung eines hinterhältigen Gemüts dient, ist es natürlich eindeutig verwerflich, in ersterem Fall zumindest bemitleidenswert. Danke für deine Gedanken! LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
![]() |
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
![]() |
||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Die andere Weisheit | Erich Kykal | Denkerklause | 4 | 11.05.2013 16:23 |
ein tag wie jeder andere | Walther | Finstere Nacht | 0 | 18.03.2013 20:09 |
Die andere Welt | Sidgrani | Finstere Nacht | 3 | 17.01.2012 10:19 |
Andere Poesie | Justin | Der Tag beginnt mit Spaß | 2 | 20.02.2011 14:19 |