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#1 |
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo wüstenvogel,
ich glaube, du hast des Pudels Kern getroffen. Wer nicht einmal in der Lage ist, sich selbst und Seinesgleichen zu vertrauen, wie soll derjeneige dann den Menschen auf dieser Welt Vertrauen entgegenbringen? Angeblich gilt es ja den Schutz der Freiheit zu verteidigen, aber wie paradox ist das, wenn dabei die Freiheit beschnitten wird? Die Datensucht resultiert aus einem krankhaften Misstrauen gegen alles und jeden, weil das eigene System aus der Kontrolle zu geraten droht und eine Bedrohung für ihre Macht darstellt. Wir können lediglich erwarten, dass dies noch schlimmer wird. Ich weiß nicht, ob Macht krank macht, auf jeden Fall macht sie korrupt, gierig und moralisch verwerflich. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
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#2 |
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
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Hallo Narvik,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich denke, wenn sich jemand korrupt, gierig und unmoralisch verhält, dann kann man durchaus sagen, dass er krank ist. Auf jeden Fall sind solche Menschen unfähig, andere Menschen zu regieren. (Interessant übrigens, dass in dem Wort "regieren" auch die Gier steckt.) Ich muss oft an den Spruch von Lenin denken: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", der für mich auch Ausdruck einer kranken Denkweise ist. Meiner Meinung nach müsste es heißen: Vertrauen ist gut, Kontrolle leider manchmal notwendig. Wo kämen wir da hin, wenn wir allem und jedem mit Misstrauen begegnen würden? Alles kontrollieren heißt alles verlieren! Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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#3 |
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo wüstenvogel,
ich habe mich manches Mal gefragt, wie es wohl mit mir geworden wäre, gehörte ich diesen Kreisen an. Es ist ja meist so, wenn jemand eine Position innehat, dann tut er alles, um diese zu behalten oder noch auszubauen. Korruption ist eindeutig definiert und damit eine strafbare Handlung, aber wie soll man gieriges und unmoralisches Verhalten bestimmen? Hat der Mensch nicht einen natürliche Neigung zu beidem? Aber wo liegen die Grenzen, ab wann kann man das als krankhaft bezeichnen? Ist Lenins Spruch wirklich eine kranke Denkweise oder nur das Ergebnis einer nüchternen Analyse und der sich daraus ergebenden Konsequenzen? Mit Sicherheit hat er gewusst, dass sein Regime viele Gegner kennt und daraus resultiert, dass Kontrolle dem Vertrauen vorzuziehen ist, denn das erste heißt Wissen, das zweite Glauben. Nicht, dass ich das verteidigen will, aber ich versuche die möglichen Umstände zu betrachten. Darum bleibe ich vorsichtig bei der Beurteilung bezüglich krankhaft. Schon deshalb, weil wenn hier eine Krankheit vorliegt, können die Betroffenen für ihre Handlungen auch nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, denn sie können ja nichts dafür. Doch bei dieser Datenspeicherung geschieht dieser Kontrollwahn voll bewusst und mit Vorsatz und aus nüchternen Gesichtspunkten heraus. Das ist zutiefst unmoralisch und verurteilenswert, aber krank? Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
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#4 |
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
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Hallo Narvik,
du hast schon Recht - irgendwie ist "krank" nicht der richtige Ausdruck, denn damit würde ich alle Kranken diskriminieren, die nun wirklich nichts für ihre Krankheit können. Dieser Ausdruck ist meiner Wut und Ohnmacht entsprungen - man sollte diese Menschen als das bezeichnen, was sie sind - gierig, machtbesessen, korrupt - manchmal tun sie mir leid, weil sie allem und jedem misstrauen und damit auch sich selbst. Es sind arme Menschen - in geistiger, vor allem aber in seelischer Hinsicht, weil für sie das Leben zum größten Teil in der Anhäufung von Macht, Besitz, Privilegien usw. besteht. Natürlich brauchen wir ein gewisses Maß an Kontrolle - aber hin und wieder sollten wir auch das Risiko eingehen, uns enttäuschen zu lassen. Liebe Grüße wüstenvogel |
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