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Persönliches Gedichte-Archiv Alte oder bereits veröffentlichte Texte |
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#1 |
Gast
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Schutzengel
Ich sehe was, das Du nicht siehst, bin stets an Deiner Seite. Auch wenn Du in die Ferne ziehst, folg ich dir in die Weite. Und wenn du manchmal lauten Groll willst in deinem wildem Leben, verlange ich nie einen Zoll, bin ganz still und will doch geben So halte ich nur Deine Hand, Engel sind doch niemals eigen. Wir fahren gegen keine Wand, halte Dich mit wachem Schweigen. |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Schwarzer Vampir
Großstadtfenster leuchten wie Laternen, Haare flattern stürmisch Richtung Mond, fliegen zwischen Lebenskraft und Sternen, eine Vorwelt noch den Geist bewohnt. Ruhiges Fliegen läßt mich weitergleiten, Irisgrau verfärbt sich neongelber, schwarzer Dämon, du willst mit mir reiten, Du kriechst hervor und ich bins nicht selber. Gnadenloser Hunger, ich will jagen, scharfe Zähne wollen Rotes saugen, "Öffne mir das Fenster." klingt mein Klagen, Du stehst da und schaust in meine Augen. Etwas in der Hand zerschlägt die Scheiben, die Begegnung bildet sich im Trennen. Riechen und Verbluten: Du sollst leiden. Nur ein kurzer Blick, dann schmeck`ich Kennen. |
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#3 |
Gast
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Die Wolken
Der Wind spielt ihre Melodie, so tanzen sie tagein, tagaus am Firmament für Ihn und Sie, für Grizzlybär und jede Maus. Bewegung ohne Sinn und Ziel, doch wunderschön in Federweiß. Sie sind mal wenig und mal viel und fliegen niemals auf Geheiß. Gespiegelt wird die eigne Sicht für den, der sieht, ob Mensch, ob Tier: Ob Wolkentänze als Gedicht, ob als Orakel - liegt bei dir! |
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#4 |
Gast
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Sand der Erde
Der Weltensand fällt zu Millionen ganz sachte auf den Meeresboden und während Kriege um uns toben, der Erdgeschichte eng verwoben, verschwindet auch das eigne Leben, denn wir sind menschlich, nicht erhaben. Wir können leicht im Frieden geben, solange Brot und Wein uns laben, wenn andre Lebewesen sterben durch Hunger, Not und Ignoranzen. Wir sind die vielen Seelenscherben, und werden Staub vom großen Ganzen. |
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#5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Damals
Geklonte, seid Ihr nun bereit dem Leben zu begegnen? Das rosa Menschenfleisch von früher habt ihr eingebaut. Die letzte Schuppe welkt dahin wie greises Sauerkraut, Verluste sind stets möglich, denn die Körperzellen regnen. Wir Schemen laufen aus, und niemand will uns wirklich segnen, gefühltes Nichts, das Tier im Menschen ist schon abgebaut. Geraubt wird Luchs zum luchsen, Schlangen für die schöne Haut, wir Klonschimären werden diesem Spiel mit Federhaar entgegnen. Ja mischt die Löwengene schleunigest unter das Geklonte, die Zähne wollen nicht mehr reißen, das ist jammerschade. Doch einst war ich ein echter Mensch und liebte grüne Jade. Zerzellt! Verfall! Ich fühl nicht mehr wer damals mich bewohnte. |
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#6 |
Gast
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the lamb lies down on broadway
for two grand pianos Aus grauen Wolken fallen Regentropfen, die Fensterscheiben malen Schlierenbilder. Ganz leise hört man jetzt das Nasse klopfen, ein Wettergott versucht es etwas milder. Im Hintergrund hört man Pianos spielen, zwei Künstler lassen Ihre Finger schnellen. Es ist, als ob dort Wasserperlen fielen, doch sprudeln Töne aus den Tastenquellen. Der Regen und die Künstler mischen Noten, sie wollen keinen schönen Ton versäumen. Es spielen hier die Musengötterboten und es ist schön, bei Tageslicht zu träumen. |
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#7 |
Gast
Beiträge: n/a
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![]() Wie sag ich's nur? Der Bleistift ist schon abgebrochen, papierenweiß wird schmuddelgrau, die Stunden sind so hingekrochen; wie sag ich's Dir als Deine Frau? Seit fünfunddreißig schnellen Jahren siehst Du mich an, mein liebster Schatz, der Körper geht, auch wer wir waren - wie sag ich's nur in einem Satz? Was bleibt, sind unsre Zärtlichkeiten, ein kurzer Blick, du bist mir nah; mit Dir geh ich durch alle Zeiten, gesagt, getan - für immer da. Geändert von juli (26.06.2014 um 15:00 Uhr) |
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#8 |
Gast
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Sternenschnuppen
Das Dach der Dächer unsrer Welt, zwei Herzen schlagen, nur Wellblechplatten unter uns, wir schaun nach oben, das Licht am Himmel flammt und Nachtgedanken wagen, die Sterne fallen, Wünsche werden aufgehoben, der Mond ist eine gelbe Sichel, Wolken fliehen und Fledermäuse ziehen lautlos ihre Bahnen, zwei Herzen flattern, andres Sein wird ausgeliehen, vier Hände suchen Halt und sehnen Haut und ahnen, geheimnisvolles Wir im Dunkeln, doch alleine, Unendlichkeit in dieser Nacht, und wir verweilen im Augenblick, und alle Sterne werden Deine, bis es geschieht und wir erdachte Küsse teilen. |
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#9 |
Gast
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Die Katze
Klein und zierlich bist du mir begegnet, und dein Tigerfell war ganz zerzauselt. Ohne jede Spur von Eitelkeiten wühltest du in gelben Plastiksäcken. Dosenreste hielten dich am Leben und die letzte Zuflucht war ein Schuppen. Kehlig war dein flehendes Miauen; suchtest Schutz, mein Herz und mein Erbarmen. Augen blickten tief in meine Seele, schnurrend, schmusend waren deine Fragen, schlichen sich ganz langsam ins Gewissen, warm und satt. So wolltest du es haben. Nah am Ofen liegst du, eingekuschelt. Ich bin jetzt der Gast in deinem Zimmer. Gern serviere ich dein Lieblingsfressen. Menschlich liege ich dir jetzt zu Füssen. |
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#10 |
Gast
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Level acht
Sebastian du bist doch unter zwanzig, dein Lebenslevel zeigt erst Stufe sieben. Die beiden Alten dort sind schon ganz ranzig. Die Frist ist um, du kannst sie nicht verschieben. Was nützen dir die Liebe und Erfahrung. Vermißt du nicht zu Weihnacht die Orange ? Jetzt bettelst du um Arbeit und um Nahrung, komm doch zu uns in diese Rentenbranche. Die zwei sind doch zum Abschuß freigegeben und hast Du diese Knacker umgebracht, verlängert sich Dein eignes Menschenleben. Du steigst empor auf Lebenslevel acht, kassierst Du deren Abendwohlfühlrente. Es sind zu viele hier in diesem Staate ! Jetzt schießt die Jugend, mach` es so wie Bente, sie ist Expertin für die Attentate. |
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